In direkter Nachbarschaft zum Kindergarten steht das Feuerwehrhaus.
Der Eingemeindungsvertrag sah die Beschaffung eines Fahrzeugs für die Freiwillige Feuerwehr Langenthal und ein Gerätehaus vor. Die Einrichtung einer Pflichtfeuerwehr in Langenthal ist für das Jahr 1875 belegt. Über die Unterlagen des historischen Archivs lässt sich ab 1891/1892 die Mannschaftsstärke dieser Pflichtfeuerwehr feststellen. Sie setzte sich aus einer Steigemannschaft, Spritzenmannschaft und Ordnungsmannschaft zusammen.
Aus dieser Pflichtfeuerwehr ging die Freiwillige Feuerwehr Langenthal hervor, deren Feuerwehrgerätehaus sich heute in der 1968 erbauten „Neuen Schule“ befindet. In nächster Nähe stehen die Garagen für die Feuerwehrautos.
Die Freiwillige Feuerwehr Langenthal leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Dorfgemeinschaft. Sie organisiert das jährliche Dorffest, das Grillen am Vatertag an der Klapperquelle, beteiligt sich am Martinsumzug und pflegt die Tradition des Feuerrades. Ihr Engagement für das Allgemeinwohl ist hoch anzurechnen.
Ein alter Brauch, der hier in Langenthal gepflegt wird, ist das Feuerrad. In unseren Archivbeständen befindet sich der Zeitzeugenbericht von Heinrich Reibold, der sich als Kommandant sehr in die Feuerwehr einbrachte. Er schreibt:
„Es sind dies die Feuerräder, die noch in manchen Gegenden oder auch nur in noch einzelnen Orten zum jährlichen Brauchtum gehören und dort auch heute noch ein nicht wegzudenkender Faktor des dörflichen Lebens sind.
An Fastnachtsdienstag war es in alter Zeit in vielen Gegenden üblich, dass ein Feuerrad oder sonst irgendein Feuer oder Feuerzauber veranstaltet wurde, um das Frühjahr, die Sonne und die Wärme zu erflehen und zu begrüßen, damit die lange kalte Winternacht endlich ein Ende habe“.
Sie alle kennen das Feuerrad. Bei der Gesprächsrunde berichteten Herr Braun, Herr Heiss und Herr Hering, wie sie als Jugendliche das Stroh für das Rad von den Bauern „heischten“. Die Bauern gaben ihr Stroh nicht gerne ab, aber mit ein bisschen Überredungskunst bekamen sie in der Regel ein, manchmal zwei Büschel Stroh. Oft war zu hören: „Was hott denn der onner Bauer gewwe?“
Das Trippeln des Strohs und das Binden der Strohseile ist viel Arbeit. Der Brauch wurde an die veränderten Verhältnisse angepasst. Das Stroh wird heute von der Stadt Hirschhorn gekauft und anstatt eines Holzrades, das früher mehrere Wochen im Graben bei der alten Schule im Wasser lag, wird ein massives Stahlrad verwendet. Noch heute dienen alte Bienenkörbe als Feuerkugeln.
In vergangener Zeit kamen am Fastnachtsdienstag Bustouristen nach Langenthal. Nach dem Feuerrad saßen die Gäste mit den Langenthalern in den Wirtschaften zusammen und feierten den Ausklang der Fasnacht.
Während in Brombach das Rad frei ins Tal hinunterrollt, wird das Feuerrad hier in Langenthal an der Stange geführt. Das Feuerrad ist heute ein Zeichen für die lebendige Dorfgemeinschaft, die durch die gemeinsame Brauchtumspflege gestärkt wird. Dies kann man auf den Bildern sehr gut erkennen.