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Hirschhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 9/2023
Aus dem Rathaus
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Nachrichten aus dem Landratsamt Heppenheim

Kreisspitze stimmt sich mit Kommunen über Details zur Flüchtlingsunterbringung ab

Auf Einladung von Landrat Christian Engelhardt und des zuständigen Dezernenten Matthias Schimpf, sind die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Kreises kürzlich mit der Kreisspitze zusammengekommen, um sich über Detailfragen bezüglich der Unterbringung von geflüchteten Menschen im Kreis Bergstraße zu verständigen.

Hintergrund: Ab Mai werden die vom Land Hessen an den Kreis zugewiesenen geflüchteten Menschen direkt an die 22 Städte und Gemeinden des Kreises zur Unterbringung übergeben. Zuvor hatte die Kreisverwaltung die Aufgabe übernommen, die ankommenden Menschen in (meist größeren) Unterkünften zu beherbergen. Dies ist nun – unter anderem aufgrund fehlender zweckdienlicher Immobilien und Grundstücke – nicht mehr möglich.

Aktuell werden pro Woche 61 Personen vom Land zugewiesen, die dann ab Mai nach einem festen Verteil-Schüssel in Anhängigkeit von der Einwohnerzahl auf die Kommunen aufgeteilt werden. Hinsichtlich der Unterbringung obliegt den Kommunen ab Mai unter anderem die Aufgabe der Einrichtung und Ausstattung von Quartieren (gemäß der entsprechenden Auflagen des Bundes) sowie die polizeiliche Anmeldung. Für die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunen wird der Kreis kurzfristig Schulungen anbieten, um Wissen, dass zur Erfüllung dieser Aufgaben hilfreich und notwendig ist, zu vermitteln. Zudem hat der Kreis bereits Informations- und Kontaktmaterial zur Verfügung gestellt (zum Beispiel zum Thema Container-Beschaffung). Die Aufgaben im Bereich Leistungsgewährung, Gesundheitsversorgung und grundsätzliche Betreuung der Geflüchteten übernimmt auch weiterhin der Kreis. Dieser deckt auch nach wie vor den Hauptteil der hier entstehenden Kosten ab.

Zudem haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens darauf verständigt, dass es, wie während der Corona-Pandemie, wieder regelmäßige Abstimmungen zwischen Kreisspitze und Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern geben soll, um das weitere Vorgehen zu begleiten und die Kommunikation zu bündeln.

„Die Unterbringung der Geflüchteten im Kreis Bergstraße erfordert eine gemeinsame Kraftanstrengung des Kreises sowie der kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Wir wollen diese Mammutaufgabe zusammen so gut wie möglich bewältigen“, so der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt. „Einig sind wir aber auch darüber, dass die aktuelle Situation nicht mehr sehr lange anhalten kann und mit Blick auf die Aufnahme von geflüchteten Menschen, die außerhalb von Kriegen und anderen humanitären Katastrophen zu uns kommen, gravierende Änderungen erfolgen müssen, so der Bergsträßer Landrat.

„In der aktuellen Situation ist die notwendige Integration nicht machbar!“ Um Integration zu gewährleisten, müsse beispielsweise die Bevölkerung beteiligt werden. So sind Kommunen und Kreis einig darüber, dass anerkannte Flüchtlinge Wohnraum außerhalb von Gemeinschaftsunterkünften finden müssen, um eine wirkliche Aufnahme in die Gesellschaft vor Ort voranzutreiben.

Zudem wurde beim Treffen vereinbart eine Kontaktgruppe einzurichten, die aus Dezernent Matthias Schimpf sowie je einem Bürgermeister aus den drei Teilregionen des Kreises bestehen wird. Die Kontaktgruppe hat die Aufgabe, die Kommunikation zwischen Kreis und kreisangehörigen Städten und Gemeinden zwischen den monatlichen Videoschaltkonferenzen der Verwaltungsspitzen zu steuern und ein gemeinsames Vorgehen von Kreis und Städten wie Gemeinden sicherzustellen. Rimbachs Bürgermeister Holger Schmitt, Sprecher der HSGB-Kreisversammlung und damit der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Mitgliedskommunen beim Hessischen Städte- und Gemeindebundes im Kreis Bergstraße, sagt, dass es den Kommunen dabei wichtig sei, noch offene Fragen und Sachverhalte aus Sicht der Kommunen in der Kontaktgruppe lösungsorientiert zu bearbeiten. „Mit den erfahrenen Kräften der Kreisverwaltung, die diese Aufgaben bisher schultern, wird es gemeinsam mit den Kommunen gelingen, die Herausforderungen zu meistern“ so Schimpf abschließend.

