Die Großbaustelle Sanierung der Grund- und Mittelschule Grassau ist weithin von außen durch das Gerüst und Baufahrzeuge zu erkennen. Was sich aber im Inneren abspielt, zeigten bei einem Rundgang Planer Volker Jürgens von der Planungsgruppe Strasser und Bürgermeister Stefan Kattari bei der Baustellenbesichtigung.
Der erste Bauabschnitt mit Entkernung des Mittelschulgebäudes ist in vollem Gange. Einige Wände wurden entfernt, neue eingefügt. Mit den Putzarbeiten befinde man sich bereits in der Zielgeraden und auch die Installation von Wasserleitungen, Heizleitungen und den Elektroleitungen werde mit Hochdruck angepackt, informierte Bürgermeister Stefan Kattari. Emsige Betriebsamkeit herrscht im gesamten Gebäude. Verschiedene Gewerke sind zeitgleich am arbeiten, was einiges an Koordination verlangt. Die Besichtigung ermöglichte aber zugleich bereits einen Eindruck, wie es einmal aussehen wird. Auffällig ist, dass der Eingang vom Birkenweg kommend verschwunden ist. Dieser wurde zugemauert, ein neuer Eingang, ohne steilen Treppenaufstieg ist nun gegenüber vom Pausenhof zu finden. Der neue Haupteingang wird in einem weiteren Bauabschnitt, wenn das neue Gebäude erstellt und damit auch die neue Aula gebaut wird, ebenerdig in die Schule führen. In den Bereich des alten Haupteingangs wird die Technik installiert. Kaum wiederzuerkennen ist die alte Aula. Nur mehr freie Wände sind hier zu sehen. Der vordere Teil wird abgemauert und in diesem Bereich wird eine Küche eingebaut, die für die Mensa gedacht ist. Der überwiegende Teil der alten Aula wird zur Mensa. Hier wird ein heller, freundlicher Raum geschaffen. Der Pausenverkauf zieht künftig in den Grundschulbereich um. Der Raum, der bislang als Pausenverkaufsraum genutzt wurde, steht als Raumreserve zur Verfügung. Architekt Volker Jürgens informierte, dass die Rohbauarbeiten beendet sind und die Baumeisterarbeiten ebenfalls in zwei Wochen abgeschlossen sein werden. Ähnlich verhält es sich mit den Putzarbeiten. Gearbeitet werde an Heizung, Lüftung und Sanitär und auch die Elektroarbeiten laufen. Die neuen Fenster für das Gebäude seien in der Fertigung und werden voraussichtlich Ende Mai geliefert. Mit den Zimmererarbeiten kann in zwei Wochen begonnen werden.
Im ersten Stock gelang es, eine Durchwegung zu erreichen. Hierfür mussten teilweise Wände weichen, neue Türen eingebaut werden und kleinere Höhenunterschiede mit Rampen gelöst werden. Der frühere, oftmals als Labyrinth empfundene Weg von einem in den anderen Gebäudetrakt kann damit aufgeboben werden. Ein wesentlicher Vorteil wird nach Fertigstellung das Prinzip Klassenzimmer plus Gruppenraum sein, hob Bürgermeister Kattari hervor. Dies bietet für die Unterrichtsgestaltung neue Möglichkeiten. In jedes Klassenzimmer wird zudem eine separate Lüftungsanlage installiert, die jedoch unauffällig platziert wird. Die Fenster werden durch moderne, absperrbare Flügelfenster ersetzt. Ein Behinderten-WC wird ebenfalls gerade eingebaut. Alle Decken werden abgehängt und dort die Leitungen verlegt. Aufgrund des geringen Bodenaufbaus, der sich nicht verändern lässt, wird keine Fußbodenheizung verlegt.
Noch nicht zu sehen ist die geplante Fassadengestaltung. Die einzelnen Bauten des Schulensembles werden durch unterschiedliche Gestaltung, teils mit Holzverschalung, voneinander abgesetzt. Die zusammenhängenden Gebäude werden hierdurch nicht so massiv wirken. Auch ein Vollwärmeschutz wird nachgerüstet.
Eine erste große Aufgabe war, so berichtete Kattari, die Stromversorgung der anderen Gebäude zu gewährleisten. Hierfür wurden aus dem Mittelgebäude, in dem die neue Technik eingebaut wird, Versorgungskabel in die weiteren Gebäude gezogen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Baufortschritt und beeindruckt“, sagte der Rathauschef. „Nachdem die Planung sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat, können nun gute Ergebnisse erzielt werden und das Zusammenspiel aller Verantwortlichen auch mit der Schule funktioniert sehr gut. Wir haben großen Wert daraufgelegt, dass sich die Schule einbringen kann“, so Kattari und betonte, dass sich der neue Schulleiter Ludwig Nicklaser konstruktiv einsetzt. Der Schulbetrieb wird durch die Maßnahme kaum gestört. Zum Zeitplan könne derzeit keine Aussage getroffen werden, da dies auch von den Faktoren Materiallieferung abhängt. Positiv sei, dass es wieder etwas einfacher geworden ist, für die Ausschreibungen verschiedener Gewerke auch Angebote zu bekommen. tb