Titel Logo
Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 43/2025
Aus dem Rathaus
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Nachrichten aus dem Landratsamt

Mit einer Jubiläumsveranstaltung an der Schillerschule Viernheim hat der Kreis Bergstraße kürzlich zehn Jahre „Pakt für den Ganztag“ und damit zugleich eine echte Bildungs-Erfolgsgeschichte gefeiert. Der Kreis Bergstraße war 2015 einer von sechs Pilot-Schulträgern in Hessen, bei denen der „Pakt für den Nachmittag“ – so der Name bis 2022 - als gemeinsames Programm des Landes Hessen und der kommunalen Schulträger gestartet wurde. Seit 2022 ist aus dem „Pakt für den Nachmittag“ der gesetzlich verankerte „Pakt für den Ganztag“ geworden und gilt als das gängige Modell für die künftige Ganztagsbetreuung, die in Deutschland ab dem Schuljahr 2026/2027 an Grundschulen angeboten werden muss.

Ziel des Pakts ist es, Bildungsgerechtigkeit zu stärken, individuelle Förderung zu ermöglichen und Eltern durch ein verlässliches, freiwilliges Ganztagsangebot bis 17 Uhr bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen.

„Ich bin stolz, dass der Kreis Bergstraße von Anfang an bei dieser Erfolgsgeschichte dabei war und sie mit Mut und Innovationsgeist aktiv mitgestaltet und vorangetrieben hat. Das ist wichtig für die Kinder, die so mehr Teilhabe und individuelle Förderung erhalten. Aber auch für die Eltern, die durch die Nachmittagsbetreuung Familie und Beruf besser vereinbaren können. Deshalb investieren wir auch heute kräftig, damit wir weiter Maßstäbe setzen und Vorreiter bleiben können“, betont Landrat Christian Engelhardt.

So fließen in die Finanzierung des „Pakt für den Ganztag“ im Kreis jedes Jahr nicht nur rund 3,78 Millionen Euro an Landesmitteln, sondern zusätzlich auch 2,6 Millionen Euro an Kreismitteln. Der Kreis Bergstraße ist dabei hessenweit einer der wenigen Schulträger, dessen Personalkonzept in der Regel zwei Stellen pro Betreuungs-Gruppe vorsieht. Mit dem hessenweit einzigen Standort des IHK-Lehrgangs „Fachpädagoge Ganztagsbildung“ leistet der Kreis zudem einen starken Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels.

Die Schulen im Kreis Bergstraße bieten beim „Pakt für den Ganztag“ ein freiwilliges, aber nach Anmeldung verbindliches Ganztagsangebot an fünf Tagen pro Woche von 7:30 bis 17:00 Uhr – inklusive Ferienbetreuung – mit flexibler Wahl zwischen zwei Betreuungsmodulen (Ende 15 oder 17 Uhr) an. Die Umsetzung erfolgt durch qualifizierte Ganztagsträger, die im Rahmen öffentlicher Vergabeverfahren ausgewählt werden.

Gestartet war der Kreis Bergstraße im Schuljahr 2015/16 mit sechs Pilotschulen: der Carl-Orff-Schule in Bensheim-Fehlheim, der Adam-Karillon-Schule in Wald-Michelbach, der Felsenmeerschule in Lautertal-Reichenbach, der Schillerschule Bensheim, der Sonnenuhrschule in Birkenau und der Schillerschule in Viernheim, an der auch der Festakt stattfand. Im Schuljahr 2025/26 beteiligen sich bereits 29 Schulen mit rund 3.330 Schülerinnen und Schülern am Pakt für den Ganztag. 13 weitere Schulen haben Anträge für 2026 gestellt – dann werden ab dem Schuljahr 2026/27 42 Schulen Teil des Erfolgsmodells sein.

„Schule ist heute weit mehr als eine reine Unterrichtsstätte – sie ist Bildungs- und Lebensort. Genau das wollen wir mit dem ‚Pakt für den Ganztag‘ ermöglichen. Dabei ziehen wir unsere Stärke aus der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten, von Schulen, Träger, Schulamt und Kreisverwaltung. Der Pakt steht für ein starkes Bündnis und das soll es auch bleiben. Trotz mancher Herausforderungen wie etwa bei der Fachkräftegewinnung, bei Raumkapazitäten und Finanzen wollen wir auch künftig aktiv gestalten und Maßstäbe setzen“, so Landrat Christian Engelhardt.

