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Hallo Franken
Ausgabe 1154/2022
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Vorsicht ist besser als Nachsicht - Unfallvermeidung ist wichtig

Bei Stau oder zäh fließendem Verkehr immer eine Rettungsgasse bilden!

Unnötige Tempo- und Spurwechsel vermeiden

(DEKRA). Allzu oft beginnen die schönsten Wochen des Jahres mit anstrengenden Autobahnfahrten und kilometerlangen Staus. Wie stellt man es an, um den Stress und die Anzahl der

unfreiwilligen Stopps in der Kolonne möglichst gering zu halten? Stefanie Ritter, Unfallexpertin bei DEKRA, hat dazu einige Empfehlungen parat.

  • Möglichst versetzt zu den Hauptreisetagen in den Urlaub starten, für die bekannten Stauschwerpunkte mögliche Ausweichrouten erkunden und sich mit der Bedienung des Navis vertraut machen.
  • Vor dem Start die aktuelle Verkehrslage checken und Verkehrsfunk einschalten.
  • Wappnen Sie sich für längere Stauphasen und nehmen ausreichend Getränke, Proviant und Unterhaltung fürs Kinderzimmer auf den Rücksitzen mit.
  • Bei hohem Verkehrsaufkommen sich nicht ablenken lassen, vorausschauend fahren, genügend Abstand halten und auf unnötige Tempo- und Spurwechsel verzichten. Die Staugefahr ist am geringsten, wenn alle Fahrzeuge mit gleicher Geschwindigkeit fahren. Lücken springen bringt meist nichts, nur mehr Risiko.
  • Bei dichtem Verkehr den nachfolgenden Verkehr gut im Blick behalten und Stauhinweise auf Schilderbrücken beachten. Nähert man sich einem Stau, die folgenden Fahrzeuge per Warnblinker warnen, um die Gefahr eines Auffahrunfalls zu verringern, empfiehlt Ritter.
  • In der Kolonne bringt leicht seitlich versetztes Fahren mehr Sicherheit. Die Fahrer haben das Verkehrsgeschehen besser im Blick und können früher reagieren, wenn vorn die Bremslichter aufleuchten. An Baustellen ist Vorsicht gefragt, auch hier senkt versetztes Fahren und Verzicht aufs Überholen das Unfallrisiko.

Nicht vergessen: Bei Schrittgeschwindigkeit oder Stillstand der Fahrzeuge ist eine Rettungsgasse für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen vorgeschrieben, und zwar zwischen dem äußerst linken Fahrstreifen und dem unmittelbar rechts daneben liegenden.

Fahrradträger: Lose Teile im Auto verstauen

Wer Fahrräder mit dem Auto transportieren will, hat die Qual der Wahl. Für leichtere Räder bieten sich teils günstigere Trägersysteme fürs Dach und die Heckklappe an. Seit dem Siegeszug der E-Bikes gewinnen die Systeme für die Anhängekupplung immer mehr Freunde. Als Vorteile schlagen hier die geringe Ladehöhe und der niedrigere Luftwiderstand zu Buche; weil der Fahrzeug-Schwerpunkt relativ niedrig bleibt, wird das Fahrverhalten weniger beeinflusst. „Wer sicher ans Ziel kommen will, muss allerdings ein paar Dinge beachten“, sagt der Unfallanalytiker Thomas Gut von DEKRA. „Auf jeden Fall muss der Gepäckträger zu Fahrzeug und Gewicht der Fahrräder passen. Hier sind die erlaubten Zuladungswerte bei Gepäckträger und Fahrzeug zu beachten. Die Stützlast der Anhängekupplung liegt meist zwischen 50 und 100 Kilogramm.“ Ein Blick in die Betriebsanleitungen schafft Klarheit.

Gut empfiehlt, beim Kauf eines Trägers auf Qualität (GS-Zeichen) zu achten.

