(DHU). Die Corona-Krise nimmt viel Einfluss auf unser Leben: Viele Menschen arbeiten seit langem überwiegend im Homeoffice und bewegen sich dabei sehr wenig. Doch auch die Freizeit und sportliche Aktivitäten gestalten sich anders als zuvor. So mancher geht hier ins andere Extrem und fordert seinen Körper sportlich stark heraus. Da ist es kaum verwunderlich, wenn immer mehr Menschen über Gelenk-Probleme klagen.
Homöopathische Mittel können helfen, Gelenkbeschwerden sanft und natürlich zu lindern. Und um weiteren Schmerzen vorzubeugen, gibt Sportmediziner Dr. Klaus Gerlach Tipps für gesunde Bewegung und das rechte Maß.
Schreibtischtäter aller Altersklassen kennen das nur zu gut: Wenn man stundenlang vor dem Computer gesessen hat, werden die Gelenke steif. Auch Muskeln verspannen und verkürzen sich. Umso mehr, wenn man bei der Arbeit die falsche Haltung eingenommen hat. „Bis zu 20 Kilo mehr an Gewicht muss der Rücken tragen, wenn Kopf und Wirbelsäule in der typischen, vorgebeugten Schreibtischhaltung nicht im Lot sind.“, beschreibt Dr. Klaus Gerlach, Sportmediziner und homöopathischer Arzt aus Mainz. Gelenkbeschwerden, Rückenschmerzen oder ein verspannter Nacken sind da eine häufige Begleiterscheinung.
„Die wenigsten sind im Homeoffice optimal eingerichtet“, mahnt Dr. Klaus Gerlach. „Da wird der Computer am Küchentisch aufgestellt, verzieht man sich mit dem Laptop aufs Sofa.“ Ein ergonomisches Arbeiten ist da fast unmöglich. Er erinnert, wie wichtig Bewegung für den Körper ist und zudem auch beim Stressabbau hilft. Ein gesunder Bewegungsausgleich zum vielen Sitzen ist aus seiner Sicht unerlässlich: „Beim Arbeiten im Homeoffice bewegen wir uns noch weniger als sonst, da beispielsweise auch der Fußweg zu Bahn oder Auto entfällt ebenso wie die Strecke zur Kaffeemaschine oder zum Lunch mit den Kollegen.“
Richtiges Sitzen: Zwischendurch mal Lümmeln ist gesund
Er empfiehlt fürs Arbeiten im Homeoffice einige simple Maßnahmen und Übungen, um Verspannungen und Rückenschmerzen gegenzusteuern. Zum einen sollte man öfter die Sitzhaltung verändern: „Das Zauberwort heißt dynamisches Sitzen. Früher mahnte man uns als Kinder meist nur, wir sollten immer schön gerade sitzen. Das ist aus heutiger Sicht überholt, zumindest aus gesundheitlicher Sicht. Unsere Muskeln und Faszien brauchen den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung.“ Zwischendurch mal Lümmeln ist aus ärztlicher Sicht also nicht nur ok, sondern sogar gut. Dr. Gerlach ergänzt: „Wichtig ist, dass Sie nicht stundenlang stocksteif dasitzen, vor allem nicht in einer ungünstigen Haltung.“ Er empfiehlt, sich einen Wecker zu stellen und alle 60-90 Minuten mal etwas umherzulaufen und sich zwischendurch zu strecken und zu recken. Telefonate eigenen sich für solche Bewegungs-Pausen perfekt. Dr. Gerlach führt weiter aus: „Arbeiten Sie, falls möglich, auch mal im Stehen: Alternativen zum höhenverstellbaren Schreitisch können Zuhause der Tresen in der Küche, eine hohe Kommode oder der Stehtisch aus dem Garten oder Partykeller sein.“
Besonders wichtig zur Stärkung des Rückens ist auch die Bauchmuskulatur, weiß Dr. Gerlach: „Machen Sie drei- bis viermal täglich kleine Übungen, um die Bauch- und Rumpfmuskulatur zu stärken und den Nacken zu entlasten“, rät Dr. Gerlach. Die einfachste Übung: Mit den Händen links und rechts vom Gesäß an die Stuhlkanten fassen, Beine ausstrecken und dann aus dem Sitz hochdrücken. Für die Nackenmuskulatur ist regelmäßige Dehnung - vor allem zu den Seiten - wohltuend.
Gesunder Sport - im richtigen Maß
Nicht nur das übermäßige Sitzen im Homeoffice führt zu Problemen im Bewegungsapparat. Dr. Gerlach sieht seit einiger Zeit auch auffällig viele Freizeitsportler mit Beschwerden in seiner Praxis. Denn immer mehr Menschen powern sich sportlich aus, zum Beispiel durch Extra-Joggingrunden. „Sport ist ideal, um Stress abzubauen und einen aktiven Ausgleich für den Tag im Homeoffice zu finden.
Allerdings übertreiben manche Hobbysportler dabei. Viele sind sehr ehrgeizig, nehmen Anzeichen von Ermüdung nicht ernst und überlasten so ihre Gelenke und Muskulatur“, warnt der Experte. „Schalten Sie lieber einen Gang herunter und setzen Sie sich beim Training realistische Ziele. Aus gesundheitlicher Sicht sind 2-3 Mal die Woche 45 Minuten Bewegung mit leicht bis mittel angeregtem Kreislauf ausreichend.“
Wichtig, um Verletzungen vorzubeugen, ist auch eine adäquate Sportausrüstung - zum Beispiel Sportschuhe, die beim Laufen gut abfedern. „Wer bereits Gelenkbeschwerden hat, sollte lieber Walken, stramm Spazierengehen oder Radfahren.“ Dr. Gerlach erinnert daran, sich vor dem Training stets gut aufzuwärmen: „Spurten Sie nicht sofort los. Steigern Sie ganz langsam Ihr Tempo, damit sich Körper, Muskeln und Bänder aufwärmen können.“ Um Verletzungen vorzubeugen, sollte man auch einige Dehnübungen ins Aufwärmprogramm integrieren und nach dem Training wiederholen. Dann ist das Gewebe gut durchblutet und die Faszien werden durch das Dehnen wieder geschmeidiger, was auch den Druck auf schmerzende Nervenzellen reduziert.
Schmerz-Hilfe aus der Natur: Rhus toxicodendron
Wenn es im Rücken, den Knien oder dem Nacken bereits unangenehm zwickt und zwackt, können homöopathische Mittel die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen. Bei rheumatischen Schmerzen des Stütz- und Bewegungsapparates sowie Schmerzen, die durch eine Überbelastung von Muskeln, Bändern und Sehnen verursacht werden, ist Rhus toxicodendronein sehr bewährter und gut verträglicher homöopathischer Wirkstoff: Als homöopathisches Arzneimittel lindert es Beschwerden sanft und natürlich.