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Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 31/2022
Aus dem Rathaus
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Nachrichten aus dem Landratsamt Heppenheim

Wechsel an Bergsträßer Kreisspitze

Zum 1. August 2022 gibt es einen Wechsel an der Spitze der Bergsträßer Kreisverwaltung: Matthias Schimpf (Bündnis 90 / Die Grünen) übernimmt das Amt des Hauptamtlichen Kreisbeigeordneten von Karsten Krug (SPD). Schimpf übernimmt damit auch die Zuständigkeitsbereiche des ehemaligen Dezernenten, die Abteilungen Finanzen und Controlling, Bauaufsicht und Umwelt, Straßenverkehrswesen, Ordnungs- und Gewerbewesen sowie Soziales und das Ausländer- und Migrationsamt. Zusätzlich wird der Grünen-Politiker für die Abteilung Veterinärwesen und Verbraucherschutz zuständig sein.

Bereits im Februar hatte der Kreistag des Kreises Bergstraße den Lorscher Lokalpolitiker Matthias Schimpf ins Amt des Hauptamtlichen Kreisbeigeordneten gewählt. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Schimpf hatte dieses Amt bereits von 2011 bis 2016 inne. In der Februar-Sitzung des Kreistags wurde zudem Diana Stolz (CDU) im Amt der Ersten Kreisbeigeordneten für weitere sechs Jahre bestätigt. Die zweite Amtszeit von Diana Stolz begann bereits im Juli dieses Jahres.

Landrat Christian Engelhardt: "Ich möchte Karsten Krug für seine Arbeit an der Spitze der Kreisverwaltung danken. Lieber Karsten, ich habe gern mit Dir zusammengearbeitet. Du hast einiges angestoßen. Ich wünsche Dir für Deine berufliche und private Zukunft alles erdenklich Gute."

Krugs Amtsnachfolger, Matthias Schimpf, wünscht Landrat Engelhardt einen guten Start. "Ich freue mich, Dich wieder an Bord begrüßen zu dürfen und darauf, mit Dir und unserer Kollegin Diana Stolz engagiert Themen anzugehen und vieles für die Bergsträßerinnen und Bergsträßer umzusetzen. Auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!"

Arbeitsmarkt relativ robust – Fachkräftemangel trübt Ausblick

Im Juli waren im Kreis Bergstraße 5.560 arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 338 Personen beziehungsweise um 6,5 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl um 2,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 3,8 Prozent (Vorjahr: 3,7 Prozent). Zum Vergleich: Für Hessen insgesamt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 4,9 Prozent, deutschlandweit bei 5,4 Prozent.

„Der Bergsträßer Arbeitsmarkt zeigt sich aktuell zwar relativ robust, doch die mögliche positive Entwicklung zahlreicher Unternehmen wird bereits durch einen Fachkräftemangel ausgebremst“, stellt Landrat Christian Engelhardt heraus. „Dieser Mangel an Fach- und Arbeitskräften wird in den kommenden Jahren ein sehr drängendes Problem unserer Gesellschaft sein, das wir mit Hilfe konzertierter Maßnahmen in den Griff bekommen müssen.“

Aktuell sei es zum Beispiel bereits für Hotellerie- und Gastronomiebetriebe sehr schwierig, ausreichend geeignetes Personal zu finden. Dies läge unter anderem an einer Abwanderung des Personals in andere Berufe. Diese Einschätzung bestätigten kürzlich auch Christine Friedrich (Geschäftsführerin Dehoga Südhessen) und Ulrich Kagermeier (Vorsitzender des Kreisverbandes Bergstraße der Dehoga) bei einem Treffen mit dem Landrat. Es stünde zu befürchten, dass viele Betreiber infolge des Fachkräftemangels ihre Hotel- und Gastronomie-Betriebe in den kommenden Jahren schließen werden, so die Experten. Die hätte gravierende Folgen für die Region.

Landrat Christian Engelhardt: „Der Kreis Bergstraße und die Gemeinden werden alles daransetzen, unseren Beitrag dazu zu leisten, dass der Fachkräftemangel in unserem Kreis so gering wie möglich ausfällt – zum Beispiel auch dadurch, dass wir die hohe Lebensqualität hier erhalten beziehungsweise noch weiter steigern. Hier werden wir uns insbesondere dem Thema Wohnraum sowie der Optimierung der Angebote im Bereich Schule, Betreuung und Kultur widmen.“

Eine weitere Lösungsmöglichkeit für das Problem Fachkräftemangel sei die Automatisierung, so der Landrat. „Die Automatisierung sollte endlich ihren Schrecken als vermeintlicher Arbeitsplatzkiller verlieren“, betont Engelhardt. „Sie ist auch angesichts des demografischen Wandels ein guter Baustein, um die menschlichen Fachkräfte zu entlasten. Deshalb sollte Sie forciert werden! Die Automatisierung in den Bereichen wie sie möglich ist, schafft die Chance, dass in Fachbereichen wo menschliche Arbeitskräfte zwingend sind, wie der Pflege oder der Erziehung, weiter genug Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Zudem müssen wir verstärkt eine gezielte Zuwanderung von Fachkräften in die Branchen ermöglichen, in denen sie gebraucht werden.“