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Groß-Bieberauer Nachrichten
Ausgabe 39/2024
Vereine und Verbände
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Naturschutzbund - So wird der Herbstgarten zum Überwinterungsquartier

Späte Nahrung für Tiere im Garten

Nicht geerntetes Obst nutzen Wanderfalter wie der Admiral aktuell, um Energie für den Flug über die Alpen zu tanken. Wilde Ecken mit Brennnesseln und anderen Pflanzen, die das ganze Jahr stehen bleiben dürfen, dienen Schmetterlingspuppen und anderen Insekten als Überwinterungsort. Im Sommer fressen sich die Raupen von Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Admiral daran satt. Reisig- und Totholzhaufen sowie Laub unter Bäumen und Sträuchern schützen tierische Gartenbewohner später im Jahr vor Nässe und Kälte. Abgeblühte Stauden setzen einen Blickpunkt und sind als Winterquartier beliebt bei Wildbienen und anderen Insekten. Mit einem Rückschnitt sollte man daher bis zum nächsten Frühjahr warten. Die Körnerfresser unter den Gartenvögeln, wie Stieglitz und Dompfaff, fliegen auf die Samenstände verblühter Stauden von Wilder Karde, Disteln und Königskerze als Energiequelle im Winter. Hagebutten bieten ab September natürlich gewachsenes Vogelfutter.

Igeln über den Winter helfen

In giftfreien Naturgärten finden die dämmerungs- und nachtaktiven Igel Nahrung und fressen sich im Herbst die nötigen Fettreserven für den Winterschlaf an. Ein Durchschlupf im Zaun hilft dabei, dass die stacheligen Säugetiere ihr großes Revier durchwandern können. Igel nehmen die Nahrung auf, die ihnen über den Weg läuft, wie Käfer und deren Larven, Regenwürmer, Schmetterlingsraupen, Ohrwürmer oder Schnecken, die sie laut schmatzend vertilgen. Unter Hecken, Totholz- oder Komposthaufen schaffen sich Igel aus Laub ein Versteck, in dem sie überwintern. „Wer zusätzlich darauf achtet künstliche Lichtquellen im Garten zu vermeiden, erspart den Igeln unnötige Wege und sorgt für eine entspannte Winterpause. Denn Igel machen tatsächlich große Umwege, um dem nächtlichen Kunstlicht aus dem Weg zu gehen und verbrauchen dabei wertvolle Energie, die sie für die Überwinterung dringend benötigen“, erläutert der Landesvorsitzende.

NABU-Tipps zum naturnahen Gärtnern im Herbst:

Verblühte Stauden als Winterquartier für Insekten und Nahrung für Vögel stehen lassen

Laubhaufen anlegen als frostfreien Schlafplatz für Igel

Auf Laubbläser verzichten, das Laub ins Hoch- oder Gemüsebeet oder unter Hecken fegen

Frühblühende Gehölze wie Weide und Kornelkirsche pflanzen

Reisighaufen aufschichten oder Benjeshecke für Eidechsen, Frösche und Vögel anlegen

Etwas Obst im Baum oder auf der Wiese lassen, das freut Insekten und Vögel

Nistkästen mit einer Bürste ausfegen, dann stehen sie als Unterschlupf im Winter bereit

Kunstlicht vermeiden

Nicht zu viel aufräumen im Garten und öfters die Seele baumeln lassen

Weitere Gartentipps für einen entspannten Herbst im Naturgarten unter www.NABU.de/gartenkarte

KT für NABU Hessen