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Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 6/2023
Aus unserer Stadt
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Festvortrag „700 Jahre Langenthal“ von Dr. Marius Golgath - Teil 9

Langental war zu Beginn der 1970er-Jahre eine gut situierte Gemeinde mit rund 400 Einwohnern, die ihre Eigenständigkeit wahren wollte. Im Zuge der hessischen Gemeindeordnung wurde Langenthal zum 1. April 1972 ein Stadtteil von Hirschhorn. Dazu war es durch die Vermittlung des Landrats Dr. Ekkehard Lommel gekommen, der die Gemeinderäte von den Vorteilen einer freiwilligen Eingemeindung überzeugte. Dabei wurden wirtschaftliche und konfessionelle Verflechtungen mit Hirschhorn betont. Die Eingemeindung jährte sich 2022 zum 50. Mal.

Der damalige Bürgermeister Werner Braun nutzte die vom Land Hessen gewünschte Eingemeindung, Langenthal weiterzuentwickeln und zukunftsweisende Projekte voranzubringen. Der Eingemeindungsvertrag beinhaltete den Erhalt und die Pflege des dörflichen Lebens. Dies wird durch den Entwicklungsplan deutlich, der die Themen Wohnraum, Wasserversorgung, Hochwasserschutz und Feuerwehr umfasste.

Die nächste historische Ansichtskarte zeigt, dass es damals eine Baulücke zwischen dem Ober- und Unterdorf gab. Die Fläche diente als Ackerland, Feld und Wiese. In den 1950er-Jahren waren bereits in der Odenwaldstraße und Ulfenbachstraße neue Wohnhäuser errichtet worden sowie ab den 1960er-Jahren im Heddesbacher und Brombacher Weg. Das Baugebiet „Am Beerberg“ erschloss man 1961.

Im Eingemeindungsvertrag wurde die Stadt Hirschhorn 1972 verpflichtet, zwölf gemeindeeigene Bauplätze im Rahmen des beim Regierungspräsidium Darmstadt vorliegenden Bebauungsplans zu erschließen und weitere Grundstücke zu erwerben, was bis 1980 verwirklicht wurde. Dies bildete den Ausgangspunkt für das Neubaugebiet „Im Hohen Feld“. Die Erschließung des Baulandes war notwendig geworden, da ein Teil der nach 1945 zugewiesenen Heimatvertriebenen wegen fehlendem Bauland sich in Nachbargemeinden niedergelassen hatte. Die ersten Wohnhäuser wurden 1973/1974 errichtet.

Nach der Eingemeindung wurden neben dem Neubaugebiet mit dem Kindergarten und dem Feuerwehrgerätehaus zwei zukunftsweisende Projekte in Angriff genommen.

Zur Sicherung der dörflichen Infrastruktur besitzt Langenthal einen eigenen Kindergarten. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1990 fertiggestellt und im Jahr 2000 durch einen Neubau erweitert. In der Nacht zum 4. Februar 2009 ereignete sich ein Brand, weshalb der Kindergarten neu errichtet werden musste.

An dem im Februar 2010 eingeweihten Neubau beteiligte sich die baden-württembergische Nachbargemeinde Heddesbach, weshalb diesen auch Heddesbacher Kinder besuchen. Auch Kinder aus dem Eberbacher Stadtteil Brombach sind willkommen.