Forchheim/Bayreuth/Hof (M. Kühn). Unter dem Motto „Ja zum Leben - für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie! Keine Selektion von Menschen mit Behinderung“ stand wieder der „Marsch-für-das-Leben“ in Berlin, heuer am Samstag, 21. September. Gegen Unrecht durch Töten im Mutterleib und im Alter standen Menschen aus ganz Deutschland auf. Wieder dabei: Lebensschützer aus Oberfranken, angereist mit dem Ökumene-Bus zu Kundgebungam Brandenburger Tor, Schweige-Marsch und Andacht mit Reisesegen.Organisiert hatten die Tagesfahrt Annette König (Hof) von der Christen-Partei Bündnis-C und Pfarrer Martin Kühn (Forchheim), die sich über 40 Mitfahrer freuten. Mit einer Besinnung stimmte Pfarrer Martin Schöppel (Bayreuth) die Lebensschützer auf die Aktion in der Bundeshauptstadt ein. Zum Marsch für das Leben in Berlin (4.000 Teilnehmer) und in Köln (3.500 Teilnehmer) sagte Alexandra Linder, Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht (BLV): trotz Diffamierungen, antidemokratischer Blockadeversuche und ängstlicher Zurückhaltung mancher Gremien und Androhungen von Gewalt gingen, wie schon seit 2002, tausende Menschen für das Recht auf Leben aller Menschen auf die Straße, zusammen rund 8000 Menschen. Der 20. Marsch für das Leben in Berlin und zweite Marsch für das Leben in Köln zeigten einmal mehr, worum es im Lebensrecht geht: um Inklusion, also den Schutz von Menschen am Anfang und Ende ihres Lebens an, und um die Hilfe für bedrängte und bedrohte Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Nationale und internationale Podiumsgäste veranschaulichten dies durch verschiedenste Beiträge: In Berlin zeigten Mitglieder der brasilianischen Lebensgemeinschaft Comunidade de Jesus Menino, wie man Inklusion auf Augenhöhe leben kann. Mit Tônio Tavares erlebten die Lebensschützer einen außergewöhnlichen Mann, der 46 Kinder und Jugendliche adoptiert hat. Die ethische und universale Perspektive des Lebensrechts verdeutlichte der kanadische Ethiker Pablo Muñoz Iturrieta. Für den BVL historisch interessant war der Auftritt von zwei Gründern des Marsches für das Leben im Jahr 2002, Walter Schrader und Hartmut Steeb (Evanhgelische Allianz). Die "Jugend für das Leben" und Alicia Düren, Vorsitzende der Organisation "sundaysforlife", präsentierten die Zukunft der Lebensrechtsbewegung: sie sind leidenschaftlich, jung, bejahen und wagen das Leben und setzen sich für das Leben ein, gerade auch das Ungeborene. Kirchen und Glaubensgemeinschaften waren unter anderem mit fünf Bischöfen und Weihbischöfen aus der katholischen Kirche und Repräsentanten der Evangelischen Allianz Deutschland vertreten. Fabian, ein junger Mann, der mit dem Down-Syndrom lebt, gab ein beeindruckendes Bekenntnis für das Leben und das Recht auf Leben ab. Der Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe wies auf die steigende Selektion von Kindern mit genetischen Besonderheiten hin. Auch 2025 werden Lebensschützer aus Oberfranken wieder nach Berlin aufbrechen: am 20. September mit einem „Ökumen-Bus“.