Im Februar waren im Landkreis 6.867 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um 58 Personen (-0,8 Prozent) gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Bestand: 6.185) stieg die Arbeitslosenzahl um 682 Personen (+ 11,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag im Februar 2024 bei 4,6 Prozent. (Vorjahr: 4,2 Prozent). Zum Vergleich: Für Hessen insgesamt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 5,6 Prozent, deutschlandweit bei 6,1 Prozent.
Mehr Menschen nachhaltig in Arbeit bringen, das ist auch das Ziel des Job-Turbo, einer Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Sie verfolgt für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ein klares Motto: „Schneller in den Job“. Denn wer in einem Arbeitsverhältnis steht, setzt sich noch tiefgreifender mit der deutschen Sprache auseinander und knüpft am Arbeitsplatz soziale Kontakte. So kann Integration noch besser gelingen.
Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- setzt hierfür bereits seit 2018 gezielt mit dem Absolventenmanagement innerhalb der Integrationskurse an. Das Absolventenmanagement ist ein Förderangebot für geflüchtete und neu zugewanderte Menschen. Es beinhaltet unter anderem Beratungs- und Betreuungsangebote noch vor Ende der Integrationskurse, die auch im Anschluss weiter fortgeführt werden. Hierbei wird die individuelle berufliche Integration mit den jeweiligen Personen besprochen und die Umsetzung der weiteren Schritte mit dem Fallmanagement von Neue Wege koordiniert.
„Wir müssen in Deutschland mehr Geflüchtete mit Bleibeperspektive in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis bringen, insbesondere diejenigen, die in ihrem Land qualifizierte Fachkräfte waren. Das ist wichtig für die Integration der Menschen in Deutschland, aber auch für die Entlastung der Sozialkassen. Zudem benötigen viele Branchen hierzulande dringend qualifizierte Arbeitskräfte. Ich bin froh, dass wir im Kreis Bergstraße mit dem Absolventenmanagement schon seit mehreren Jahren positive Erfahrungen sammeln konnten“, sagt Landrat Christian Engelhardt.
„Eine effektive und intensive Begleitung der Geflüchteten ist der Schlüssel zum Erfolg“, so Dr. Melanie Marysko, Betriebsleiterin von Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter-. Das kommunale Jobcenter hat sich hierfür ein breites Netzwerk von Arbeitgebern aufgebaut, mit dem eine sehr gute Zusammenarbeit gegeben ist und eine Arbeitsmarktintegration meist reibungslos verläuft. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat Dr. Marysko kürzlich an einem digitalen Austausch zum Job-Turbo teilgenommen. Hierbei betonte sie, dass es wichtig sei, die geflüchteten Menschen für den Spracherwerb in die Praxis zu bekommen, wo sie Sprache auch anwenden müssen. Im Arbeitsalltag, bei Gesprächen mit Menschen vor Ort, könne man eine Sprache am
besten lernen.
Landrat Christian Engelhardt und der für die Flüchtlingsthematik zuständige Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf begrüßen die deutlichen Äußerungen des Ministerpräsidenten Boris Rhein zur künftigen Abschiebepraxis in Hessen. Der hessische Regierungschef hatte kürzlich angekündigt, Asylsuchende, die aus einem sicheren Herkunftsland kommen und kein Asylrecht erhalten, künftig nicht mehr auf die Kommunen verteilen zu wollen, sondern sie in den Erstaufnahmeeinrichtungen zu behalten und nach Prüfung und Ablehnung des Asylantrages gegebenenfalls rasch abzuschieben. Engelhardt und Schimpf sehen sich durch diese geplanten Änderungen im Umgang mit Geflüchteten in ihren Forderungen bestätigt.
Christian Engelhardt und Matthias Schimpf, die beide seit mehr als einem Jahr wiederholt einen solchen Politikwandel eingefordert hatten, begrüßen es sehr, dass sich der hessische Ministerpräsident mit dieser Linie in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt hatte und nun Sorge dafür trage, dass dies zeitnah durch das zuständige hessische Sozialministerium umgesetzt werde. „Wir erwarten, dass die Kommunen damit deutlich entlastet werden und gleichzeitig durch die freiwerdenden Ressourcen mehr gezielte Integration möglich wird. Allerdings liegt bei den neuen Regelungen der Teufel im Detail“, so Engelhardt. „Insbesondere muss klar geregelt sein, was eine so genannte „gute Bleibeperspektive“ bedeutet.“ Nach Auffassung der Verwaltungsspitze des Kreises Bergstraße sollte dies bedeuten, dass Geflüchtete aus all den Staaten, bei denen die Aussicht auf Anerkennung eines Asylantrages unter 50 Prozent liegt, zunächst in den zentralen Unterkünften des Landes verbleiben. Dort solle dann der Asylantrag geprüft werden. Je nach Entscheidung müsse daraufhin entweder eine zeitnahe Abschiebung oder aber eine rasche Zuweisung an eine Kommune und der Beginn von Integrationsmaßnahmen erfolgen.
