Diabetes mellitus gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit – mit weitreichenden Folgen für Gesundheit und Lebensqualität. Allein in Deutschland gibt es aktuell rund elf Millionen Menschen mit Diabetes, davon etwa 37.000 Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 20 Jahren. Eine frühzeitige Diagnose und moderne Therapieansätze ermöglichen jedoch ein weitgehend beschwerdefreies Leben. Anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November lud die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach Experten zu einem Pressegespräch ein, um gemeinsam unter anderem über die aktuellen Therapieformen und die Bedeutung von Ernährung, Bewegung und Lebensstil im Umgang mit der Erkrankung zu informieren.
„Aufklärung und Vorbeugung sind entscheidend zur Bekämpfung von Diabetes. Deshalb sind Pressegespräche wie diese hilfreich, um das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen und den Bergsträßerinnen und Bergsträßern einen zusätzlichen Zugang zu Informationen, Tipps und Anlaufstellen zu ermöglichen“, so die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach.
Privatdozent Dr. med. Uwe Seitz, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin und Gastroenterologie des Kreiskrankenhauses Bergstraße, hielt einen Vortrag darüber, wie ein gutes Leben mit Diabetes möglich ist. Er veranschaulichte zudem, was genau Diabetes ist, welche Arten es gibt, wer ein erhöhtes Risiko hat, daran zu erkranken und nannte Gründe, warum viele gar nicht wahrnehmen, dass sie bereits an Diabetes Typ 2 erkrankt sind.
Diabetes mellitus umfasst Stoffwechselerkrankungen verschiedener Ursachen mit dem gemeinsamen Symptom des Blutzuckeranstiegs, was schwere Folgeschäden mit sich bringen kann. Es gibt drei Formen: Diabetes Typ 1, bei dem die eigenen Antikörper die Insulinproduktion zerstören, Typ 2, an dem laut Dr. Seitz mindestens 90 Prozent der Diabetikerinnen und Diabetiker erkranken, und Typ 3, bei dem der oder die Betroffene die Bauchspeicheldrüsenfunktion verliert, etwa durch eine Operation. Diabetes Typ 2 wird mittlerweile als Zivilisationserkrankung angesehen. Vererbung, aber auch der eigene Lebensstil spielt hier eine große Rolle: „Gesunde Menschen produzieren genau so viel Insulin, wie der Körper benötigt. Heute stoßen wir jedoch mit verarbeiteten Lebensmitteln an gewisse Grenzen“, so Dr. Seitz. Daher sei ein klares Vorgehen bei der Behandlung auch notwendig, um gut mit der Erkrankung zu leben. Hierbei werden auf die Ernährungsgewohnheiten und dessen Modifizierung, die Lebensumstände, die persönlichen Ziele sowie die richtige Medikamentenauswahl und ausreichender körperlicher Betätigung eingegangen. „Was sie essen ist gar nicht so entscheidend. Bei manchen Sachen, wie Smoothies, kommt es auf die Menge an, da sie viel konzentrierte Fruktose enthalten“, erklärt Dr. Seitz.
Beim Pressegespräch wurde vor allem die Prävention hervorgehoben, um gar nicht erst an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Menschen, die viele Verwandte mit dieser Form der Erkrankung haben, sollten besonders aufpassen. Auch Frauen nach einem Schwangerschaftsdiabetes sowie Menschen mit Übergewicht und gleichzeitigem Bewegungsmangel sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen. Wichtig sei, nicht zu viele hochverarbeitete Lebensmittel zu konsumieren, genug Bewegung im Alltag einzubauen und ein gesundes Maß an Muskelmasse zu besitzen. Vor allem Diabetes Typ 2 bereite nämlich keine Schmerzen und zeige sich in unterschwelligen Symptomen, sodass viele gar nicht oder erst spät merken, dass sie erkrankt sind.
Der Diabetesberater des Kreiskrankenhauses Andreas Kolb verdeutlichte deshalb auch die Notwendigkeit, mit der Prävention bereits im Kindesalter zu beginnen: „Wichtig ist es, die Themen Diabetes und Ernährung immer wieder aufzugreifen und auch die Eltern anzusprechen.“ Denn nach der Aufklärung folgen die Erkenntnis und der Wille, etwas dagegen zu tun: Hier ebnet er als Diabetesberater den weiteren Weg, der bei jeder und jedem Betroffenen individuell sei. Auch Christopher Schuff, Sporttherapeut und Übungsleiter des Reha-Sports im Sportpark Heppenheim, passt seinen Trainingsplan nach einem ausführlichen Interview an die jeweilige Person an. „Eine der häufigsten Fragen, die meine Kundinnen und Kunden mir stellen, ist, ob sie sich für immer Insulin spritzen müssen“, so Schuff. Hier sei die Antwort ganz klar: Nein. Bei Diabetes Typ 2 kann mit einer disziplinierten und gut angepassten Lebensumstellung schon viel erreicht werden, sodass manche mit der Zeit keine Spritzen oder Tabletten mehr einnehmen müssen. „Es eignen sich vor allem Ausdauersportarten, da sie das Herz-Kreislauf-System stärken und den Stoffwechsel anregen. Auch Krafttraining ist empfehlenswert, um Muskelmasse aufzubauen und die Insulinsensitivität zu verbessern“, erklärt Schuff. Das Ziel sei, den Lebensstil so zu ändern, dass der Körper Insulin annimmt.
Auch der Kreis Bergstraße setzt sich dafür ein, das Thema frühzeitig anzusprechen: „Seit einigen Jahren veranstalten wir deshalb unter anderem die YOLO-DAYs an den Bergsträßer Schulen, dies auch, um Kinder für Themen wie Diabetes und Ernährung zu sensibilisieren“, erklärt die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach.
