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Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 39/2023
Aus unserer Stadt
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1250 Jahre Hirschhorn – Festvortrag vom 11. August von Dr. Marius Golgath - Teil 5

Erkerhaus/Amtshaus

Zur städtischen Bevölkerung gehörten neben Fischern, Schiffern, Flößern, Händlern und Handwerkern auch Beamte, was an dem sogenannten „Erkerhaus“ zu erkennen ist.

Das „Erkerhaus“, auch „Amtshaus“ genannt, in der Hauptstraße 40, wurde um 1550 durch den wohlhabenden Bürger und Ratsherrn Veltin Lutz mit reichverziertem Fachwerk errichtet. Aus seinem an der Ersheimer Kapelle erhaltenen Grabstein geht hervor, dass er 1577 mit 70 Jahren verstarb. Sein Hauszeichen war ein Engel, der unter dem markanten Erker zu sehen ist.

Die Bezeichnung „Amtshaus“ geht auf den Hausbesitzer Christoph Rosenberger zurück, der um 1583 als Amtmann der Herren von Hirschhorn amtierte. Er führte das Wappen der Adelsfamilie von Rosenberg, obwohl er bürgerlicher Herkunft war.

Altes Rathaus

In der Altstadt steht das „Alte Rathaus“ in der Rathausgasse. Es handelt sich um einen Doppelbau, dessen ältester Teil der Fischer Carlo Krafft 1594 erbaute. Der Eckbau wurde im 17. Jahrhundert auf einem bereits vorhandenen Sandsteinunterbau errichtet. Das Anwesen war nach mündlicher Überlieferung zeitweise Jägerei bzw. Gerberei und diente von 1860-1955 insgesamt acht Bürgermeistern als Amtssitz. Der langjährige Bürgermeister Leander Schäfer verbrachte dort sein erstes Dienstjahr, danach zog die Stadtverwaltung in die Villa Mathes in der Neckarsteinacher Straße 10.

Das heutige moderne Rathaus befindet sich seit 2006 im früheren „Bürgerhaus“ an der Hauptstraße, in nächster Nähe des Langbein-Museums.

3.) Altes Forstamt / Langbein-Museum

Das Langbein-Museum ist im ehemaligen großherzoglichen Forstamt aus dem Jahre 1806 untergebracht. Den Grundstein legte der 1816 geborene Sammler Karl Langbein, der als Gastwirt des „Naturalisten“ alles sammelte, was er für interessant und erhaltenswert hielt. Die Langbein-Sammlung befand sich ab 1908 im Schloss Hirschhorn und seit 1985 am heutigen Standort. Das Langbein-Museum ist nach Meinung des langjährigen Vereinsvorsitzenden Dr. Ulrich Spiegelberg das älteste Museum des Kreises Bergstraße.

Unter ihm wurde die Sammlung 2011 als „Wunderkammer“ mit einer innovativen Präsentation der Exponate neu konzipiert. Dem Team des Freundeskreises Langbeinsche Sammlung und dem Heimatmuseum mit ihrer 1. Vorsitzenden Aloisia Sauer wünsche ich weiterhin viel Erfolg.