Im Winter lief man auf der Brombacher Höhe mit selbstgebauten Skiern, die Schreiner Gassert gebogen hatte und mit Lederriemen versah, wie sich Herr Hering erinnert. Mit Lehrer Förster nahmen die Schüler am Kreisskifest auf der Tromm, in Siedelsbrunn und der Kreidacher Höhe teil. Am sogenannten „Hahlebuckel“ wurde in Langenthal auch Ski gefahren.
Seit 1958 befasste sich die Gemeinde Langenthal mit einem Schulhausneubau, da die Raumverhältnisse der Alten Schule als ungenügend gesehen wurden. Aktuell wird über die Temperatur in öffentlichen Gebäuden diskutiert. Im Neckarboten findet sich im Januar 1963 ein Beitrag über die niedrigen Temperaturverhältnisse der Langenthaler Schule, die man nicht als zumutbar für die Schüler erachtete und sich trotz der Abdichtung der Fenster nicht verbesserten. Mit einer elektrischen Zusatzheizung wurde Abhilfe geschaffen. Zu Beginn der 1960er-Jahre kam es zur Bildung von Mittelschulorten, weshalb das Landratsamt Heppenheim an die Gemeinde Langenthal herantrat. Die Gemeinderäte stimmten am 8. Juli 1963 der Verlegung der 5. bis 8. Klasse nach Hirschhorn nur zu, weil die Genehmigung für den Langenthaler Schulhausneubau für die 1. bis 4. Klasse in Aussicht gestellt wurde. Die öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit Hirschhorn wurde am 26. April 1965 durch den Gemeinderat genehmigt, weshalb die oberen Klassen die Volksschule Hirschhorn besuchten.
Im Januar 1968 wurde ein neues Schulhaus mit Lehrerwohnung nach den Plänen der Architekten Vorländer aus Seeheim und Wagner aus Mainz eingeweiht. Somit wurde es 10 Jahre nach den ersten Beratungen fertiggestellt. Lehrer Förster hatte sich dafür eingesetzt.
Nach dem Neckarboden war es das letzte einklassige Schulhaus im Kreis Bergstraße, da die hessische Schulreform nur noch mehrgliedrige Schulen vorsah. Als Schmuck wurde eine Sonnenuhr an dem Schulhaus angebracht. Mit der Eingemeindung 1972 kamen die Grundschüler nach Hirschhorn.
Langenthal unterstand ursprünglich der Kirche Heddesbach und kam 1766 zu Neckarsteinach. Seit dem 19. Jahrhundert besteht die kirchliche Bindung nach Hirschhorn. Ursprünglich wurden die Verstorbenen in Heddesbach bestattet, 1776 legte man den heutigen Friedhof an.
Die Friedhofshalle wurde 1962/1963 durch die Gemeinde Langenthal nach den Plänen des Kreisbauamts errichtet und am 24. November 1963 eingeweiht. Die Kapelle besitzt eine 1962 gegossene Glocke der Heidelberger Gießerei Schilling mit einem Gewicht von 83 kg. Im Jahr 2022 wurde die Friedhofsglocke deshalb 60 Jahre alt. Der Engel an der Fassade und die Taube im Innenraum stammen von der Staatlichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe.
Bis zum Bau der Friedhofskapelle war es Sitte, dass man die Verstorbenen zu Hause aufbahrte und bei der Beerdigung zum Friedhof brachte. Es war Brauch, dass ein lediger Verstorbener von Ledigen getragen wurde, wie mir Herr Braun, Herr Hering und Herr Heiss berichteten. Normalerweise waren es vier Sargträger, bei einer schweren Person konnten es sechs Träger sein.
Herr Heiss war als Zwölfjähriger zweimal Kreuzträger bei einer Beerdigung. Herr Hering erzählte, dass seine Großmutter Anna vor der Fertigstellung der Aussegnungshalle als letzte Verstorbene zu Hause aufgebahrt wurde.