Neben der Waldwirtschaft bildeten die Flößerei und Neckarschifffahrt eine bedeutende Ertragsquelle für die Hirschhorner Bevölkerung. Wegen der starken Strömung des Neckars treidelte man bis 1878 mit Pferden. Der Treidelpfad lag auf der Ersheimer Seite und führte an der Kapelle vorbei. Um gegenüber der Eisenbahn konkurrenzfähig zu bleiben, wurden die Schiffszüge ab 1878 zwischen Mannheim und Heilbronn von Kettenschleppern gezogen. Der erste Kettenschlepper passierte Hirschhorn am 24. Mai 1878, was durch den ungewohnten Lärm der Dampfmaschine eine Sensation war. Mit dem Anschluss an die Neckartalbahn 1879 kam Hirschhorn in der „Moderne“ an.
Der Eisenhammer am Ulfenbach stellte den ersten „Industriebetrieb“ dar. Der Eigentümer Konrad Ensinger zog 1651 aus der elsässischen Herrschaft Rappoltstein zu und betrieb neben dem Hammerwerk auch die Ziegelei in Ersheim. Bei den nachfolgenden Besitzern handelte es sich um den Kaufmann David Steiger aus Basel, den Franzosen Peter de Chenal und den kurpfälzischen Hofbildhauer Heinrich Charrasky. Die spätere Eigentümerfamilie Galetti aus Neckargemünd, mit italienischen Wurzeln, ließ in nächster Nähe des Eisenhammers 1803 ein repräsentatives Wohnhaus errichten, das heute noch erhalten ist.
Nach dem Konkurs des Eisenwerks erwarben die französischstämmigen Brüder Friedrich Ludwig und Philipp André aus Offenbach 1846/1847 das Areal, was sich für Hirschhorn als Glücksfall erwies. Sie errichteten ein Sägewerk und betrieben eines der ersten Furnierwerke in Süddeutschland. Durch das Furnieren war es Schreinern möglich, minderwertige Hölzer mit edleren Holzarten zu belegen. Das Nachfolgeunternehmen des Furnierwerks, die Firma Dekodur, stellt heute Schichtstoffplatten her. Die Offenbacher Textilfärberei André erwarb 1877 die frühere Herrschaftsmühle im Finkenbachtal und verlegte ihren Sitz nach Hirschhorn. Der Betrieb wurde 1982 eingestellt.
Eine weitere maßgebende Erwerbsquelle stellten die Steinbrüche dar, die mit dem Ausbau des Eisenbahn- und Straßennetzes als Materiallieferanten an Bedeutung gewannen. Laut dem Eberbacher Heimatforscher Hans Klinge gab es 12 Steinbrüche auf Hirschhorner Gemarkung, darunter den „Grenzsteinbruch“ gegenüber der badischen Gemeinde Pleutersbach. Der wichtigste Arbeitgeber war das Steinwerk
„Amann & Mathes“. Die Zahl der Steinbrecher, Steinhauer und Steinsäger stieg von 33 Personen im Jahre 1860 bis 1905 auf 90 Personen an. Die Bruchsteine verschiffte man am Neckarlauer.