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Hallo Franken
Ausgabe 1136/2021
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Von Franken in die neue Welt

Sonderausstellung im Levi Strauss Museum

Buttenheim (Levi Strauss Museum). Levi’s Jeans kennt heute jeder, Goldman Sachs ist den meisten ein Begriff und manche waren schon im Kaufhaus Bloomingdale‘s shoppen. Nur wenige wissen hingegen, dass diese und weitere Weltunternehmen fränkisch-jüdische Wurzeln haben.

Im 19. Jahrhundert machten sich zahlreiche Franken auf den Weg nach Amerika, das ihnen unbegrenzte Möglichkeiten versprach. Vor allem jüdische Emigranten konnten sich durch die Auswanderung von den restriktiven Gesetzen und diskriminierenden Lebensbedingungen in ihrer Heimat befreien. Viele bauten sich in der Neuen Welt dauerhaft eine Existenz auf. Einige fränkische Juden kamen zu Wohlstand und erlangten sogar Bekanntheit. Ihre Namen sind zum Teil noch heute international präsent.

Die diesjährige, in Kooperation mit der Professur für Anglistische und Amerikanistische Kulturwissenschaft der Universität Bamberg erstellte Sonderausstellung beleuchtet exemplarisch Lebensläufe von fränkisch-jüdischen Auswanderern. Sie wurden in Amerika zu anerkannten Persönlichkeiten der Finanzwirtschaft wie die Brüder Lehmann aus Rimpar bei Würzburg („Lehman Brothers“), des Handels wie die Blumenthals aus Gunzenhausen („Bloomingdale‘s“) oder der Industrie wie Levi Strauss aus Buttenheim („Levi’s“). Andere wirkten als anerkannte Rabbiner und prägten das orthodoxe (Abraham Rice aus Gochsheim) und das reformorientierte (Leo Merzbacher aus Fürth) Judentum in Amerika. Trotz der benachteiligenden gesellschaftlichen Bedingungen des 19. Jahrhunderts schafften es einige jüdisch-fränkische Frauen, ihr Umfeld in ihrer neuen Heimat nachhaltig zu gestalten wie Flora Langermann-Spiegelberg oder sich eine eigene wirtschaftliche Existenz aufzubauen wie Nanette Kunreuther aus Burgebrach.

Die Ausstellung gibt einen Überblick überdie Gründe und den Ablauf der Auswanderung, beleuchtet das Leben der Auswanderer in der Neuen Welt und zeigt ihren gesellschaftlichen und sozialen Einfluss. Sie ist bis Januar 2022 im Levi Strauss Museum zu besichtigen. Auch virtuelle Führungen sind möglich.