Der neue Veranstaltungssaal als Anbau an das Pfarrheim Rottau wurde bereits eingeweiht. Doch fehlt es noch an Einrichtungsgegenständen. Die vorgelegte Aufstellung der benötigten Einrichtung lehnte der Marktgemeinderat als zu hoch ab und fordert eine Aufstellung mit wesentlich niedrigeren Kosten.
Für die Ausstattung des Pfarrsaals wurde eine Kostenübernahme von insgesamt 65.300 Euro beantragt. Für die Akustik wurden 4.400 Euro, für Möbel 38.000 Euro, für eine elektrische Leinwand knapp 3.000 Euro sowie 2.000 Euro für einen Beamer, für Bühnenelemente 6.400 Euro, für eine Garderobe 2.000 Euro und für Vorhänge 9.600 Euro aufgelistet. Hans Genghammer, der sich noch gut an die Möblierung des Mietenkamer Dorfsaals erinnern konnte, erschien die Summe „exorbitant“ hoch. Allein, dass die Vorhänge fast 10.000 Euro kosten, war für ihn unerklärlich. Er glaubt, dass man mit den Kosten herunterkommen könne, wenn nicht so hochpreisige Stühle besorgt werden. Seiner Ansicht nach sollten sich Rottauer Bürger, wie damals in Mietenkam die Bewohner, zusammenfinden und Eigenleistung einbringen. Bürgermeister Stefan Kattari erklärte, dass die Vorhänge Akustikeigenschaften mitbringen müssen. Wie sich die Kirche finanziell einbringt, zumal der Saal auch von der Kirchengemeinde genützt werde, wollte Tom Hagl wissen. Gar nicht, lautete die Antwort. Nichtsdestotrotz müsste versucht werden, die Kosten zu reduzieren. Er betonte, dass bei fast jeder Maßnahme Kostensteigerungen vorhanden seien und Prioritäten aufgestellt werden müssen. „Wir müssen sparen“, mahnte Franz Pletschacher und fragte, ob die Bühnenelemente sowie Beamer und Leinwand erforderlich sind, zumal es in Rottau einen schönen Saal im Gasthaus gebe und der Pfarrsaal die Gemeinde ohnehin viel gekostet habe. Kathi Schmuck erklärte, dass die Bühnenelemente für die Musiker, die den Saal als Probenraum nutzen, Sinn machen. Sie meinte, dass bei den Anschaffungskosten der Möbel gespart werden könne. Auch fragte sie, ob bislang ein Akustiker eingeschaltet wurde. Dies verneinte der Rathauschef. Walter Feigl aus der Verwaltung, hier zuständig, informierte, dass es Akustik-Wandelemente gebe, die den Schall schlucken und auch Vorhänge können Schall reduzieren. Dass die Akustik verbesserungswürdig ist, konnte er, so Richard Schreiner, bei der Einweihung des Saals erkennen. Beamer und Leinwand seien notwendig. Hierzu entgegnete Genghammer, dass ihm eine Leinwand für 3.000 Euro und ein Beamer für 2.000 Euro sehr hoch erscheinen. Er erklärte, dass es gute Beamer bereits für 300 Euro gebe. Er verwies erneut auf den Mietenkamer Dorfsaal. Mit Hilfe engagierter Personen gelang es, die von einem Raumausstatter dargelegten Kosten auf die Hälfte zu reduzieren und dennoch den Saal hochwertig und sogar mit Schreinerarbeiten auszustatten. Auch für den Pfarrsaal sollten die Kosten auf die Hälfte gedeckelt werden. Dr. Winfried Drost gefiel der Vorschlag, einen Akustiker zu Rate zu ziehen. Schließlich einigte sich der Rat einstimmig, zunächst nicht über diese Liste der Anschaffung zu beschließen, sondern vielmehr eine neue Anschaffungsaufstellung vorzulegen. Zudem soll ein Angebot für einen Akustiker eingeholt werden. tb
Ergänzung:
Der Verwaltung ist es ein Anliegen, an dieser Stelle ergänzend klarzustellen, dass sich die in der Marktgemeinderatsdiskussion angesprochenen „Eigenleistungen“ nur auf die Möblierung beziehen. Die Rottauer Dorfgemeinschaft hat bei der Errichtung des Gebäudes umfangreiche Eigenleistungen erbracht.