Am Donnerstag, 29. September 2022 um 17:00 Uhr führt die Leiterin der Gräflichen Sammlungen und Kuratorin der Ausstellung, Dr. Anja Kalinowski, mit viel Hintergrundwissen und Begeisterung durch diese ganz besondere Schau.
War Porzellan bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts nur aus China und Japan bekannt, bildete die Entdeckung von Johann Friedrich Böttger und die daraus resultierende Gründung der Porzellanmanufaktur in Meißen den Wendepunkt für eine eigene Porzellanproduktion in Europa. Schon bald folgten weitere Manufakturgründungen in Wien, Höchst, Fürstenberg oder St. Petersburg. Kein europäisches Adelshaus wollte fortan ohne die feinen Speiseservice auf ihren Festtafeln auskommen und die bereits existierenden ostasiatischen Porzellankabinette und Sammlungen an Delfter Keramik wurden durch einheimische Erzeugnisse bereichert.
Die Ausstellung „Zu Gast im Schloss. Zerbrechliche Schönheiten der Frankenthaler Porzellanmanufaktur“ nimmt am Beispiel der Kurpfälzischen Manufaktur das Modethema des 18. Jahrhunderts in der Beletage von Schloss Erbach auf und lässt die Besucher*innen erfahren, welche Rolle das Medium Porzellan zu jener Zeit spielte, wie die Tische und Tafeln eingedeckt wurden und das Porzellan als Nutz- und Ziergerät alle Bereiche des Alltags prägte. Anschaulich werden auch zahlreiche technische Aspekte der Porzellanherstellung gezeigt. Dass aller Anfang schwer ist, bezeugt die Ausschussware aus den Brennöfen, die nicht in den Verkauf kamen.
Die Führung ist frei, es fällt lediglich der Eintritt für die Sonderausstellung von Euro 8,00 an. Anmeldungen bitte per Mail info@schloss-erbach.de oder telefonisch 06062-809360.