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Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 45/2023
Aus dem Rathaus
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Nachrichten aus dem Landratsamt Heppenheim

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Laut Statistik sind in Deutschland jede dritte Frau und ihre Kinder von häuslicher Gewalt oder sexuellem Missbrauch betroffen. Die Dunkelziffer liegt jedoch weitaus höher. Um die öffentliche Aufmerksamkeit stärker auf die gegen Frauen verübte Gewalt zu lenken sowie Strategien zur Bekämpfung derselben in den Mittelpunkt zu rücken, wurde 1999 am 25. November der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ausgerufen. Jedes Jahr finden rund um den Gedenktag einige Aktionen statt, die von zahlreichen Kommunen unterstützt werden. So führt der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt Kreis Bergstraße erneut die kreisweite Brötchentütenaktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!“ durch.

„Bereits seit vielen Jahren lenken wir jedes Jahr am 25. November unseren Fokus auf alle Frauen, die von physischer oder psychischer Gewalt betroffen sind. Mit diesem Tag und vielen Aktionen wollen und müssen wir dieses wichtige Thema immer wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung bringen und vehement dagegen vorgehen. Gewalt darf keinen Platz in unserer Mitte einnehmen“, appellierte Landrat Christian Engelhardt bei der Auftaktveranstaltung im Kreiskrankenhaus Bergstraße (KKH).

Der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt, dem neben den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Kreises, dem Frauenhaus Bergstraße mit seiner Beratungs- und Interventionsstelle und weitere Beratungsstellen im Kreis angehören, verteilt bei der Aktion ab November wieder rund 120.000 Brötchentüten an etwa 120 Bäckereien im Kreisgebiet. Auch in diesem Jahr sind wieder die fünf Tafeleinrichtungen als zusätzliche Ausgabestelle dabei. Die Brötchentüten sind mit dem Satz „Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“ in zehn verschiedenen Sprachen bedruckt. Auf der Rückseite der Tüte befinden sich Kontaktdaten von Beratungsangeboten. So kommen durch die Brötchentüten sowohl das Thema als auch entsprechende Hilfsangebote im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch.

„Diese Aktion hat schon Traditionscharakter, denn sie wird im Kreis bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten durchgeführt“, so die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Alexandra Schmitt. „Betroffene brauchen schnellen und niederschwelligen Zugang zu den Hilfsangeboten“, ergänzt ihre Kollegin Nicole Schmitt.

Durch die enge Zusammenarbeit des KKH mit der Gewaltambulanz der Rechtsmedizin der Universitätsklinik Heidelberg besteht zudem ein wohnortnahes Hilfsangebot für Frauen und Männer nach Gewalthandlungen zur Verfügung. So können sich Menschen, die Opfer einer Vergewaltigung oder einer Gewalttat geworden sind, jeden Tag rund um die Uhr an die Ambulanz des Kreiskrankenhauses wenden. Dort haben sie die Möglichkeit, sich auch ohne vorherige Anzeige bei der Polizei untersuchen und darüber hinaus Beweise durch die Gewaltambulanz als wichtige Grundlage für eine eventuelle Anzeige, sichern zu lassen. Diese werden dann bis zu einem Jahr in der Rechtsmedizin in Heidelberg aufbewahrt. „Uns ist es wichtig, dass Menschen nach einem solch belasteten Ereignis, wie beispielsweise einer Vergewaltigung, nicht alleine gelassen werden. Die Menschen sollen wissen, dass sie bei uns unkompliziert und empathisch medizinische Hilfe bekommen“, erklärt die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe des KKHs, Dr. med. Cordula Müller.

Kreisverwaltung spielt Arbeitgeber-Trümpfe aus

Im Oktober waren im Landkreis Bergstraße 6.658 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um 2,4 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl um 9,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 4,5 Prozent. (Vorjahr: 4,1 Prozent). Zum Vergleich: Für Hessen insgesamt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 5,3 Prozent, deutschlandweit bei 5,7 Prozent.

„Aktuell steht der Kreis Bergstraße noch vergleichsweise gut da. Doch insgesamt wird der deutsche Arbeitsmarkt zunehmend von der Wirtschaftsflaute, vor allem aber von einem Fach- und Nachwuchskräftemangel geprägt“, konstatiert Landrat Christian Engelhardt. Der Fachkräftemangel träfe auch die Kreisverwaltung, so Engelhardt, der zugleich Personalchef ist. Seit längerem sei es unter anderen schwierig, Stellen für Ingenieure, IT-Fachleute, Mediziner und Sozialpädagogen zu besetzen. Auch ausgebildete Verwaltungskräfte seien aktuell nur sehr schwer zu finden. „Auch wir als Kreisverwaltung und zweitgrößter Arbeitgeber in der Region können nicht mehr problemlos jeder Stelle neu besetzen. Daher setzen wir zunehmend auf Personalmarketing.“

Denn die Kreisverwaltung, in der aktuell rund 1.500 Mitarbeitende beschäftigt sind, bietet Arbeitnehmenden viele Vorteile: „Das Arbeiten beim Kreis zeichnet sich nicht nur durch eine hohe Arbeitsplatzsicherheit aus, sondern auch durch besondere Familienfreundlichkeit. Erst kürzlich haben wir das Gütesiegel `Familienfreundlicher Arbeitgeber` erhalten, weil wir sehr flexible Arbeitszeiten – inklusive Teil- und Gleitzeit – anbieten“, so Engelhardt. „Gleichzeitig besteht bei uns die Möglichkeit zu mobilem Arbeiten, so können aktuell bis zu 50 Prozent der persönlichen Arbeitszeit im Home-Office absolviert werden.“

