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Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 41/2024
Vereine und Verbände
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Carnevalgesellschaft Hirschhorner Ritter

Die nächste Aktivensitzung findet am Montag 14. Oktober um 20.00 Uhr im Vereinsheim statt. Da wichtige Punkte auf der Tagesordnung stehen, wird um rege Teilnahme gebeten.

Mein lieber Kupferstecher!…

Es herrschte nackte Panik während den letzten warmen Sonnentagen im Spätsommer. Wichtige Wissensträger und Stützen eines der besten Männerballetts in Hirschhorn hatten zuvor Ihren Abschied und Umgruppierung in die Alters- und Ehrenabteilung mitgeteilt. Es ging nun die Sorge um, dass das intellektuelle und kulturelle Niveau sich ähnlich entwickeln würde wie die Zustimmungswerte unserer Ampelregierung. Aus diesem Grund beschloss der Chief Commander Operations (unsere Trainerin, klingt jedoch spektakulärer) die hoffnungslosesten Typen im Ballett zur kulturellen Fortbildung nach Nürnberg zu schicken.

Zu diesem Grund traf man sich zum letzten Briefing im Vereinsheim am Tag der Deutschen Einheit. Das Sonderkommando „Kultur“ war sorgsam ausgewählt worden. Die älteren Leser des Stadtanzeigers (vermutlich die Mehrheit, denn hier gibt es nichts zu Wischen) werden sich noch an den Film „Die Wildgänse kommen“ entsinnen. Nach deren Prinzip waren unsere spektakulären Spezialisten ausgewählt worden. Das Team bestand aus alternden Ingenieuren, Maklern, pensionierten Vogelkundlern, Geologen und u.a. auch einem Gebrauchtwagenhändler. Unterstützt wurden wir des Weiteren durch einen regionalen Politiker.

Nach einer dramatischen Ansprache unseres Chief Lieutenant Operations Frank A. mussten wir uns mit der im Zielort zu erwartenden Ernährung auseinandersetzen. Es gab Bratwurstspiess mit Lebkuchen und Schnaps. Ein alternder (wusste nicht mal, dass weiße Tennissocken wieder angesagt sind) Ingenieur war trotz minutiös ausgearbeiteten Zeitplan saudackelhaft 1h zu früh am Treffpunkt. Dies hatte er jedoch für einen Abstecher am Bahnhof genutzt, um das Mahl mit einer frischen Tüte Laugenstangen ergänzen zu können.

Wir beschlossen nicht, wie die bereits erwähnten „Wildgänse“, mit dem Fallschirm über Nürnberg abzuspringen (es gibt bei uns Welche, die haben schon bei Hebeübungen Flugangst), sondern mit Privat Pkw´s die Stadt anzusteuern. Nach 2-stündiger Fahrt erreichten wir das Hotel in Bahnhofsnähe, stellten die Fahrzeuge ab und steuerten das erste Nürnberger Highlight an: Das Bratwurst Glöcklein im Handwerkerdorf. Es hatten noch nicht alle am reservierten Tisch Platz genommen, als der Chief Lieutenant Operations (Kurz CLO) die Lage nutzte und sein 2,3 mm dickes Telefon amerikanischer Herkunft in den 2,4 mm breiten Schlitz zwischen Heizung und Glöcklewandung steckte. Nach einem viertelstündigen Gestocher mit verfügbaren Tischuntensilien konnte er sein Kommunikator jedoch wieder in den Händen halten. Dies wurde sodann mit zahlreichen Bieren und Bratwürsten gefeiert. Besonders dubios fiel jetzt der zwielichtige Gebrauchtwagenhändler auf, welcher sich neu ins Männerballett einbrachte. Dem konnte man nicht trauen. Trug er doch mit großen Lettern auf dem T-Shirt zur Schau, dass er der Hugo wäre. Wobei ich aus zufälliger Quelle weis, dass er Oliver im Pass stehen hat…Wie auch immer, zahlreiche Rotbier und Tucher Hefeweizen später, startete der Ausflug ins Handwerkerdorf. Der CLO gab dort bekannt, das es hier für diverse Aufgaben Punkte gab, die dann zu einem späteren Zeitpunkt prämiert würden. Um was es sich handelte gab er jedoch nicht bekannt, warum vermutlich auch er der Einzige war, welcher mit Wildfremden Passanten Walzer tanzte…..Um diese Peinlichkeit zu ertragen wurden Aperols bestellt wie aus dem Füllhorn.

-Fortsetzung folgt-