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Ausgabe 1125/2021
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Jodreiche Ernährung eine Herausforderung?

Tag der gesunden Ernährung am 7. März

(Arbeitskreis Jodmangel). Lediglich maritime Nahrungsmittel wie Seefisch, Meeresfrüchte oder Algen sind von Natur aus gute Jodquellen. „Doch nicht bei jedem stehen Seefisch und Meeresfrüchte oder gar Algen regelmäßig auf dem Speiseplan“, sagt Professor Dr. Thomas Remer, Leiter des Außenlabors DONALD-Studie Dortmund der Universität Bonn und zweiter Vorsitzender des Arbeitskreises Jodmangel e.V. (AKJ).

„Dazu kommt, dass pflanzliche Lebensmittel Jod üblicherweise lediglich in Spuren enthalten. Deswegen sollten weitere Jodlieferanten in der Ernährung nicht fehlen.“ Für eine ausreichende Versorgung spielen jodiertes Speisesalz und damit hergestellte Lebensmittel sowie Milch, Milchprodukte und Hühnereier eine wesentliche Rolle. Doch wofür benötigt der Körper Jod?

„Das Spurenelement ist unentbehrlicher Hauptbestandteil der Schilddrüsenhormone und dadurch an zahlreichen Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper beteiligt. Ein Mangel kann zu körperlichen und neuronalen Entwicklungsstörungen, einer verminderten geistigen Leistungsfähigkeit sowie zu Beeinträchtigungen der Schilddrüsengesundheit führen“, so der Ernährungsendokrinologe weiter.

Die Bedeutung von Jodsalz und Milchprodukten wurde jüngst erneut in einer italienischen Studie bestätigt. Um herauszufinden, welche Ernährungsgewohnheiten den Jodstatus am stärksten beeinflussen, erfassten Wissenschaftler der Universität Padua die Verzehrsdaten von 747 Schulkindern im Alter von 11 bis 16 Jahren und ließen Urinpoben sammeln. Das Ergebnis: Der regelmäßige Verzehr von jodiertem Speisesalz, Milch und Milchprodukten ist ein entscheidender Faktor für eine bessere Jodversorgung.

Das Problem mit dem Jodsalz

„Es ist erfreulich, dass circa 80 Prozent der deutschen Haushalte laut einer repräsentativen Markterhebung der Universität Gießen im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Jodsalz zum Kochen und Würzen verwenden“, berichtet Professor Remer. „Doch stammen rund 80 bis 90 Prozent der Salzzufuhr aus industriell und handwerklich produzierten Lebensmitteln. Dazu gehören beispielsweise Back- und Fleischwaren sowie Fertiggerichte.“ Das Problem: Nur etwa 28 Prozent dieser Lebensmittelgruppen enthalten Jodsalz und ebenfalls nur etwa 28 Prozent des verzehrten Salzes ist Jodsalz.

Für eine optimale

Versorgung mit dem essentiellen Spurenelement sollten beim Einkauf von verarbeiteten Lebensmitteln solche bevorzugt werden, die mit jodiertem Speisesalz hergestellt werden. Besondere Risikogruppen für eine unzureichende Jodversorgung Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Jodzufuhr von 200 Mikrogramm (µg). Um diese über die Ernährung sicherstellen zu können, kommt es auf eine angemessene Zufuhr jodreicher Lebensmittel an. Insbesondere für Vegetarier und Veganer kann das zu einer echten Herausforderung werden. Denn je mehr der wichtigsten Jodlieferanten wie Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte aufgrund von individuellen Ernährungspräferenzen wegfallen, desto schwerer gestaltet es sich, ausreichend Jod über die Nahrung aufzunehmen. Dies gilt auch für Personen, die aufgrund von Lebensmittelallergien oder Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen verzichten müssen.

„Eine weitere Risikogruppe stellen Schwangere und Stillende dar. Durch den erhöhten Jodbedarf steigt für Mutter und Kind das Risiko einer Unterversorgung. Daher wird während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit eine zusätzliche Einnahme von Jodsupplementen in Höhe von 100 bis 150 Mikrogramm empfohlen“, erklärt Professor Remer. „Ebenso kann für Personen mit einer allgemein schlechten Jodversorgung über die Ernährung nach ärztlicher Absprache eine ergänzende Einnahme von Jod in Tablettenform sinnvoll sein.“

Weitere Informationen zum Thema Jod finden Sie hier

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Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten

Quellen:

1. Gärtner R. (2015) Jodstoffwechsel und Einflüsse auf Erkrankungen der

Schilddrüse. ErnährungsUmschau, Vol.12, M694-M703

2. Censi et al. (2020): Changing Dietary Habits in Veneto Region over

Two Decades: Still a Long Road to Go to Reach an Iodine-Sufficient

Status. Nutrients, Vol 12, doi: 10.3390/nu12082399

3. Bissinger et al (2018): Repräsentative Markterhebung zur Verwendung

von Jodsalz in handwerklich und industriell gefertigten

Lebensmitteln (BMEL). Online abrufbar

.

(aufgerufen am 09.02.2021)

4. Esche et al (2020) Contribution of iodized salt to total iodine and

total salt intake in germany. Eur J Nutr, 2020 Oct; 59(7):3163-3169.

doi: 10.1007/s00394-019-02154-7

5. Bundesinstitut für Risikobewertung - BfR (Hrsg.) (2020)

Jodversorgung in Deutschland wieder rückläufig - Tipps für eine gute

Jodversorgung. Online abrufbar

.(aufgerufen

am 09.02.2021)

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Abb.: Der regelmäßige Verzehr von Jodsalz spielt eine wichtige Rolle bei

der Jodversorgung. ©Paul Schwarzl - Fotolia.com/Arbeitskreis Jodmangel e.V.

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Jodreiche Ernährung eine Herausforderung? (Abdruck honorarfrei in

Verbindung mit der Presseinformation „Tag der gesunden Ernährung am

07. März: Jodreiche Ernährung eine Herausforderung?“ und dem

Bildnachweis "Paul Schwarzl, Fotolia.com/ AKJ e.V."): Zum Download

Kontakt:

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Organisationsstelle: Daniel Schwind, Dirk Fischer

Leimenrode 29, 60322 Frankfurt

Telefon: 069 / 2470 6796

Fax: 069 / 7076 8753

E-Mail: ak@jodmangel.de

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