Wissen statt Wegschauen: Projekttag gegen sexuellen Missbrauch

Die Fallzahlen sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen sind laut Polizei zuletzt auch in Hessen deutlich gestiegen. Die Sicherheitsbehörden schätzen die Dunkelziffer als hoch ein. Die Opfer leiden meist ihr Leben lang unter den Taten. Durch die digitalen Medien gibt es für Täter inzwischen neue Wege, sich potenziellen Opfern anzunähern.

Im vergangenen Sommer starteten der Verein Bürger und Polizei Bergstraße e. V., die Rotary Clubs der Region sowie das Polizeipräsidium Südhessen eine Kampagne unter dem Namen „Brich Dein Schweigen – hinter jedem Missbrauch steckt ein Gesicht“. Dieser Kampagne hat sich auch der Kreis Bergstraße angeschlossen. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zu schützen und die Täterinnen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Zum ersten Mal an einer hessischen Schule fand in diesem Rahmen nun an der Alfred-Delp-Schule in Lampertheim ein Projekttag für die sechste Jahrgangsstufe statt.

„Der Kampf gegen sexuellen Missbrauch hat auch für uns als Kreis höchste Priorität. Dazu gehört auch, den Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz zu vermitteln. Gerade weil die Digitalisierung so wichtig für die Zukunft unserer Gesellschaft ist, müssen wir Kinder und Jugendliche dabei stärken, dass sie sich sicher durch das Internet bewegen können“, sagt Landrat Christian Engelhardt. „Der Schutz von Kindern vor Missbrauch ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ich bin daher allen Beteiligten dieser Kampagne und der Alfred-Delp-Schule sehr dankbar, dass wir dieses wichtige Thema gemeinsam in den Fokus stellen“, so die Erste Kreisbeigeordnete und Jugenddezernentin Diana Stolz.

Polizeivizepräsident Rudi Heimann betonte die Rolle der Eltern, die Altersgrenzen beachten sollten (Kein Bildschirm unter 3, keine eigene Spielkonsole unter 6, kein Internet unter 9 und kein unbeaufsichtigtes Internet unter 12 Jahren) und dabei ihrer Erziehungsverantwortung durch regelmäßige Gespräche und angemessene Überwachung nachkommen sollten. Viele Eltern wissen nicht, welche Möglichkeiten und damit Gefahren hinter den Geräten stecken und fühlen sich zum Teil auch überfordert. Auch daher sei die stetige altersangemessene Aufklärung der betroffenen Kinder und Jugendlichen der richtige Weg.

Was kann ich tun, wenn jemand im Internet Nacktfotos von mir verbreitet? Wie erkenne ich falsche Profile im Netz? An wen kann ich mich wenden, wenn ich von jemandem belästigt werde? Mit solchen Fragen konnten sich die Schülerinnen und Schüler bei dem Projekttag an eine ganze Reihe von Expertinnen und Experten wenden. Ihnen standen dabei die Kriminalhauptkommissarin Nicole Lenz, die Polizeihauptkommissarin Tina Antoni, die Polizeioberkommissarin und Schulbeauftragte für Lampertheim Christina Wegerle, der Kriminalkommisar und Jugendkoordinator der Polizeidirektion Bergstraße Johannes Emanuel Hofmann sowie Tobias Knapp, Psychologe des Staatlichen Schulamtes Heppenheim Rede und Antwort.

Zuvor hatten sich die Schülerinnen und Schüler einen Dokumentarfilm angesehen, der sich mit dem Phänomen Cybergrooming beschäftigt. Die Täter stellen hierbei über das Internet, oft über die Sozialen Medien, gezielt Kontakt zu Minderjährigen her, versuchen ihr Vertrauen zu gewinnen und belästigen sie dann entweder digital oder versuchen den Kontakt in die reale Welt zu verlagern. Wie man solche Versuche erkennt und wie man ihnen begegnen kann, wurde zuvor und danach auch im Unterricht aufgearbeitet.

