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Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 41/2024
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Freundeskreis Langbein`sche Sammlung

Schneidmühle

Im Rahmen der Recherchen zu der Ausstellung, hatte Jürgen Waibel ein sehr aufschlussreiches und informatives Gespräch mit Ferdinand Zipp, dem Sohn des Schneidmüllers Albert Robert Zipp, dem auch der Opa Franz Josef Zipp noch in guter Erinnerung ist. Ferdinand, der in der Mühle in der Raubach groß geworden ist, gab manche Anekdote zum Besten. Eine besondere Aufgabe für sein Vater war die Steuerung der Wasserzufuhr über den Mühlgraben. Je nach Arbeitsaufwand in der Schneid- und Ölmühle erfolgte der Wasserzufluss mittels der einzelnen Wehre. Ab 1910 versorgte Albert Zipp die Kernstadt von Hirschhorn mit elektrischem Strom, den er mittels wassergetriebener Turbine erzeugte und einen großen technischen Fortschritt für die Bevölkerung und die Betriebe darstellte. Er konnte 110 Volt Wechselstrom und auch Gleichstrom herstellen. Schmunzelnd erzählte Ferdinand Zipp: „Die Hirschhorner haben jeden Abend am Blinzeln der Lampen gemerkt, dass mein Vater ins Bett ging und auf Batteriestrom umschaltete. Ich habe heute noch den großen Raum mit den vielen Batterien vor Augen“.

Drei Hirschhorner Bürger aus der Nachbarschaft der Mühle namens Ehret, Weber und Sauter waren bei Albert Robert Zipp beschäftigt. Im Jahre 1938 kaufte die HEAG die Anlage in der Schneidmühle auf. Es durfte für den Eigenbedarf oder zur Einspeisung ins Netz der HEAG noch bis etwa1950 Energie gewonnen werden. Die drei Mitarbeiter wurden allesamt von der Firma übernommen.

Lustig und interessant fand Ferdinand Zipp das jährliche Reinigen und Ausbessern des Mühlkanals. Dazu wurde das Wasser langsam abgelassen und die Fische abgefangen, bevor der Maurermeister Walter aus der Weidgasse die Fugen zwischen den Sandsteinen ausbessern konnte. „Heimlich steckte sich Meister Walter die hüfthohen Stiefel mit Forellen voll“, so Ferdinand Zipp zum Abschluss.

Nach seiner Einführung zu der Ausstellung, bedankte sich Jürgen Waibel bei Aloisia Sauer, Bernd Meschede und Uwe Weber für die Unterstützung beim Sammeln und Aufbau sowie bei Niklas Gund für das Vergrößern der Fotos.

Die Ausstellung ist bis zum 20. Dezember zu besichtigen.