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Groß-Bieberauer Anzeigeblatt
Ausgabe 30/2022
AG Kunst-Kultur-Gemeinschaft
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AG Kunst-Kultur-Gemeinschaft - Einblicke in die jüdische Geschichte und Führung am Jüdischen Friedhof von Groß-Bieberau am vergangenen Sonntag, 24.07.2022

Die Führung begann am Gedenkstein der ehemaligen Synagoge (1873-1938) auf dem Parkplatz zwischen der Marktstraße 11 und Praxis Dr. Sebastian Schellhaas, wo Anja Daub, Leiterin der IKEK-AG Kunst, Kultur & Gemeinschaft, die etwa 30 Zuhörer begrüßte. (Bild 1)

Bis kurz vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten lebten ca. 120 jüdische Einwohner in Groß-Bieberau und am Startpunkt der kleinen Exkursion befand sich das Zentrum der jüdischen Gemeinde in Groß-Bieberau. Der Synagogen-Gedenkstein ist eine Station des Hörweges der Stadt Groß-Bieberau und die entsprechende Aufnahme wurde den Teilnehmern vorgespielt.

Durch Markt- und Bahnhofstraße spazierte die interessierte Gruppe und erhielt an verschiedenen Stationen vielfältige Informationen von Georg Krell und Maria Grimm, die im Wechsel über die jüdische Geschichte und die ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger berichteten. Zu vielen Häusern in diesen Straßen wussten die beiden Vortragenden historisch belegte Geschichten zu erzählen und so mancher Bieberauer konnte Details entdecken, die ihm zuvor nicht aufgefallen waren.

Schluss- und Höhepunkt der Führung war schließlich der jüdische Friedhof am Schaubacher Berg, der unter Denkmalschutz steht und von der Gemeinde Groß-Bieberau gepflegt wird. (Bild 2) Einige Personen aus den zuvor gehörten Geschichten konnten auf den Grabmalen wiedergefunden werden, was der Gruppe sofort einen persönlichen Bezug vermittelte. Auf einer von Georg Krell erstellten Übersicht konnten die Besucher die Namen und Familienzugehörigkeiten der in Bieberau bestatteten Juden nachlesen. Frau Grimm vermittelte noch einige Details zu den jüdischen Bestattungsbräuchen und die Gruppe erhielt die Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Die Führung hat großen Anklang gefunden und die Teilnehmer bedankten sich bei den Akteuren mit Applaus. Anschließend gab es bei kühlen Getränken im „Odenwälder Lieschen“ noch reichlich Möglichkeiten, sich über das Gehörte und Gesehene auszutauschen.

Nach Absprache können für Gruppen oder Schulkassen Führungen bei Georg Krell (Stadtarchivar) und Maria Grimm gebucht werden.