Das Ziel des Projekttages: Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass es Schutzmechanismen und Hilfsangebote gegen sexuellen Missbrauch und Phänomene wie Cybergrooming gibt – und dass sie nicht alleine sind, wenn es sie einmal betreffen sollte. Projekttage an weiteren Schulen im Kreis Bergstraße sind bereits in Planung.

Mehr Informationen über die Kampagne „Brich Dein Schweigen – hinter jedem Missbrauch steckt ein Gesicht“ gibt es im Internet unter: https://ppsh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Regionales/Kampagne-Brich-Dein-Schweigen/

Herzliche Einladung: Veranstaltungen und Aktionen zum Equal Pay Day und zum Weltfrauentag

Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße setzen sich gemeinsam für eine gleichberechtigte Verteilung der Sorgearbeit, für Chancengleichheit unabhängig von Geschlecht oder sexueller Identität und für gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit ein. Eine Reihe von Aktionstagen setzt dazu wichtige Zeichen. Anfang März fallen mehrere dieser frauenpolitisch wichtigen Termine zusammen, zu denen es im Kreis Bergstraße verschiedene Veranstaltungen gibt. Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße laden alle Interessierten herzlich ein und freuen sich über Ihre Teilnahme.

7. März 2023: Equal Pay Day (EPD)

Noch immer erhalten Frauen für gleichwertige Arbeit weniger Geld als Männer. Der EPD markiert das Ende dieser symbolischen Zeitspanne. Dieser Tag soll als Aktionstag auf den sogenannten Gender Pay Gap aufmerksam machen, über die Gründe für Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern aufklären sowie Lösungen für die Schließung der Lohnlücke aufzeigen. Nur durch die Überwindung des Gender Pay Gap können faire Einkommen für Männer und Frauen erreicht werden.

Das Motto 2023 lautet „Die Kunst der gleichen Bezahlung“. Die strukturellen Ursachen, die in Kunst und Kultur zu einem Gender Pay Gap von 20 Prozent führen, zeigen wie durch ein Vergrößerungsglas die gleichen strukturellen Ursachen, die gesamtgesellschaftlich ergeben, dass Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.equalpayday.de/

Veranstaltungen im Kreis Bergstraße:

Samstag 4. März, 9 bis 13 Uhr: Das Projekt

ViernheimConnected, der DGB-Ortsverband Viernheim und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viernheim werden zum Equal Pay Day gemeinsam auf dem Wochenmarkt mit einem Infostand vertreten sein und auf die Gründe für Entgeltungleichheit – den Gender Pay Gap – aufmerksam machen. Wer möchte, kann sich an einem Lebenslaufspiel beteiligen.

Dienstag 7. März, 19 Uhr: Kinoabend im Luxor Filmpalast in Bensheim

Passend zum Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ wird der Film „Lotte am Bauhaus“ gezeigt. Rahmenprogramm: Grußworte der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz und Bürgermeisterin Christine Klein. Der Kinoabend ist eine Veranstaltung, die in Kooperation der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße stattfindet. Karten können an der Kinokasse erworben werden und kosten 10 Euro für Männer und 8 Euro für Frauen. Frauen erhalten 2 Euro Equal-Pay-Day-Rabatt, gerundet auf die 18 Prozent Lohnunterschied.

8. März 2023: Internationaler Frauentag

Der 8. März ist seit 1975 der „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“, oder kurz: Internationaler Frauentag. Allerdings wird dieser schon seit über 100 Jahren begangen, indem Frauen weltweit an diesem Datum für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen demonstrieren. Der Internationale Frauentag wurzelt in der Arbeiterinnenbewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, als in vielen Ländern die Forderung nach einem Tag aufkam, an dem sich Frauen für Gleichberechtigung, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für Frauen sowie für ein Frauenwahlrecht und gegen Diskriminierung einsetzen konnten. Heute ist der Internationale Frauentag in 26 Ländern weltweit gesetzlicher Feiertag – in Deutschland allerdings nur (und erst seit 2019) in Berlin und in Mecklenburg-Vorpommern (erstmals 2023).

