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Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 43/2024
Aus dem Rathaus
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Nachrichten aus dem Landratsamt

Der Kreis Bergstraße weist darauf hin, dass auf der Homepage des Kreises unter www.kreis-bergstrasse.de/bekanntmachungen folgende öffentliche Bekanntmachung ab dem 23.10.2024 eingestellt ist:

Bundestagswahl am 28. September 2025 – Aufforderung zur Einreichung von Kreiswahlvorschlägen im Wahlkreis 187 (Bergstraße).

Hinweis: Die Bekanntmachung kann während der öffentlichen Sprechzeiten der Verwaltung bei der Kreiswahlleitung (Gräffstraße 5) eingesehen werden.

Heppenheim, den 18.10.2024

Behrendt

Kreiswahlleiterin

Der Kreis Bergstraße weist darauf hin, dass auf der Homepage des Kreises unter www.kreis-bergstrasse.de/bekanntmachungen folgende öffentliche Bekanntmachung ab dem 24.10.2024 eingestellt ist:

Kreistagswahl am 14. März 2021 – Nachrücken eines Bewerbers

Hinweis: Die Bekanntmachung kann während der öffentlichen Sprechzeiten der Verwaltung bei der Kreiswahlleitung (Gräffstraße 5) eingesehen werden.

Heppenheim, den 21.10.2024

Behrendt

Kreiswahlleiterin

Wie aus Kaffeeresten nachhaltige Platten für die Innenreinrichtung entstehen

Kaffee ist eines der liebsten Getränke der Deutschen. Für viele gehört der Kaffee am Morgen zur täglichen Routine, um gut in den Tag zu starten. Er wird aber auch beim geselligen Treffen gerne getrunken. Doch ökologisch gesehen ist der Weg über die Bohne bis zum flüssigen Warmgetränk weniger nachhaltig. Und auch die Entsorgung des übriggebliebenen Kaffeesatzes geht meist mit hohem Energieaufwand einher, für den teils fossile Energieträger genutzt werden. Aber: Ist Kaffeesatz tatsächlich einfach nur Müll oder könnte er nicht noch als Rohstoff genutzt werden?

Genau hier setzt die Firma DI Dekodur International GmbH & Co. KG aus Hirschhorn an. Landrat Christian Engelhardt traf kürzlich mit den Klimaschutzmanagern Reiner Pfuhl und Alexander Uhl bei einem seiner monatlich stattfindenden Nachhaltigkeitstermine die beiden Geschäftsführer Rolf van den Berg und Holger Obländer. Diese informierten den Landrat, wie sie auf Kaffeesatz als neuartigen und vor allem nachhaltigen Werkstoff kamen und wie dekorative Platten mit vielseitigen Funktionen wie Brandschutz oder alternativ Leitfähigkeit beziehungsweise optischer Individualisierung daraus hergestellt werden können.

Rolf van den Berg hatte bereits zuvor Erfahrungen in der Kaffeebranche sammeln können. Als er vor einigen Jahren immer wieder über die Wiederverwertung von Kaffeeresten nachdachte, kam die Idee auf, anstatt den Kaffeesatz unter zusätzlichem Energieaufwand und damit verbundener Treibhausgasemission zu entsorgen, diesen stattdessen in Platten zur Dekoration oder für Möbel zu pressen. Die Platten können durch angepasste Beschichtungen mit den vom Kunden gewünschten Funktionen versehen werden. Zusammen mit der SUS Sustainability Solutions GmbH und BASF SE wurde die Idee weiterentwickelt. Wenn man bedenkt, dass die Kaffeeindustrie weltweit knapp 500 Milliarden Euro umsetzt, lässt sich erahnen, welches Potenzial in diesem neuen Baustoff liegen könnte.