Der Kreis Bergstraße weist darauf hin, dass auf der Homepage des Kreises unter www.kreis-bergstrasse.de/bekanntmachungen folgende öffentliche Bekanntmachung ab dem 26.11.2025 eingestellt ist:
19-025. Sitzung des Kreistages des Kreises Bergstraße am 8. Dezember 2025
Heppenheim, den 19.11.2025
Joachim Kunkel
Kreistagsvorsitzender
Im Rahmen einer technischen Untersuchung der Straßenüberbauung an der Neckartalschule Hirschhorn wurde festgestellt, dass dort einzelne Bauteile erneuert werden müssen. Dazu gehören unter anderem die Betonstützen und daran angrenzende Bereiche. Eine Sperrung der Straße ist derzeit nicht erforderlich.
Die ersten vorbereitenden Arbeiten haben vor kurzem begonnen. Der Schulbetrieb läuft wie gewohnt weiter. Mit Verkehrseinschränkungen ist erst im Zuge der Hauptsanierung ab dem 2. Quartal 2026 zu rechnen. Über den genauen Ablauf wird der Kreis als Schulträger rechtzeitig informieren.
„Die Sicherheit unserer Schülerinnen und Schüler hat höchste Priorität. Wir reagieren schnell und vorausschauend, damit die Neckartalschule weiterhin voll funktionsfähig bleibt. Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass die Sanierungsarbeiten fachgerecht und mit Rücksicht auf die Verkehrs- und Schulorganisation umgesetzt werden“, erläutert Landrat Christian Engelhardt.
Gewalt gegen Frauen ist kein Randphänomen – sie geschieht täglich, mitten in unserer Gesellschaft. Im Jahr 2024 wurden laut des Vereins Frauenhauskoordinierung (FHK) über 265.000 Fälle häuslicher Gewalt registriert – ein Anstieg um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südhessen zeigt sich eine alarmierende Entwicklung: Mit 1.936 registrierten Fällen häuslicher Gewalt wurde 2024 der höchste Stand seit Beginn der Erhebung erreicht.
Diese Zahlen verdeutlichen: Gewalt ist allgegenwärtig und Prävention bleibt dringend notwendig. Deshalb setzt der Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt im Kreis Bergstraße, dem die örtlichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, das Frauenhaus und örtliche Beratungsinstitutionen angehören, zusammen mit zahlreichen kommunalen Kooperationspartnern auch in diesem Jahr wieder ein starkes Zeichen. Mit einer Vielzahl von Aktionen im Monat November soll auf die verschiedenen Formen von Gewalt aufmerksam gemacht, Betroffene gestärkt und Wege zu Hilfe und Schutz aufgezeigt werden.
Ein zentrales Element ist die Brötchentütenaktion, die seit 2001 im Kreisgebiet durchgeführt wird. Rund 120 Bäckereien und alle vier Bergsträßer Ausgabestellen der „Tafel“ beteiligen sich daran, indem sie Tüten mit der Aufschrift „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ ausgeben. Auf der Rückseite finden sich hier Notfallnummern und Hilfsangebote. „Mit dieser niederschwelligen, aber wirkungsvollen Idee erreichen wir viele Menschen im Alltag – beim morgendlichen Brötchenkauf oder beim Gang zur Tafel“, betonte Landrat Christian Engelhardt. „So machen wir deutlich, dass Gewalt in unserer Gesellschaft keinen Platz hat und dass Hilfe möglich ist.“
Im gesamten Kreisgebiet werden im November zahlreiche Veranstaltungen stattfinden – darunter Fahnenhissungen, Workshops, Filmvorführungen und Diskussionsrunden. Dabei geht es nicht nur um Informationen, sondern auch um konkrete Handlungsempfehlungen: Wie kann Prävention gelingen? Wie kann man Betroffene unterstützen? Und wie lässt sich ein respektvolles Miteinander fördern?
„Die Aktionswochen sind Ausdruck von Solidarität und Verantwortungsbewusstsein“, so Alexandra Schmitt, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Bergstraße. „Wir wollen deutlich machen, dass Gewalt kein privates Problem ist, sondern ein gesellschaftliches. Jede und jeder kann helfen, indem wir hinschauen, zuhören und handeln“, ergänzt ihre Kollegin Nicole Schmitt, ebenfalls Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Kreises.
Gemeinsam mit den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege führt der Kreis Bergstraße auch in diesem Jahr die Spendenaktion „Weihnachtsfreude für Kinder“ durch. Mit dem Erlös soll Kindern und Jugendlichen im Kreisgebiet, deren Familien sich in außergewöhnlichen Notlagen befinden oder deren finanzielle Rahmenbedingungen schwierig sind, zum Weihnachtsfest eine Freude bereitet werden.
Wer diesen Jungen und Mädchen aus dem Kreis schöne Weihnachtstage bescheren möchte, kann dies durch eine Geldspende auf folgendes Konto der Kreiskasse Bergstraße tun: Sparkasse Starkenburg IBAN: DE 31 5095 1469 0000 0301 66, BIC: HELADEF1HEP. Der Verwendungszweck sollte unbedingt „Spende Weihnachtsfreude für Kinder" lauten. Bei einer Spende bis 300 Euro gilt der Kontoauszug als Spendenquittung zur Vorlage beim Finanzamt. Wer bei höheren Beträgen eine Spendenbescheinigung wünscht, kann diese formlos unter der Mailadresse spenden@kreis-bergstrasse.de beantragen. Sachspenden können leider nicht entgegengenommen werden.