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Hallo Franken
Ausgabe 1169/2023
Forchheim
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Forchheim

1998 vor der St. Martins-Kirche in Forchheim.

Banater Schwaben trauern um Heimatpfarrer

Forchheim (A. Obernhuber, KV d. Banater Schwaben). Unerwartet wurde am 30. Januar 2023, Pfarrer i. R., Erzbischöfl. Geistl. Rat, Franz Stemper im Alter von 84 Jahren in Lisberg vom Herrn heim gerufen. Im Mai 2022 feierte er als Ruhestandsgeistlicher in der Kirche Heiligste Dreifaltigkeit in Lisberg - am Ort seines 30-jährigen seelsorgerlichen Wirkens, sozusagen mit seiner letzten Pfarrgemeinde, die er von 1985 bis 2015 leitete - sein diamantenes Priesterjubiläum. Herrn Pfarrer Stemper war die Gnade gegeben, noch in seinen 80ern bei Gottesdiensten auszuhelfen. So z.B. die letzten sieben Jahre in der Ungarischen Katholischen Gemeinde in Nürnberg-Langwasser und täglich in der Früh um 8.00 Uhr eine stille Messe in der Lisberger Kirche. Dass Pfarrer Stemper in Lisberg sehr geschätzt, behütet und beheimatet war, sieht man auch daran, dass ihm bei Familie Loos ein liebevoller Familienanschluss geschenkt worden war, wo er wie ein Opa umsorgt und geliebt wurde. Vor seiner Übersiedlung aus der Banater Regionalhauptstadt Temeschburg in Rumänien nach Deutschland, die ihm aus gesundheitlichen Gründen gewährt worden war, wirkte er in der temeschburger Pfarrgemeindet, wo ihm ganz besonders die Jugend am Herzen lag. Die ersten Banater Schwaben kamen 1944 in einem langen Flüchtlingszug nach Forchheim. Als Pfarrer Stemper dann in Gegend kam und in Lisberg eine Stelle antrat, wohnten bereits über 100 Familien aus dem Banat in Forchheim. Diese Landsleute begannen 1983 „Banater Kirchweih“ zu feiern, wozu auch ein Festgottesdienst gehörte. Heimatpfarrer Franz Stemper ließ sich auf Nachfrage nicht lange bitten und kam gerne samstagnachmittags vor seiner Vorabendmesse in der Pfarrei in Lisberg, nach Forchheim in die Klosterkirche St. Anton, die Stadtpfarrkirche St. Martin und Heilig Dreikönig in Burk, zum Banater Kirchweihfestgottesdienst. Er war durch und durch ein authentischer katholischer Priester, der in seinen Predigten zur Standhaftigkeit im Glauben nach alter Sitte mahnte und die Erinnerung an die alte Heimat mit ihren Werten und Traditionen, auch das Ahnengedenken, wachhielt. Trotz eigener Gottesdienste in Lisberg war es Pfarrer Stemper nie zu viel, auch nach Forchheim zu kommen und er überraschte 2018 die Gottesdienstbesucher mit seinem Spiel auf der Geige. Sehr gerne war 1987 die Banater Singgruppe seiner Einladung gefolgt, sein silbernes Priesterjubiläum sowie 2010 eine Adventsstunde in Lisberg musikalisch mitzugestalten. Wir behalten Pfarrer Stemper als freundlichen, hilfsbereiten und uneigennützigen Priester in Erinnerung, der sich für die Sache Jesu voll und ganz einsetzte.