Aufgrund der großen Nachfrage aus der Bevölkerung, wiederholt der Verein die für Hirschhorn so geschichtsträchtige Gewinnung von Eichenrinde gerne noch einmal. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war diese einträgliche Arbeit ein wichtiger Wirtschaftszweig in Hirschhorn, wo unter anderem auch der Marktpreis für Eichenrinde zur Lohegewinnung als Richtlinie für den deutschlandweiten Handel festgelegt wurde. Der Niederwald, der dafür kultiviert wurde, prägte damals die Landschaft und brachte nicht nur Erlöse durch die Rinde. Nach der Rindenernte jeweils im Mai eines Jahres, wurde erst Buchweizen und danach Winterroggen gesät. Der Wald war überaus wichtig für die Landwirtschaft und die Bevölkerung.
Daher ist das Rindenklopfen, das wieder von Hans-Jürgen Waibel organisiert wird, eine Reminiszenz an diese Zeit. Unterstützt vom hiesigen Stadtförster Florian Koch, den gelernten Forstwirten Volker Höfler und Willi Dreher sowie dem Museumsurgestein Bernd Meschede, findet der Aktionstag, passend zum historischen Kalendarium, am Samstag 4. Mai ab 14:30 Uhr vor dem Museum unter der Linde statt.
Einige der Akteure haben das Renneklopfen im Rahmen ihrer Ausbildung bei Forstoberrat Richard Wagner gelernt und durften es auch schon bei Filmaufnahmen zeigen. Willi Dreher hat noch das Originalwerkzeug. Also, nichts wie hin und aktiv mitgemacht.
Im Museum selbst gibt es begleitend eine passende Ausstellung zum Thema: es wird historisches Werkzeug gezeigt, Karten, die die Wälder in Schläge aufgeteilt zeigen, die die Hauer im 15-Jahresrhythmus nach Loszuschlag bearbeiten durften.
Für die Kinder wird ein lustiges Wurfspiel aufgebaut, worüber sich die Vorsitzende Aloisia Sauer besonders freut und das im Rahmen der 1250-Jahrfeier schon großartig ankam.