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Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 41/2025
Aus dem Rathaus
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Nachrichten aus dem Landratsamt

Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren an Wirtschaft und Gesellschaft hinterlassen: Ein Thema, das gerade für viele Unternehmen im Kreis Bergstraße seit einiger Zeit wieder hohe Aktualität genießt. Schließlich erhielten auch Firmen und Selbstständige im Kreis kürzlich Bescheide, mit denen sie zur Rückzahlung hoher Summen aus den Corona-Hilfspaketen der vergangenen Jahre verpflichtet wurden. Viele Unternehmen bringen diese Rückforderungen in große Bedrängnis, teilweise steht sogar hinter der Geschäftsfortführung ein Fragezeichen. Zahlreiche Betroffene waren in letzter Zeit hierzu auf Landrat Christian Engelhardt zugekommen – auch wenn das Landratsamt nicht am Verfahren selbst beteiligt ist.

„Wir sind uns alle einig, dass Steuermittel sparsam und sorgfältig zu verwenden sind. Aber gerade in der aktuell schwierigen Zeit müssen wir als Kreis die Unternehmen in der Region – vor allem die Mittelständler, Solo-Selbstständigen und das Handwerk – bestmöglich unterstützen. Deswegen war kürzlich unter anderem auch ich auf den hessischen Staatsminister Kaweh Mansoori zugegangen und hatte mich für unsere Unternehmen und Selbstständige stark gemacht. Ich begrüße es sehr, dass das Wirtschaftsministerium nun die aktuellen Verfahren aussetzt und die Sache prüft, um verträgliche Lösungen für unsere heimische Wirtschaft zu finden“, so der Landrat.

Die Umstände und Bedingungen, unter denen die Hilfen gerade zu Beginn der Pandemie gewährt wurden, sind auch heute noch nicht für alle transparent und durchschaubar. Insbesondere diesen Aspekt hatte Landrat Engelhardt in seinem Schreiben an den hessischen Wirtschaftsminister hervorgehoben und um Nachbesserungen im Verfahren gebeten. Das Ministerium hatte bereits in den letzten Wochen verschiedene Lockerungen in Aussicht gestellt. Das nun angekündigte Moratorium sei letztendlich der einzig richtige Schritt, so Engelhardt.

„Die Corona-Pandemie hat für uns alle – ob normaler Bürger, Amtsträger oder Unternehmer – ganz neue Situationen, Herausforderungen und zum Teil auch Zeitdruck bei manchen Entscheidungen mit sich gebracht. Wir müssen dies bei der Betrachtung des Themas Förderzahlungen ebenso einfließen lassen, wie die aktuelle wirtschaftliche Lage. Darum hatte ich auch Minister Mansoori gebeten“, ergänzt Landrat Engelhardt zum Vorgehen des Kreises. Man hoffe nun weiter auf deutliche Verbesserungen für alle im Kreis ansässigen Betriebe, die von den Rückzahlungsforderungen betroffen sind. Mit ihnen wird der Landrat weiterhin im engen Austausch stehen.

Weniger Papier, mehr Klicks

Digitale Services statt Papierberge: Die Bergsträßer Kreisverwaltung treibt die Modernisierung ihrer Abläufe weiter konsequent voran. Ab sofort können Vereine ihre Förderanträge erstmals komplett online stellen – ein Meilenstein auf dem Weg zu einer papierlosen Verwaltung und eine deutliche Entlastung für alle Ehrenamtlichen.

Künftig lassen sich folgende Anträge digital einreichen: Anschaffungen, nachhaltige Entwicklung in den Vereinen, Renovierungen und Sanierungen sowie die Übungsleiteraus- und Weiterbildung. Aus den bisherigen drei Einzelanträgen für Anschaffungen, nachhaltige Entwicklung sowie Renovierung und Sanierung wurde ein einziger, übersichtlicher Prozess entwickelt.

