50 Jahre Verschwisterung – 50 Jahre Völkerverständigung
In diesem Jahr feiert Groß-Bieberau mit ihren französischen Partnergemeinden Montmeyran und La Baume Cornillane ihre nun schon 50 Jahre bestehende Verschwisterung. 1972 unterzeichneten die beiden Bürgermeister Karl Steuernagel und Roger Marty den Partnerschaftsvertrag zwischen den beiden Kommunen. Dafür sind wir sehr dankbar, haben sich in dieser Zeit sehr enge Freundschaften und quasi eine zweite Familie gebildet.
Nachdem in diesem Jahr im Mai die großen Feierlichkeiten in Groß-Bieberau stattfanden, wurde nun am Wochenende vom 30.09 bis 03.10. den verschwisterten Partnergemeinden Montmeyran und La Baume Cornillane der Gegenbesuch abgestattet. Auch die Pandemie und das kriegerische Treiben durch Putin in der Ukraine beeinflussen die sehr freundschaftliche und stabile Verbindung nicht im Geringsten, eine Verschwisterung ist in diesen Zeiten wichtiger denn je.
Am Freitag, den 30.09. machten sich dann mehr als 35 Personen zwar noch etwas müde, aber in freudiger Erwartung frühmorgens per Bus auf den Weg Richtung Montmeyran, wo die Delegation von den französischen Freunden und von weiteren fast 20 Bieberauerinnen und Bieberauern erwartet wurden. Die hatten sich nämlich schon vorher per Zug und PKW auf den Weg gemacht, darunter natürlich auch Bürgermeisterin Anja Vogt. Erfreulicherweise waren auch einige neue Teilnehmer dabei, die durch die Vorfreude der Routinierten noch neugieriger auf das Wochenende wurden. Der Empfang und die Zuteilung in die Familien fand im Hochzeitszimmer des Rathauses in Montmeyran statt, der erste Abend wurde dann wie üblich in den Gastfamilien verbracht.
Am nächsten Vormittag wartete dann gleich ein Höhepunkt, der offizielle Festakt im Salle des Fetes. Begrüßt wurden die vielen Gäste im vollbesetzten Saal, u.a. Abgeordnete der Region und der französischen Nationalversammlung, von Jean-Luc Fessier dem Vorsitzenden des französischen Komitees. „Eine Städtepartnerschaft ist wie eine Liebesgeschichte und wir feiern die Goldene Hochzeit“. Damit traf die Senatorin des Departements La Drôme, Marie-Pierre Monier, in Anlehnung an ein Rilke-Gedicht ins Schwarze, in ihrer sehr emotionalen Rede betonte Monier die Wichtigkeit der persönlichen Verbindungen in ganz Europa.
Die Bürgermeister von La Baume Cornillane, Dominique Sylvestre und Montmeyran, Olivier Rochas unterstrichen mit ihren Reden, dass die Zusammenarbeit der deutsch-französischen Partnerschaft durch Freundschaft, Solidarität, Respekt und Toleranz der drei Kommunen geprägt ist. Und Bürgermeisterin Vogt schloss ihre Rede damit, dass besonders „vor dem Hintergrund des tobenden Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen humanitären Katastrophe empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit für unser friedliches und freundliches Miteinander.“
Zum krönenden Abschluss des Vormittags wurde dann auch in Montmeyran der gemeinschaftliche Vertrag zwischen den 3 Gemeinden noch einmal von den Bürgermeistern Olivier Rochas und Dominique Sylvester und Bürgermeisterin Vogt erneut unterschrieben und damit bekräftigt. Er wurde danach von den derzeitigen ersten Vorsitzenden Jean-Luc Fessier, Ute Zahn-Benkenstein und Fritz Volz auf Französisch und Deutsch verlesen. Und mit einem abschließenden Aperitiv ging eine würdige Feier zu Ende, die Gäste verabschiedeten sich zum traditionellen Mittagessen in den Familien. Und zum weiteren Verlauf des Wochenendes mehr in der nächsten Ausgabe.