Landrat Christian Engelhardt zeigte sich beim Besuch begeistert: „Es ist schön, dass wir ein solch innovatives und nachhaltig denkendes Unternehmen in unserem Kreis haben. Die Auszeichnung des German Innovation Award´24 bestätigt, dass die DI Dekodur GmbH da ein richtig gutes sowie zukunftsfähiges Produkt entwickelt hat.“

DI Dekodur-Geschäftsführer Rolf van den Berg sagte: „Die Expertise zur Funktionalisierung von Schichtstoffplatten wurde in unserem Unternehmen kontinuierlich seit 1959 aufgebaut. Diese langjährige Erfahrung ermöglicht es uns, umweltfreundliche und innovative Wege zu gehen und als Unternehmen auch nach schwierigen Phasen neu durchzustarten.“

Geschäftsführer Holger Obländer fügte hinzu: „Wir punkten mit nachhaltigen Produkten. Zu unserer bereits seit Jahren erhältlichen Eco-HPL-Schichtstoffplatte, welche vorwiegend aus Zuckerrohr besteht und die erste CO2-neutralen Schichtstoffplatte auf der Welt war, gesellt sich nun mit der Multifunktionsplatte aus Kaffeesatz ein weiteres einzigartiges sowie nachhaltiges Produkt, welches vielseitig einsetzbar ist.“

Landrat Christan Engelhardt betonte an dieser Stelle: „Ich finde es beachtlich, dass die regionale Verbundenheit des Unternehmens, so stark ist und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Zudem freut es mich, dass Nachhaltigkeit hier bei der Produktentwicklung schon seit vielen Jahren eine entscheidende Rolle spielt.“

Nachhaltig bauen: Ausflug zu einem Vorzeigeprojekt aus Holz und Stroh

Wie sieht ein Gebäude aus, das fast komplett aus Holz und Stroh gebaut wurde? Ein Gebäude, das kompromisslos nachhaltig gedacht und geplant wurde?

Davon können sich Bergsträßerinnen und Bergsträßer Ende Oktober selbst ein Bild machen. Das Klimaschutzteam des Kreises Bergstraße lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger am Dienstag 29. Oktober im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Klimaforum on Tour 2024" zu einem Ausflug nach Michelstadt ein. Dort können sich Interessierte das neue Betriebsgebäude des Abwasserverbandes Mittlere Mümling (AVMM) anschauen und sich über das Vorzeigeprojekt informieren. Das Besondere an diesem Haus: Es wurde nicht nur komplett nachhaltig, sondern auch überwiegend mit regionalen Materialien gebaut.

"Der Besuch beim neuen Betriebsgebäude des AVMM ist eine tolle Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszublicken. Das Gebäude ist ein spannendes Beispiel dafür, wie möglichst viele Gebäude der Zukunft gebaut werden sollten: zirkulär und mit Wertschöpfung in der eigenen Region", betont Landrat Christian Engelhardt. "Ich würde mich freuen, wenn die Bergsträßerinnen und Bergsträßer dieses tolle Angebot nutzen, um sich inspirieren zu lassen."

Der AVMM hat den Bau seines neuen Bürogebäudes ganzheitlich nachhaltig gedacht und umgesetzt. So bietet beispielsweise die zehneckige Form besondere Vorteile in Sachen Energieeffizienz. Der Verband ließ das Haus zudem komplett aus Holz bauen und als Dämmmaterial Stroh von heimischen Feldern verwenden. Auch bei den weiteren verwendeten Materialien wurde auf Nachhaltigkeit geachtet, sodass das gesamte Gebäude durch einen hohen Demontagegrad auch gut recycelbar ist. Da beim Bau des Vorzeigeprojekts ferner fast ausschließlich regionale Materialien verwendet wurden, konnte der AVMM nicht nur die Lieferwege kurz, sondern auch eine komplette Wertschöpfungskette in der Region halten. So stammt das Holz für das Gebäude zum Beispiel aus Michelstädter Wäldern und wurde vor Ort zu den Bauelementen in Holzständerbauweise weiterverarbeitet. Sogar der Restverschnitt der Bäume wurde wiederverwendet, ob nun als Innenschalung zur Aussteifung oder sogar als Innenverkleidung.

"Wir haben dieses besondere Projekt in Angriff genommen, da uns als Umweltunternehmen Nachhaltigkeit ein zentrales Anliegen ist", betont Gunnar Krannich, AVMM-Geschäftsführer. "Mit unserem neuen Bürogebäude konnten wir zeigen, dass nachhaltig Bauen nicht kostenintensiv sein muss und ökologisch nicht zwangsläufig langweilig heißt."