Veranstaltungen im Kreis Bergstraße:

Mittwoch 8. März, „ACHT OHREN Trio“ um 19 Uhr im PiPaPo-Kellertheater (Wambolter Hof) in Bensheim

Ihr Programm „Unter 12 Sternen – Musik von Europas Straßen und Plätzen“ präsentiert den Gästen Melodien, Rhythmen, Lieder und Tänze aus vielen Ländern Europas. Ergänzt wird die Musik durch literarische Texte, die von Städten, Regionen, Ländern und den Menschen mit ihren Freuden und Leiden erzählen.

Karten gibt es bei der Tourist-Info Bensheim im Vorverkauf für 10 Euro (Telefon 06251 / 869 6101) und an der Abendkasse für 12 Euro.

Mittwoch 8. März, 16.30 Uhr, Themenführung „Frauen im Umfeld des Klosters Lorsch Kaiserin, Nonne, Magd“

Zum diesjährigen „Internationalen Frauentag“ soll das Kloster von einer ganz anderen Seite gezeigt werden. Diesmal stehen nicht die Mönche des mittelalterlichen Klosters im Mittelpunkt der Führung, sondern die Frauen in ihren unterschiedlichen Positionen und Funktionen, die in den historischen Quellen des Klosters erwähnt werden.

Organisiert wird die Veranstaltung von der Stiftung Schlösser und Gärten Hessen und dem Kloster Lorsch in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Lorsch. Dauer: zirka 90 Minuten; Treffpunkt: vor dem Museumszentrum der Stadt Lorsch (Nibelungenstraße 35, 64653 Lorsch); kostenfrei. Die Teilnehmendenzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Um eine verbindliche Anmeldung über Telefon 06251 / 869 200 (Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr) oder per E-Mail an buchung@kloster-lorsch.de wird gebeten.

Mittwoch 8. März, 19 Uhr: „Jetzt erst recht“ von und mit Lizzi Aumeier in Bürstadt

Eine Veranstaltung der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Städte Bürstadt und Lampertheim in Kooperation mit dem Kulturbeirat Bürstadt, Tickets kosten 23,35 Euro und sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie über den Kulturbeirat der Stadt Bürstadt (Telefon 06206 / 701 233) oder den Frauenbüros in Lampertheim (Telefon 06206 / 935 301, E-Mail: sonja.niederhoefer@lampertheim.de) und Bürstadt (Telefon 06206 / 701 147, E-Mail: gerasimoula.grigoraki@ buerstadt.de).

Mittwoch 8. März, 18 bis 20 Uhr: Malworkshop in Heppenheim

Internationaler Frauentag meets Equal Pay Day - eine Veranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Heppenheim und des Kreises Bergstraße. In Kooperation mit Gabriele Schmitt von der Malschule Heppenheim werden in einem rund zweistündigen Malworkshop Frauenportraits mit Acrylfarbe auf Leinwände gebracht. Anmeldung bis 3. März über gleichstellungsbeauftrate@stadt. heppenheim.de oder 06252 / 131 277, die Plätze sind begrenzt. Die Gebühr für das Material in Höhe von 5 Euro ist am Abend in bar zu entrichten.

Mittwoch 8. März, 16 bis 20 Uhr „Frauenfest – wir feiern uns und tanzen“ im Familienbildungswerk, Weinheimer Straße 44, 68519 Viernheim.

Es gibt Essen und Trinken, Workshops für Bauchtanz, Linedance und Zumba. Eine DJane legt auf, was gewünscht wird. Veranstaltet wird das Fest in Kooperation mit dem Familienbildungswerk, der Gleichstellungsbeauftragten und dem Lernmobil.

Mittwoch 15. März, 19 bis 21 Uhr: KulturScheune Viernheim

Literarisch-musikalische Revue „Angebissen“ mit Jutta Seifert. „Angebissen“ ist eine literarisch-musikalische Revue rund um die Frauenfrage, die Liebe, das Leben und die Gewürze dazwischen mit Schauspielerin Jutta Seifert. In Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Stadt und dem Lernmobil Viernheim. Einlass ab 18.30 Uhr.