v.l. Sie haben die Topothek ermöglicht: Dr. Hans Jürgen Grabmüller, Olaf Gruß und Stefan Kattari sen. Viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurden benötigt, um die Fotodatenbank aufzubauen und zu befüllen
Die Topothek bietet bereits jetzt über 5500 Fotos, ein paar Videos und Dokumente
Die Topothek, eine digitale Sammlung von Bild- und Filmmaterial, ist nun für alle über die Homepage der Gemeinde abrufbar. Groß war das Interesse an der Vorstellung der Topothek. Die Bürgermeister der Nachbargemeinden wie auch geschichtsinteressierte Bürger erwarteten mit Spannung, was sich hinter dieser Topothek verbirgt. Mit enorm viel Arbeit und Aufwand konnte die Datenbank von Dr. Hans Grabmüller, Stefan Kattari sen. und Olaf Gruß bestückt werden. Über 5500 historische Fotos und auch einige Filmaufnahmen sind nun bereits online. Diese Datenbank soll ständig erweitert werden.
„Der Markt Grassau dokumentiert seine Geschichte vorbildlich. In einer zwölf Bände umfassenden und gut lesbaren Chronik wird die Geschichte von Grassau und Rottau festgehalten“, so Bürgermeister Stefan Kattari. Die Chronik werde mit weiteren Themenbänden fortgesetzt. Nun folge mit der Topothek ein weiterer Baustein. Man lebe in einer Zeit der Überfülle an Bildern, die ohne weiteres verfügbar sind. Früher hatten Bilder eine besondere Bedeutung, so Kattari und erinnerte an die großen historischen Gemälde. Die Zeit der Kostbarkeit von Bildern scheint vorbei zu sein und man sei nicht sicher, welche Bilder überdauern können. Die Topothek diene dazu, das visuelle Gedächtnis zu bewahren. Man wisse nie, ob Bilder überdauern, ob die entsprechende Wertschätzung vorhanden ist. Folglich werde versucht, vorhandenes Bildmaterial zu sammeln. Die Topothek sei zudem auf wunderbare Weise erweiterbar und ein Mitmachprojekt, vorausgesetzt es wurde vorab eine kleine Schulung absolviert. Große Verdienste haben sich, so der Rathauschef weiter, Dr. Hans Jürgen Grabmüller, Leiter des Chronikprojekts und Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins sowie Kulturbeauftragter der Gemeinde, Archivpfleger Stefan Kattari sen. und besonders Olaf Gruß, der bereits 5000 Bilder in die Topothek eingepflegt habe, seit vielen Jahren Fotos sammelt, über Herkunft und Personen recherchiert, erworben. Ihnen, so Kattari, gebührt besonderer Dank.
Wer schon einmal versucht habe, einen Beitrag zur Geschichte der Heimat zu verfassen, wisse, wie mühsam die Recherche mit Befragungen, Durchsuchung von Printmedien und Archiven sei, hob Dr. Hans-Jürgen Grabmüller in seiner Ansprache hervor. Bei der Quellenarbeit sei nicht nur die Auffindbarkeit, sondern auch die Echtheit wichtig. Bild- und Filmmaterial leisten einen wichtigen Beitrag für die Erforschung der Heimatgeschichte. Bilder bieten eine realistische Darstellung und die Gefahren nachträglicher Fälschungen seien gering. Bilder seien Momentaufnahmen und bei alten Aufnahmen sei es schwierig, die abgebildeten Personen wie Ereignisse zu identifizieren. Selten seien diese geordnet und dokumentiert und die Gefahr, dass Bilder vernichtet werden, ist groß. In der Topothek, der Online-Datenbank, wird lokalhistorisch relevantes Material gesichert und online verfügbar gemacht. Grabmüller hob hervor, dass diese Datenbank ständig erweiterbar und nie beendet ist und zum regionalhistorischen Nachschlagewerk ausgebaut werde. Topotheken gebe es in fast allen europäischen Ländern und sogar im Irak. Entwickelt wurde diese in Österreich. In Deutschland wurde diese Foto- und Filmdatenbank bislang selten eingeführt. Die Vorteile der Topothek sind, dass diese weder Redaktionsschluss noch Seitenzahl kenne, gespeicherte Bilder leicht auffindbar sind. Die Originaldatei wie auch die Rechte verbleiben bei den Besitzern, betonte Grabmüller.
Die Funktionsweise der Topothek mit Suche nach Begriffen, Ereignissen, Datum, Ortsteil- und Familiennamen stellte Peter Enzmann vor. Wie Olaf Gruß hinzufügte, scheinen manche Bilder von der Qualität nicht besonders gut, sind aber dokumentarisch wertvoll. Er bat um Mithilfe vor allem bei der Benennung von Personen auf den historischen Bildern. So werden beispielsweise auch Tonaufnahmen vom Grassauer Lied gesucht. Es bestehe weiterhin die Möglichkeit, Videos einzustellen. In so manchem Fotoalbum verstecken sich weitere Bildschätze, die Einblick in Familiengeschichten, in Landschaft und Ereignisse bieten. Diese Fotos werden zur Darstellung der Heimat weiterhin gesucht.
Der Aufbau der Topothek geht weiter und es werden weiterhin Bilder und Videos eingestellt. Aber schon jetzt ist es sehr interessant, in der Topothek zu suchen, sich die Fülle an Bildern anzusehen. Tb