Wichtig ist auch eine sorgfältige Installation des Trägers am Fahrzeug und das Anziehen aller Befestigungsschrauben. „Wenn ein Fahrrad vom Träger fällt, kann das unabsehbare Folgen für andere Verkehrsteilnehmer haben“, warnt der Experte. Lose Teile, wie Trinkflasche, Luftpumpe und der Inhalt des Gepäckkorbes, bei E-Bikes auch der Akku, werden für die Fahrt besser im Auto verstaut. Die Klemmen zur Befestigung des Fahrradrahmens und der Räder müssen sorgfältig fixiert werden. Elastische Bänder helfen, die Schwingungen am Träger weiter zu verringern. Vorteilhaft ist, zuerst das schwerste Fahrrad und danach die leichteren aufzuladen, das senkt die Hecklastigkeit.

Ist das Fahrzeug startklar, gilt es noch, das Fahrverhalten an den veränderten Beladungszustand anzupassen. Das höhere Gewicht hat eine geringere Beschleunigung und längere Bremswege zur Folge. Eine Dachlast verschiebt den Schwerpunkt nach oben, was in Kurven die Seitenneigung verstärkt und mehr Angriffsfläche für Seitenwind bietet. Hecksysteme führen eher zu einer Entlastung der Vorderachse, wodurch sich das Lenk- verhalten deutlich verschlechtern kann. Die Trägerhersteller geben als Richtwerte für Höchstgeschwindigkeit meist 100 bis 130 km/h an.

Reservekanister: Nicht bis zum Stehkragen füllen

Die Kraftstoffpreise befinden sich weiterhin im Höhenflug. In grenznahen Regionen kann es sich lohnen, den Tank jenseits der Landesgrenzen um einiges günstiger zu füllen als an der heimischen Zapfsäule. Wer beim Tankstopp auch gleich einen Reservekanister füllen will, darf dabei allerdings verschiedene Vorschriften und Hinweise nicht außer Acht lassen, erinnern die Sachverständigen von DEKRA.

„Wer Kraftstoff im Fahrzeug mitnimmt, muss immer auch an die eigene und die Sicherheit der Mitfahrenden denken“, warnt Thomas Schneider, Gefahrgutexperte bei DEKRA. Er empfiehlt, nicht mehr als zehn Liter mitzunehmen und den Kanister möglichst weit entfernt von den Insassen im Kofferraum zu verstauen. „Eine gute Befestigung ist wichtig, damit der Kanister während der Fahrt nicht verrutschen kann und durch Spitzen oder Kanten anderer Gepäckstücke beschädigt werden kann.“

Laut den internationalen Gefahrgutvorschriften dürfen zwar bis zu 240 Liter Kraftstoff von Privatpersonen in Ersatzkanistern mit Einzelfassungsräumen von maximal 60 Litern befördert werden. Häufig sind aber auch noch nationale Regelungen sowie zollrechtliche Vereinbarungen zu berücksichtigen. In Deutschland muss zum Beispiel ab einer Menge von 20 Litern Kraftstoff das Kennzeichen „Verbot für Fahrzeuge mit wassergefährdender Ladung“ beachtet werden.

Die Mitnahmegrenzen von Kraftstoff liegen in den Nachbarländern in der Regel zwischen 5 und 25 Litern. In Österreich zum Beispiel dürfen bis zu 10 Liter Treibstoff in einem feuerfesten Reservekanister mitgeführt werden. Bei der Einfuhr von Kraftstoff aus einem Nicht-EU-Land wie der Schweiz bleiben 10 Liter in einem tragbaren Reservekanister zollfrei, wenn der Kanister mit dem Pkw oder Motorrad eingeführt wird und der Kraftstoff nur für das Fahrzeug verwendet wird, mit dem er eingeführt wird.

Für den Transport dürfen nur geeignete Behälter guter Qualität verwendet werden, die dicht verschließbar sowie transportstabil sind. „Benutzen Sie nur Kanister, die für den Kraftstofftransport hergestellt wurden. Das Abfüllen in Wasserkanister, Wasserflaschen oder ähnlichem erfüllt die Sicherheitsanforderungen in der Regel nicht.