Das Klimaschutzmanagement der Kreisverwaltung lädt alle Interessierten aus dem Kreis Bergstraße herzlich zu der kostenlosen Exkursion ein. Geplant ist, dass ein Bus die Teilnehmenden als Shuttleservice mit mehreren Stopps zum Zusteigen im Kreisgebiet gegen 14.30 Uhr nachmittags aus dem Kreis Bergstraße nach Michelstadt fährt, sofern sich ausreichend Interessierte rechtzeitig anmelden. Vor Ort wird dann der AVMM gemeinsam mit Vertretenden des Architekturbüros Shakti Haus die Planungen und den Entstehungsprozess des zehneckigen Gebäudes, das auch architektonisch zu begeistern weiß, vorstellen. Im Anschluss daran besichtigen die Teilnehmenden das innovative Gebäude und können Fragen stellen. Die Veranstaltung in Michelstadt dauert circa zwei Stunden plus Fahrt.

Wer Interesse hat, an der Exkursion teilzunehmen, kann sich per E-Mail unter klimaschutz@kreis-bergstrasse.de oder per Telefon unter 06252-15 5268 anmelden. Das Team Klimaschutz empfiehlt sich zeitnah anzumelden, da die Teilnehmendenzahl begrenzt ist und ein Bus zudem nur bei ausreichenden Anmeldungen gechartert werden kann. Anmeldeschluss ist der 27.10.2024.

Effizientes Heizen mit Holz

Die Tage werden kürzer, nasser, grauer und kälter. Die Heizperiode 2024/2025 hat begonnen. Wie angenehm ist da neben der Wärme eines „klassischen“ Heizkörpers die eines Kamin- oder Kachelofens. Gleichzeitig ist das Heizen mit Holz oftmals günstiger als das Heizen mit fossilen Brennstoffen. Aber: Wie kann man die Verbrennung von Holz so umweltfreundlich und effizient wie möglich gestalten? Das Klimaschutzteam des Kreises Bergstraße und der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI) beantworten diese und weitere Fragen in einem kostenlosen Webinar.

Sowohl Kamin-Neueinsteigende als auch erfahrene Kachelofenfans erfahren hier spannende Fakten und erhalten neue Impulse. Thomas Schnabel, Referent des HKI, wird in seinem Vortrag auf grundsätzliche Prinzipien des Heizens mit Holz eingehen. Dabei vermittelt er, wie man den nachwachsenden Rohstoff so nutzt, dass die Verbrennung möglichst umweltschonend verläuft und zudem die eigene Haushaltskasse konkret entlasten kann. Er geht dabei auch Fragen auf den Grund, wie zum Beispiel: Woher kommt das Holz? Ist behandeltes Holz als Brennholz geeignet? Wie erreiche ich eine optimale Verbrennung? Und wie befülle ich idealerweise meinen Ofen?

„Es gibt rund 35.000 Einzelfeuerstätten im Kreis Bergstraße. Diese bergen ein großes Potenzial: Hier kann der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid mit geringem Aufwand reduziert werden, einfach durch optimiertes Heizen“, betont Landrat Christian Engelhardt. „Wir möchten unsere Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig dabei unterstützen, das komplette Potenzial aus ihrem Brennholz zu schöpfen und zu sparen. Wir freuen uns mit dem HKI einen Experten gewonnen zu haben, der wichtige Aspekte beleuchtet und Interessierten bei Fragen zur Seite steht.“

Die digitale Veranstaltung findet im Rahmen des „Klimaforum on Tour 2024“ am Mittwoch 30. Okotober um 18:00 Uhr statt und dauert circa eine Stunde. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich per E-Mail an klimaschutz@kreis-bergstrasse.de mit dem Betreff „Anmeldung zum Webinar: Effizientes Heizen mit Holz“ anmelden. Ein paar Tage vor der Veranstaltung erhalten sie den entsprechenden Link sowie weitere Teilnahmeinformationen. Grundvoraussetzung für die Teilnahme an dem Webinar ist ein internetfähiges Gerät wie Computer, Tablet oder Smartphone. Videokamera und Mikrofon sind hingegen nicht zwingend notwendig.