„Der große Vorteil hierbei ist, dass es keine Postlaufzeiten und keine Papierberge mehr gibt, dafür aber eine schnellere Bearbeitung der Anträge. Alle Beteiligten können jederzeit ortsunabhängig auf die Unterlagen zugreifen, da sie digital vorliegen – auch in Vertretungsfällen“, betont Landrat Christian Engelhardt. „Mit der Digitalisierung der Vereinsförderung zeigen wir, wie moderne Verwaltung aussehen kann: serviceorientiert, effizient und nachhaltig. Das ist ein echter Mehrwert für unsere Vereine, die viel Zeit und Mühe in ihre wertvolle Arbeit investieren. Gleichzeitig ist es ein wichtiger Schritt in unserer Digitalstrategie, Verwaltungsvorgänge einfacher und transparenter zu gestalten. Ich freue mich sehr über diese Entwicklung und danke allen, die das möglich gemacht haben.“

Der Ablauf bleibt für die Vereine weitgehend gleich: Zunächst wird der Antrag mit einer kurzen Beschreibung eingereicht, anschließend prüft der Kreis die Unterlagen und erteilt digital die Genehmigung zum Maßnahmenbeginn. Nach Abschluss der Maßnahme laden die Vereine die Rechnungen und Belege ebenfalls online hoch. Auch bei der Übungsleiter-Ausbildung wird nach wie vor die Lizenz mit Rechnung oder Quittung des Verbandes benötigt – nun aber ebenfalls digital.

Weitere Informationen und die digitalen Anträge finden Interessierte ab sofort auf der Website des Kreises Bergstraße unter: www.kreis-bergstrasse.de/vereine.

Leben retten ohne Grenzen

In Deutschland erleiden jährlich etwa 700.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand – überleben tut ihn etwa jeder zehnte Mensch. Vor allem dank ehrenamtlicher Hilfe. In etwa 34 Prozent der Einsatzfälle wird den Betroffenen durch Laien-Reanimation geholfen. Dabei zählt oft jede Minute, wodurch die Unterstützung von Ersthelfenden umso essentieller ist. Um freiwillige Ersthelferinnen und -helfer schnell und effektiv über eine Notsituation zu informieren beziehungsweise alarmieren, wurde die KatRetter-App entwickelt, die seit 2023 auch im Kreis Bergstraße zum Einsatz kommt.

Weil Lebensrettung aber nicht an Kreisgrenzen Halt macht, wird das erfolgreiche System der KatRetter ab sofort noch leistungsfähiger: Am 01. Oktober ist die uneingeschränkte, bereichsübergreifende Zusammenarbeit mit anderen KatRetter-Regionen gestartet. Konkret bedeutet das: KatRetter, die im Kreis Bergstraße registriert sind, können künftig auch in anderen teilnehmenden Regionen alarmiert werden – etwa, wenn sie dort unterwegs sind. Umgekehrt können auch Ersthelfende aus anderen Regionen im Kreis Bergstraße eingesetzt werden, wenn die jeweilige Region die Freigabe zur Zusammenarbeit erteilt hat.

„Gerade für Pendlerinnen und Pendler, die täglich Kreis- oder Landesgrenzen überschreiten, ergibt das Sinn. Sie können nun überall dort helfen, wo sie gebraucht werden – und das ohne zusätzlichen Aufwand. Das ist ein immenser Gewinn für alle, die schnell medizinische Hilfe benötigen“, betont Landrat Christian Engelhardt.

Für die registrierten Ersthelfenden ändert sich organisatorisch nichts. Alle wurden per E-Mail über die Neuerung informiert.

Zum Hintergrund: Die KatRetter-App alarmiert im Notfall medizinisch geschulte Ersthelfende, die sich in der Nähe des Einsatzortes befinden. Ziel ist es, die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken und im entscheidenden Moment lebensrettende Maßnahmen einzuleiten. Mit der neuen Vernetzung über Regionsgrenzen hinweg wird das System noch effektiver – und die Chance steigt, dass im Ernstfall sofort Hilfe zur Stelle ist.

Weitere Informationen zu KatRetter sowie eine Übersicht über teilnehmende Regionen gibt es online unter https://www.kreis-bergstrasse.de/unser-buergerservice/oeffentliche-sicherheit-und-ordnung/gefahrenabwehr/ sowie https://katretter.de/.

Hinweisbekanntmachung des Kreises Bergstraße

Der Kreis Bergstraße weist darauf hin, dass auf der Homepage des Kreises unter www.kreis-bergstrasse.de/bekanntmachungen folgende öffentliche Bekanntmachung ab dem 10.10.2025 eingestellt ist:

Einladung zur Mitgliederversammlung des Kreis-Senioren-Beirats Bergstraße, am Freitag, den 17. Oktober 2025, Beginn 10.00 Uhr

Heppenheim, den 02.10.2025

gez.: Susanne Hagen
Vorsitzende