Auch in Sachen Bezahlkarte blicken die beiden Verantwortungsträger des Kreises Bergstraße grundsätzlich positiv auf die hessische Vorgehensweise. Aber auch hier komme es schlussendlich auf die Details an. „Eine der Mindestanforderung an eine solche Bezahlkarte ist aus unserer Sicht zum Beispiel die Möglichkeit eines begrenzten regionalen Einsatzes“, so Dezernent Matthias Schimpf. „So sollte die Bezahlkarte zum Beispiel nur in dem Postleitzahlbezirk, in dem die Person untergebracht ist, nutzbar sein.“ Schließlich hätten Geflüchtete Residenzpflicht und deshalb sei es als sinnvolles Steuerungsinstrument auch vertretbar, wenn die Nutzung der Bezahlkarte auf den Bezirk der Residenzpflicht eingeschränkt werden könne.
Wie alle anderen hessischen Landkreise warte man nun darauf, ob es dem Land gelinge, die Bezahlkarte innerhalb der nächsten Monate landeseinheitlich umzusetzen. Sollte das Land innerhalb der ersten sechs Monate des Jahres die Voraussetzung für die landesweite Einführung einer Bezahlkarte nicht herstellen können, würde der Kreis Bergstraße, wie bereits angekündigt, mit einem eigenen System an den Start gehen. „Die Ankündigungen des hessischen Ministerpräsidenten sind für uns in jedem Fall ein Lichtblick, die Situation der kommunalen Familie nachhaltig zu verbessern“, so Engelhardt und Schimpf abschließend.
Der Wirtschaftsplan 2024 des Eigenbetriebs Schule und Gebäudewirtschaft beinhaltet alle Schulbaumaßnahmen für das laufende Jahr für die Schulen des Kreises Bergstraße. Rund 185 Millionen Euro sind in diesem Jahr für den Bau, die Bewirtschaftung und Instandhaltung aller kreiseigenen Gebäude (wie Schulen) geplant. Dieses Zahlenwerk sowie alle aktuellen und geplanten Schulbauprojekte hat Landrat Christian Engelhardt kürzlich vorgestellt.
„Im gesamten Kreisgebiet werden aktuell 25 Schulen umgebaut oder eine Modernisierung beziehungsweise Erweiterung vorbereitet. Seit 2020 werden jährlich neue Höchststände der Investitionssummen erreicht. Mit einem Investitionsprogramm von fast 500 Millionen Euro bis 2027 übertreffen die künftigen Schulbauprojekte alle bisher getätigten Maßnahmen. Die Investition in unsere Schulen ist eine Investition in unsere Kinder und damit in unsere Zukunft“, weiß Landrat Engelhardt und stellte die Einzelmaßnahmen für die kommenden Jahre vor.
Neben den aktuell laufenden Baumaßnahmen werden dieses Jahr drei weitere Leuchtturmprojekte gestartet: der Bau des MINT-Zentrums in Bensheim, der Kick-off für den Ersatzneubau des Lessing-Gymnasiums in Lampertheim und die Vorbereitung des Neubaus der Alexander-von-Humboldt-Schule in Viernheim. Neben den Neubauten und Erweiterungsbauten werden auch die Bestandsgebäude ordentlich saniert und modernisiert. Zwischen acht bis elf Millionen Euro fließen jährlich in reine Sanierungsmaßnahmen, um die Gebäude nachhaltig und technisch aufzurüsten.
„Natürlich würden wir gerne alle Projekte im Kreis gleichzeitig realisieren, doch die personellen und finanziellen Ressourcen führen dazu, dass alle Maßnahmen nur nacheinander umgesetzt werden können“, erläutert der Landrat Christian Engelhardt weiter. „Gleichwohl ist es mir eine Herzensangelegenheit, allen Kindern einen Zugang zu modernen Bildungsstätten zu ermöglichen und aus diesem Grund setzen wir möglichst viel Energie in den Schulbau.“
Alle aktuellen Baumaßnahmen können auf der Homepage des Kreises Bergstraße nachgelesen werden unter https://www.kreis-bergstrasse.de/unser-buergerservice/bildung-und-schule/schulbau/.
Der einstmals ausgerottete Wolf siedelt sich wieder in Deutschland an, auch in Hessen. Mit der Rückkehr des Wolfes sind unterschiedliche Wahrnehmungen und Einschätzungen verbunden. Das „Wolfszentrum Hessen“ am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ist zentraler Ansprechpartner für das Thema „Wolf“ in Hessen und nimmt die verschiedenen Sichtweisen, Nöte und Befürchtungen der Bevölkerung sehr ernst.
So möchte das „Wolfszentrum Hessen“ unter anderem im Rahmen einer Wanderausstellung über die Spezies aufklären und darüber, wie es um das Wolfsvorkommen in Deutschland, respektive Hessen, konkret bestellt ist und welche Auswirkungen sich daraus ableiten lassen. Die Ausstellung ist nun vom 29. Februar bis einschließlich 14. Mai 2024 im „Naturschutzzentrum Bergstraße“ in Bensheim (An der Erlache 17, 64625 Bensheim) zu sehen. Organisiert wird sie von der Abteilung „Ländlicher Raum“ der Kreisverwaltung.
Über weitere Leistungen der Abteilung „Ländlicher Raum“ informiert die kreiseigene Homepage unter https://www.kreis-bergstrasse.de/unser-buergerservice/umwelt-abfall-energie/landwirtschaft/landwirtschaft-landschaftspflege-und-forst/.
Stets aktuelle Informationen über Wölfe in Hessen stellt das Wolfszentrum Hessen beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie bereit unter https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum.
Informationen zu weiteren Ausstellungen, Vorträge und Führungen im Naturschutzzentrum Bergstraße sind auf dessen Webseite abrufbar unter https://www.naturschutzzentrum-bergstrasse.de