Am 26.02.2023 um 19:00 fand in der Aula der Heubergschule Frammersbach eine gemeinsame Sitzung des Gemeinderates Partenstein und des Marktgemeinderates Frammersbach statt, die von den beiden Bürgermeistern Stephan Amend und Christian Holzemer eröffnet wurde. Einziger gemeinsamer Tagesordnungspunkt war die Information über den Sach- und Planungsstand bezüglich der Sanierung der Kläranlage Lohrtal. Matthias Kraft (Bauingenieur und Niederlassungsleiter bei Baur Consult) erläuterte allen Anwesenden die Ausgangslage und Ergebnisse der Analyse und stellte einen Planungsentwurf vor. So habe sich gezeigt, dass das Grundwasser nur einen bis eineinhalb Meter unter der Geländeoberkante im Bereich der Kläranlage stehe. Die Folge wären sehr hohe bauliche Anforderungen an die zu erneuernde Anlage gewesen, wenn die Becken in Tiefbauweise errichtet werden würden. Die vom Landratsamt geforderte Bodenuntersuchung habe nur eine punktuelle Verunreinigung ergeben. Weil die Erneuerung auf dem bisherigen Geländeniveau mit dem dafür erforderlichen Grundwasserschutz sehr aufwendig und damit teuer käme, habe das Ingenieurbüro nach anderen Lösungen und Einsparmöglichkeiten gesucht. Der Vorschlag des Ingenieurbüros wäre, die erforderlichen Ergänzungsbauten in die Höhe, statt in die Tiefe zu bauen. Das Abwasser müsste dann von seiner Eintrittstelle für den Klärvorgang in die Behälter hochgepumpt werden. Dafür werde eine Pumpe und für diese wiederum Strom gebraucht. Dem stünde aus der vorherigen Planung die Kosten für umfangreiche Erd- und Sicherungsarbeiten gegenüber. Nach Krafts Berechnungen käme die Bauweise auf höherem Geländeniveau mit Zulaufpumpwerk trotz laufender Stromkosten deutlich günstiger. Hinzu komme, dass die Kläranlage infolge der Sanierung einen Teil der Energie selbst erzeugen würde. Neben der Faulung sei bei der Sanierung eine Schlammentwässerung mit maschineller Eindickung vorgesehen. Dieser Vorgang sei bislang mobil über einen Dienstleister erfolgt. Außerdem komme eine Fällstation hinzu, bei der das Phosphat aus dem Abwasser entfernt werde. Vorgesehen sei auch ein neuer Rechen zur maschinellen Vorklärung, ein Zwischenhebewerk, ein Maschinengebäude mit Schaltwarte, Belebungsbecken und Nachklärung. Nicht mehr benötigt würde dann die Tropfkörperanlage, die rückgebaut werden würde. Die Bezifferung der Kosten könne aber erst etwa im Mai 2024 erfolgen, da zunächst die Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes Lohrtal eine abschließende Entscheidung mit Blick auf die nun umzusetzende Planungsvariante treffen müsse. Möglicher Baubeginn könnte 2026 sein.
Der öffentliche Teil der Sitzung endete um 20:05 Uhr.
Schriftführer: Daniel Werthmann