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Hallo Franken
Ausgabe 1163/2022
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Traditionelle Martinsgans am 11. November

(api). Am 11. November, dem Martinstag, sieht man nicht nur Kinder mit ihren bunten Laternen in der Dunkelheit laufen, traditionell gibt es in vielen Regionen auch Gänsebraten – die sogenannte Martinsgans. Dass es ausgerechnet eine Gans und kein anderes Tier ist, welches an diesem Tag auf den Tisch kommt, sollen verschiedene Legenden belegen.

In der einen soll sich der fromme und gütige Martin von Tours, ja der heilige Sankt Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte, vor seiner Weihe zum Bischof der gleichnamigen Stadt in einem Gänsestall versteckt haben, weil er das Amt aus lauter Bescheidenheit gar nicht erst antreten wollte. Doch verriet ihn das Federvieh durch sein lautes Geschnatter, so dass sein Versteck aufflog und er dann letztendlich doch die kirchlichen Aufgaben übernehmen konnte. Da die Gänse dadurch die Bischofsweihe „gerettet“ hatten, soll die Martinsgans an diesen glücklichen Umstand erinnern. In einer anderen Geschichte erzählt man sich aber auch, dass Gänse einen unglaublichen Lärm veranstalteten und die Predigten des Bischofs von Tours störten. Damit endlich Ruhe einkehrte ließ er das Vieh daraufhin schlachten.

Doch vermutlich hat der Brauch der Martinsgans einen ganz anderen Hintergrund. So endete am Martinitag, also am 11. November , die Saison der Arbeiter bei den Bauern und es war Zahltag. Man vermutet, dass die Arbeiter entweder mit Gänsen bezahlt wurden oder gut situierte Bauern Gänse schlachteten und alle noch einmal zu einem gemeinsamen Festmahl einluden. Und so soll sich dieser Brauch bis heute gehalten haben.

Doch warum ist ausgerechnet der 11. November der Martinitag? Martin von Tours starb im Alter von 81 Jahren am 8. November 397 und wurde am 11. November beigesetzt. Deshalb wird bis heute an diesem Tag der „Martinstag“ gefeiert. Und es war übrigens ein Franke, König Chlodwig, der Martin zum Nationalheiligen und Schutzherren der fränkischen Könige ernannte.