Veranschlagt wurde das Projekt Grund- und Mittelschule Grassau mit Generalsanierung und Erweiterungsbau mit 25 Millionen Euro. Nunmehr erhöhen sich die Kosten auf 28,6 Millionen Euro. In der jüngsten Marktgemeinderatssitzung wurde der Fortschritt der Maßnahme gezeigt, aber auch die Erhöhung der Kosten erklärt.
„Die Schulhaussanierung mit Neubau ist von der Finanzlage die größte und wichtigste Maßnahme im Laufe dieser Wahlperiode“, betonte Bürgermeister Stefan Kattari. Ziel sei es, ein modernes Schulgebäude mit den besten Voraussetzungen für Schüler und Lehrerkollegium zu schaffen. Mit der Sanierung des Hochgebäudes wurde bereits begonnen und dieses Gebäude gewählt, da hier auch die Technikzentrale für den gesamten Schulkomplex installiert werde. Zudem waren bereits vor der Maßnahme mehrere Stockwerke des vierstöckigen Gebäudes aufgrund des Wasserschadens stark beeinträchtigt. An den Grundzügen der Planung wurde nichts verändert, wohl aber gebe es ein Update zur Kostenrechnung. Wie Kattari erklärte, stamme die Kostenrechnung aus der Zeit vor dem Ukraine-Krieg und vor der Inflation. Er wage zudem zu behaupten, dass dies nicht die letzte Besprechung zu den Baukosten sein wird. „Niemand hat damit gerechnet, dass sich die Kostensteigerungen im Baugewerbe so dramatisch darstellen werden“, so der Rathauschef.
Simon Bauer von der Planungsgruppe Strasser stellte den aktuellen Baustand vor. Der hohe, vierstöckige Bau ist entkernt, die Farbanstriche wurden abgeschliffen und die Baumeisterarbeiten laufen. Zu den Klassenzimmern werden Gruppenräume hinzugefügt und die Fenster zum Nebenraum sind vorbereitet. Fußböden wurden entfernt. Auch die ehemalige Aula, die zur Mensa umgewandelt werde, sei entkernt. Der Bauzeitenplan könne eingehalten werden. Wie Bauer erklärte, sei nun die konjunkturelle Preissteigerung von 17 Prozent bei den Gewerken beaufschlagt. In den Gesamtkosten der Maßnahme seien die Projektkosten wie auch die Containermietkosten enthalten. Nunmehr müsse von 28,6 Millionen Euro für das Gesamtprojekt ausgegangen werden. Die Mehrkosten von 3,7 Millionen Euro teilen sich auf das Bestandsgebäude mit höheren Kosten von 2,5 Millionen Euro und Erweiterungsbau mit 1,1 Millionen auf. Die Mehrkosten beim Bestandsgebäude beruhen zum einen auf allgemeine Preissteigerungen, aber auch auf Bauherrenwünsche und Brandschutzanforderungen. Kostenmehrungen resultierten, weil zusätzlich Wände abgeschliffen und neu verputzt werden mussten. Der Bodenaufbau wie auch die Zimmerergewerke wurden teurer. Letztendlich kamen Brandschutzelemente hinzu, die erst relativ spät gefordert wurden. Zum Bauzeitenplan informierte Bauer, dass das Hauptgebäude, sollte die Maßnahme weiterhin so voranschreiten, Ende des Jahres fertiggestellt ist. Der Umzug könne im kommenden Jahr erfolgen.
Nach den Baunebenkosten von 3,6 Millionen Euro erkundigte sich Richard Schreiner. Laut Planer seien darin die Honorare, die Kosten für Genehmigungen, Prüfungen, Vermessungen und zudem die Kosten für die Mietcontainer enthalten. Ob sich diese Kostensteigerung auch in der Förderhöhe abbildet, interessierte Dr. Winfried Drost. Laut Bürgermeister Kattari, sei dies unwahrscheinlich, da sich die Förderung an den förderfähigen Kosten zum Zeitpunkt der Antragstellung richtet. Die enormen Kostensteigerungen werden damit nicht berücksichtigt. „Wir hatten auch noch nie so hohe Preissteigerungen“, betonte Dr. Drost und bat darum, bei der Regierung nachzufragen. Nachdem das Gebäude saniert, aber das Dach erhalten bleibt, fragte Hans Genghammer nach möglichen späteren Kosten. Alles, was reparaturbedürftig ist, werde mitgemacht, so der Planer wörtlich. Er betonte, dass alle Dächer untersucht werden. Nachgefasst fragte Genghammer, ob dann die nächsten 20 Jahre keine weiteren Kosten folgen. Davon, so Kattari, dürfe man ausgehen. Laut Kattari werde der nächste Sanierungsabschnitt dann die Grundschule betreffen. Dies aber hänge wiederum davon ab, zu welchem Zeitpunkt die Turnhalle, die aufgrund der Risse in den Leimbindern und der behördlichen Anordnung geschlossen ist, wieder genützt werden kann. Ab welchem Zeitpunkt auf die Schulcontainer verzichtet werden kann, fragte Tom Hagl. Kattari erklärte, dass nach der Sanierung der Grundschule und dem Abbruch der alten Turnhalle voraussichtlich kein Container mehr benötigt werde. Genghammer fragte nach Prognosen zur Einsparung von Energiekosten. Bauer informierte, dass nachdem die Fassade gedämmt und dreifach verglaste Fenster installiert werden, auch effizienter geheizt werden könne und damit auch Energie gespart werde. Die Höhe konnte er nicht beziffern. Daniela Ludwig ergänzte, dass die Schule zudem mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet wird, nicht mehr unter jedem Fenster ein Heizkörper montiert und damit viel weniger Energie benötigt werden.
Einstimmig nahm der Marktgemeinderat die vorliegende Kostenrechnung mit prognostizierten Gesamtkosten von 28,6 Millionen Euro an. tb