Auch lebenslanges Lernen wird in der Verwaltung großgeschrieben: Im Rahmen der Personalentwicklung bietet der Kreis seinen Mitarbeitenden in Zusammenarbeit mit der kreiseigenen Volkshochschule und dem Kommunal Campus ein umfangreiches internes Seminarangebot an, durch das sich die Mitarbeitenden neben den fachspezifischen Fortbildungen in den Abteilungen in übergeordneten Themen (u.a. Digitalisierung) weiterbilden können. „Außerdem fördern und unterstützen wir Mitarbeitende, die sich berufsbegleitend durch Weiterbildungslehrgänge und Bachelor- oder Masterstudiengänge weiter qualifizieren wollen“, so der Verwaltungschef.

Neben diesen Instrumenten der Personalentwicklung erhalten die Mitarbeitenden auf Wunsch vergünstigte Jobtickets beziehungsweise Deutschlandtickets oder über spezielle Leasing-Angebote ein Job-Rad. Ebenso gehören zahlreiche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung (Kursangebote, Vergünstigungen bei Fitnessstudios etc.), ein werktäglicher Essensgeldzuschuss und Mitarbeiterrabatte bei verschiedenen regionalen Angeboten zu den Extras, von denen Arbeitnehmende profitieren können.

Zudem ist der Kreis einer der thematisch vielfältigsten Arbeitgeber: Es gibt beispielsweise sehr diversifizierte Arbeitsfelder im sozialen Bereich. Hier organisieren Beschäftigte unter anderem die Beratung und Unterstützung von Familien mit Kindern, sind für den Schutz von Kindern und Jugendlichen verantwortlich oder kümmern sich um die Gewährung von Leistungen an Menschen, die darauf angewiesen sind. Dies findet im Jugendamt, in den Jobcentern und im Sozialamt statt. Völlig anders ist die Tätigkeit dort, wo der Kreis Kontrollen oder Aufsichtsmaßnahmen durchführt und auf ordnungsgemäßes Verhalten hinzuwirken hat, wie zum Beispiel in der Trinkwasserversorgung, im Lebensmittelsektor oder im Bereich Bauen und Umwelt. Wieder anders sehen Tätigkeiten aus, in denen der Kreis Fördermittel gewährt (für landwirtschaftliche Betriebe etc.) oder in denen Infrastruktur für die Menschen im Kreis geschaffen wird (Schulbau, ÖPNV etc.). Und schließlich ist es Aufgabe der Landkreise, bestimmte Gefahren für die Kreisbewohner/innen abzuwenden.

Hierfür arbeitet das Gesundheitsamt daran, die Ausbreitung bestimmter Infektionskrankheiten zu verhindern, oder die Gefahrenabwehr daran, für verschiedene Not- und Katastrophenfälle vorzusorgen. Ganz neue, zum Teil projektbezogene Stellen wurden in den vergangenen Jahren unter anderem im Bereich Klimaschutz, Radwegevernetzung oder im Ausbau der Gesundheitsversorgung geschaffen. Und: Zu guter Letzt muss auch eine Kreisverwaltung, wie jede andere Organisation, ein gutes Personal- und Finanzmanagement sowie eine reibungslose Buchführung vorhalten.

„Das zeigt, dass es durchaus spannend ist, bei uns zu arbeiten und vor allem, dass wir Mitarbeitende aus zahlreichen Professionen vereinen. In all den genannten Bereichen sind uns auch Nachwuchskräfte willkommen“, erläutert Landrat Engelhardt. „Darüber hinaus bieten wir Ausbildungsplätze und duale Studienplätze an, zum Beispiel im Bereich Fachinformatik, Hygienekontrolle, Öffentliche Wirtschaft, Soziale Arbeit und Bauingenieurwesen.“ Mehr dazu unter https://www.kreis-bergstrasse.de/landkreis-politik/karriere/studium-ausbildung-beim-kreis/

Mehr zum Kreis als Arbeitsgeber unter https://www.kreis-bergstrasse.de/landkreis-politik/karriere/kreis-bergstrasse-als-arbeitgeber/

„Weihnachtsfreude für Kinder“

Gemeinsam mit den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege führt der Kreis Bergstraße auch in diesem Jahr die Spendenaktion „Weihnachtsfreude für Kinder“ durch. Mit dem Erlös soll Kindern und Jugendlichen im Kreisgebiet, deren Familien sich in außergewöhnlichen Notlagen befinden oder deren finanzielle Rahmenbedingungen schwierig sind, zum Weihnachtsfest eine Freude bereitet werden.

Wer diesen Jungen und Mädchen aus dem Kreis schöne Weihnachtstage bescheren möchte, kann dies durch eine Geldspende auf folgendes Konto der Kreiskasse Bergstraße tun: Sparkasse Starkenburg IBAN: DE 31 5095 1469 0000 0301 66, BIC: HELADEF1HEP. Der Verwendungszweck sollte unbedingt „Spende Weihnachtsfreude für Kinder" lauten. Bei einer Spende bis 300 Euro gilt der Kontoauszug als Spendenquittung zur Vorlage beim Finanzamt. Wer bei höheren Beträgen eine Spendenbescheinigung wünscht, kann diese formlos unter der Mailadresse spenden@kreis-bergstrasse.de beantragen. Sachspenden können leider nicht entgegengenommen werden.