Hinweisbekanntmachung Kreis Bergstraße

Der Kreis Bergstraße weist darauf hin, dass auf der Homepage des Kreises unter www.kreis-bergstrasse.de/bekanntmachungen folgende öffentliche Bekanntmachung ab dem 22.10.2025 eingestellt ist:

19-015. Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Kreises Bergstraße am 29. Oktober 2025

Heppenheim, den 01.10.2025

Angelika Beckenbach

stellvertretende Vorsitzende

„Kultur macht stark vor Ort“: Info- und Vernetzungsveranstaltung

Wie können Kinder und Jugendliche im Kreis Bergstraße unabhängig von ihrer Herkunft vielfältige kulturelle Erfahrungen sammeln? Diese Frage war bereits bei den regionalen Bildungskonferenzen im Rahmen des Projekts „Bildungskommune“ des Kreises Bergstraße ein zentrales Thema. Eine häufige Rückmeldung war dabei: Kooperationen zwischen Akteurinnen und Akteuren aus Bildung, Kultur und Jugendhilfe sollen gestärkt werden, um jungen Menschen mehr Teilhabe und kreative Entfaltung zu ermöglichen. Passend dazu lädt die Bildungskoordination des Kreises Bergstraße gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule (KVHS) Bergstraße und der Servicestelle „Kultur macht stark“ der Landesvereinigung Kulturelle Bildung Hessen e.V. (LKB) am Donnerstag 20. November 2025 von 16 bis 19 Uhr zur Info- und Vernetzungsveranstaltung „Kultur macht stark vor Ort“ ein. Veranstaltungsort ist das Haus InFoReGen, Kalterer Straße 25c, Heppenheim.

„Wir wollen, dass der Kreis Bergstraße ein starker Bildungsort ist, auch und gerade für Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer schwierigen sozialen Situation zu wenig Zugang zu Kultur- und Lernangeboten außerhalb der Schule haben. Denn: Bildung ist zentral für die persönliche Entwicklung und die Möglichkeit, an unserer Gesellschaft teilzuhaben. Daher rufe ich alle, die sich im Bereich Bildung, Jugendhilfe und Kultur engagieren, dazu auf, die Informationsveranstaltung zu nutzen und sich über Fördermöglichkeiten schlau zu machen“, sagt Landrat Christian Engelhardt.

Die Veranstaltung richtet sich an alle, die in den Bereichen Bildung, Kultur und Jugendhilfe tätig sind – von Vereinen, Verbänden und Kulturinstitutionen über Bildungsträger bis hin zu Jugendzentren, Schulen und Kindergärten. Ziel ist es, über die vielfältigen Fördermöglichkeiten des Bundesprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ zu informieren und neue Kooperationen anzustoßen, die kulturelle Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche im Kreis Bergstraße ermöglichen. Das Bundesprogramm „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 2013 außerschulische kulturelle Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen. Lokale „Bündnisse für Bildung“ – bestehend aus mindestens drei Partnern – können dabei Projekte aus den Bereichen Theater, Musik, Medien, Kunst oder Zirkus umsetzen. Die Förderung erfolgt zu 100 Prozent, Eigenmittel sind nicht erforderlich.

Neben einem fachlichen Input zur aktuellen Förderphase (2023–2027) erwarten die Teilnehmenden bei der Veranstaltung in Heppenheim spannende Einblicke in erfolgreiche Praxisbeispiele aus dem Kreis Bergstraße sowie Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung – etwa beim „Speed-Dating für Bildungspartner“.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Wer nicht vor Ort sein kann, hat die Möglichkeit, digital an der ersten Hälfte der Veranstaltung teilzunehmen (Input zum Förderprogramm und Best-Practice-Beispiele). Der Vernetzungsteil findet ausschließlich in Präsenz statt. Eine Anmeldung bis zum 9. November 2025 ist über folgenden Link möglich; auch kurzfristige Anmeldungen danach sind willkommen: http://bit.ly/4n03dNJ

Bei Fragen zur Veranstaltung steht Frau Darja Janus per E-Mail unter bildungskoordination@kreis-bergstrasse.de oder telefonisch unter 06 25 2 / 15 51 47 zur Verfügung. Fragen zum Förderprogramm „Kultur macht stark“ beantwortet Frau Saloua Maskoué unter kulturmachtstark@lkb-hessen.de.

Weitere Informationen zum Förderprogramm „Kultur macht stark“ finden Sie unter: www.lkb-hessen.de/kulturmachtstark.

Aktuelle Informationen zum Projekt „Bildungskommune“ und zu den Ergebnissen der regionalen Bildungskonferenzen finden Sie unter: www.kreis-bergstrasse.de/bildungskommune.