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Ausgabe 1134/2021
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Chance für Punktesammler

Verkehrssünder können Punkte abbauen

(DEKRA). Die Kraftfahrer in Deutschland sind fleißige Punktesammler. Zu Beginn des Jahres 2021 waren in der Verkehrssünderkartei in Flensburg rund 10,9 Millionen Kraftfahrer gespeichert. Das „Fahreignungsregister“ registriert Verkehrsauffälligkeiten, die mit mindestens 60 Euro Bußgeld oder einem Fahrverbot geahndet und mit 1 bis 3 Punkten bewertet wurden. Zu viele Delikte sollten sich Kraftfahrer aber nicht leisten, denn seit der Reform des Punktesystems im Mai 2014 reichen schon acht Punkte für den Entzug der Fahrerlaubnis.

Damit es die Fahrer nicht kalt erwischt, macht sie ihre Straßenverkehrsbehörde bereits bei vier bzw. fünf Punkten auf die Möglichkeit aufmerksam, ihren Punktestand aktiv zu senken. So können Kraftfahrer, die bei einem Punktestand von ein bis fünf Punkten freiwillig ein Fahreignungsseminar besuchen, einmal innerhalb von fünf Jahren einen Punkt abbauen. „Das kann schon für einen Fahrer mit zwei Punkten interessant sein, etwa wenn er im Rahmen des Führerscheins mit 17 als Begleitperson für Tochter, Sohn oder Enkel fungieren möchte“, erklärt Dr. Thomas Wagner, Leiter der Begutachtungsstellen für Fahreignung (BfF) bei DEKRA. Um in den Genuss des Punkterabatts zu kommen, muss der Fahrer ein Fahreignungsseminar besuchen, wie es zum Beispiel von den DEKRA Begutachtungsstellen für Fahreignung angeboten wird. Es besteht aus einem verkehrspädagogischen Teil, der bei einem dafür qualifizierten und amtlich anerkannten Fahrlehrer absolviert werden muss.

Hier geht es um Kenntnisse zum Risikoverhalten, um Gefahrenerkennung und die Entwicklung von Verhaltensvarianten. In Teil zwei, der bei einem DEKRA Verkehrspsychologen absolviert werden kann, stehen die Analyse von Verhaltensweisen und die Entwicklung von Lösungsstrategien auf der Agenda.

„Wir wollen erreichen, dass die Teilnehmer sicherheitsrelevante Mängel ihres Verhaltens im Straßenverkehr erkennen und lernen sie abzubauen“, erläutert Wagner das Ziel der Fahreignungsseminare. Jedes Jahr machen rund 4.000 Fahrer von dieser Möglichkeit Gebrauch. Auch Fahrer mit 6 bis 7 Punkten können das Angebot auf freiwilliger Basis nutzen, allerdings wird bei diesem Punktestand kein Punkteabzug mehr gewährt. Unabhängig davon werden Punkte im Fahreignungsregister je nach Schwere des Deliktes nach zweieinhalb, fünf oder zehn Jahren gestrichen.

Kurze Abfahrtkontrolle: Ist die Anhängerdeichsel gesichert?

Die kleinen Anhänger kommen jetzt wieder groß raus. Ob Grünschnitt aus dem Garten, Baumaterial oder ein Spielgerät für den Garten: die Transportkapazität des eigenen Pkw stößt schnell an ihre Grenzen. Wer ein Fahrzeug mit Anhängerkupplung fährt, darf sich glücklich schätzen, denn er kann fix einen Anhänger ans Heck klemmen. „Das Fahren mit Hänger ist aber für ungeübte Fahrer nicht ganz so easy, wie es aussieht“, warnt Martin Kugele, Experte für Ladungssicherung bei DEKRA. „Zu den typischen Gefahrenquellen beim Fahren mit Anhänger gehören das Überladen, unzureichende Ladungssicherung und eine zu flotte Fahrweise“, erinnert der Sachverständige. „Mit beladenem Anhänger muss sich der Fahrer auf ein verändertes Fahrverhalten und einen längeren Bremsweg einstellen. Deshalb sind beim Fahren mit Anhänger besondere Vorsicht und genügend Abstand gefragt.“

Der Fahrer ist auch dafür verantwortlich, dass die zulässige Nutzlast nicht überschritten wird und die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h beschränkt ist. Für eine gute Fahrstabilität empfiehlt sich, beim Beladen des Anhängers überlegt vorzugehen: schwere Teile möglichst weit unten und zur Anhängermitte hin platzieren, damit sich der Schwerpunkt nicht zu weit nach oben verlagert. Darüber hinaus muss die Ladung gegen Verrutschen, Abheben und Herabfallen gesichert werden, etwa durch Zurrgurte oder Spannnetze.„Ein wichtiger Punkt ist die richtige Befestigung der Anhängerdeichsel am Kupplungskopf“, erklärt Kugele. „Ist der Sicherungshebel nicht ordnungsgemäß geschlossen, kann sich der Anhänger unter Umständen vom Fahrzeug lösen und einen Unfall verursachen. Prüfen Sie bei abnehmbaren Anhängerkupplungen außerdem, ob der Kugelhals korrekt eingerastet ist. Dies ist häufig an einem grünen Kontrollfeld zu erkennen.“ Auch der Stecker für die Elektrik des Hängers muss richtig sitzen, sonst funktionieren Heckleuchten, Blinker und Bremslichter nicht. Deshalb vor dem Losfahren kurz prüfen oder durch eine zweite Person nachsehen lassen, ob alles funktioniert. Das Rückwärtsfahren ist für Ungeübte meist eine heikle Sache. In diesem Fall ist es ratsam, sich einweisen zu lassen.