Leider müssen wir uns von fünf Waldkindergartenkindern verabschieden, denn Sofia Karma, Ben Schneckenberger, Nino Heiligenthal, Willi Schmitt und Tammo Thielmann sind nun Schüler:in geworden.
Wir begleiteten sie mit in die Schulhalle und sangen ein Lied zum Abschied. Doch schon weit vorher standen diese Fünf immer wieder im Vordergrund.
Bereits Ende Juni gab es ein Moment, wo nur die Vorschüler:innen hin durften – nämlich zur ortsansässigen Zahnärztin. Jedes Jahr lädt die Praxis die Vorschüler:innen ein, einmal Platz auf dem Zahnarztstuhl zu nehmen und auch einmal Zahnarzt sein zu können. An diesem Tag haben sie die gängigsten Instrumente kennengelernt. Mit dem Spiegel durften sie sich gegenseitig in den Mund schauen. Am Ende haben alle ein Geschenk erhalten.
Im Juli ging es dann weiter. Jetzt waren die Schultüten dran. Das große Flechten beginnt. Ja, Sie haben richtig gehört. Bei uns im Wald wurden die Schultüten nicht aus Papier gebastelt, sondern aus Peddigrohr geflochten. Mit Hilfe von Kartons, Haselnussästen und viel Geduld ging es los. Im Vorfeld hat Frau Weißbart den Eltern die Aufgabe erteilt, sich ein bestimmtes Video anzuschauen und danach die Kartons zu richten, damit am Basteltag gleich begonnen werden konnte. Dann kam der Tag aller Tage. Die Mamas kamen in den Waldkindergarten und bereiteten sich auf einen Flechtmittag vor. Erst einmal mussten die Haselstöcke in die Löcher des Kartons gesteckt und oben zusammen gebunden werden. Anschließend erteilten die Kinder die Befehle, denn sie bestimmten genau, welche Farbe, wann gesetzt werden. Dann hieß es – zwei vor und eins zurück, zwei vor und eins zurück. So gelang es den Mamas im Nu ein Stück der Schultüte zu flechten. Was an diesem Mittag nicht fertig wurde, musste als Hausaufgabe zu Hause fertig gemacht werden.An der Einschulung hat man dann die Endergebnisse betrachten können. Alle Schultüten sind richtig toll geworden.
Anfang September sind wir dann mit der ganzen Gruppe in die Experimenta nach Heilbronn gefahren. Die Experimenta ist das größte Science Center Deutschlands, eine interaktive Lern- und Erlebniswelt für alle Altersgruppen, in der Naturwissenschaften und Technik spielerisch entdeckt werden können. Auch hier sollten die Vorschüler:innen im Vordergrund stehen. Sie durften entscheiden, was sie zuerst machen wollten. Natürlich zog es allen zum Wasser hin. Irgendwann kam Herr Knall und lud uns zu einer Vorstellung ein, natürlich auch noch hunderte andere Kinder und Leute. Herr Knall ist ein verrückter Professor, der uns einige Experimente gezeigt hatte, auf eine sehr lustige Art und Weise. Im Anschluss es in die Sternenwarte, doch nach kurzer Zeit kamen sie wieder, da vor lauter Wolken und Nebel man nichts erkennen konnte. Der Tag neigte sich dem Ende und wir hatten glückliche und nasse Kinder.
Dann kam der Tag aller Tage. Die Vorschüler:innen wurden aus dem Waldkindergarten geschmissen. Dieser Rausschmiss ist ein Zeichen für alle. Er verdeutlicht, dass die Vorschüler:innen bald nicht mehr da sein werden. Alle Kinder versammelten sich im Kreis. In der Mitte ein gedeckter Tisch, aber kein gedeckter Tisch mit Teller und Besteck. Nein, in der Mitte wurden die Portfolios, Vorschulordner, Mäppchen sowie Geschenke ausgebreitet. Jedes Vorschulkind bekam seine persönlichen Sachen mit nach Hause als Erinnerung. Als Geschenk gab es dieses Jahr ein selbsthergestelltes Tik Tak Toe Spiel. Auf den Steinen stehen Worte, wie Mut, Ausdauer, Liebe etc.
Dann kam der Moment, auf den alle gewartet haben. Die Waldkindergartenkinder, die in die Schule kommen, durften aus dem Fenster springen. Nacheinander hat Frau Weißbart die Kinder aufgerufen und immer noch ein paar Worte zu ihnen gesagt. Dies war ein sehr emotionaler Moment, nicht nur für die Kinder, sondern auch für die pädagogischen Fachkräfte, die schweren Herzens diese nun gehen lassen müssen.
Wir wünschen allen Schüler:innen viel Erfolg, gebt niemals auf und glaubt immer an euch.