Das Bierbrauergewerbe war für Hirschhorn ein wichtiger Erwerbszweig. Eine Bierbrauerei wurde 1894 durch Johann Zipp gegründet. Seine Familie kam innerhalb weniger Generationen in Besitz von drei Gastwirtschaften und einer Mühle, dazu stellten sie mehrere Gemeinderäte und Bürgermeister. Das Brauereigebäude ist heute noch erhalten und wurde zu Wohnungen umgebaut.
Neue Arbeitsplätze schuf man mit der Neckarkanalisierung und der Eröffnung der Schleuse im Jahre 1933 für die Großschifffahrt, wodurch die Schiffer mit ihren großen Frachtschiffen in Hirschhorn anlegen konnten. Mit dem zur Schleuse gehörenden Wasserkraftwerk, das genau vor 90 Jahren in Betrieb ging, können bei kompletter Ausnutzung der Turbinenleistung jährlich 35,3 Mio. kWh regenerative Energie produziert werden. Der Schleusenbau war mit der Errichtung einer Brücke auf die Ersheimer Seite verbunden. Zuvor war die Überfahrt für Prozessionen, Totengeleite und Friedhofsbesuche nur mit einer Fähre oder per Nachen möglich. Die Brücke bildete den Ausgangspunkt für die Erschließung des heutigen Stadtteils Ersheim.
Nach dem Brückenbau war die Volksschule eines der ersten neu errichteten Gebäude auf der Ersheimer Seite. Sie wurde am 21. Januar 1938 eingeweiht und in der damaligen Presse als „schönstes Schulhaus des Kreises“ bezeichnet. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus, der heutigen Neckartal-Grundschule, erfolgte 1970, dem sich zwei Jahre später die offizielle Übergabe anschloss. Ab den 1950er-Jahren kam es auf der Ersheimer Seite zum weiteren Ausbau mit Wohn- und Gewerbegebieten. Im Jubiläumsjahr 2023 hat Hirschhorn mit Ersheim, Igelsbach, Langenthal und Unter-Hainbrunn rund 3.560 Einwohnerinnen und Einwohner.