(sba). In den Kindergärten und Schulen sind die Kinder seit Wochen damit beschäftigt, hübsche Laternen zu basteln und die Geschichte vom wohltätigen Heiligen Martin zu hören, alles rechtzeitig für die traditionellen Straßenumzüge zum Sankt Martinstag fertig wird. Diese wurden ursprünglich als Erinnerung an den Ritt Sankt Martins nach Tours, wo 371 seine Bischofsweihe stattfand.
Als süße Belohnung für die ganzen Mühen bekommen die Kinder dann Martinsweckla und Weckmänner zum Teilen. Die bekannteste Geschichte über Martin von Tours ist nämlich die, in der er seinen Mantel mit dem Schwert teilt, um einen Bettler vor dem Erfrieren zu bewaren.
Die meisten Traditionen rund um den Martinstag am 11. November sind tatsächlich schon sehr alt und stammen noch aus dem Mittelalter. Damals war der 11. November ein wichtiger Rechts- und Wirtschaftstermin. Die landwirtschaftliche Saison war beendet und der Winter stand vor der Tür. Nun wurden die Löhne gezahlt und Abgaben berechnet und mussten abgeliefert werden. Häufig waren dabei auch Mastgänse ein Teil der Entlohnung für den Pfarrer oder Lehrer.
Zum November gehörte aber auch der Beginn des Weihnachtsfastens. Am Abend vor dem 11. November wurde noch einmal kräftig gespeist. Bevorzugtes Gericht war die Gans, die dann auch den Namen des heiligen Martin verliehen bekam.