Schau hin: Auch wenn Kinder neue Medien ganz selbstverständlich nutzen, sollten El-tern sie auf die digitale Welt vorbereiten.
Einen Anspruch auf eine Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung haben gesetzlich versicherte Frauen ab 55, Männer bereits ab 50 Jahren.
Die Zahl der behandlungsbedürftig übergewichtigen Erwachsenen ist in Bayern zwi-schen 2018 und 2021 um vier Prozent angestiegen
Kinder wachsen mit Tablets, Smartphones und Co auf. Fast die Hälfte der vier- bis sechsjährigen Kinder in Bayern verbringen mehr als 30 Minuten täglich vor digitalen Geräten. Am Wochenende sind es sogar 69 Prozent. Das geht aus einer Elternbefragung im Rahmen der aktuellen AOK-Familienstudie hervor. In dieser Altersgruppe sollten Eltern jedoch nach maximal 30 Minuten den Stecker ziehen. Dazu raten die Experten der Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“. Die AOK ist bereits seit 2020 Partner der Initiative und hat vor kurzem die Kooperation bis mindestens Ende 2024 verlängert. „Die Gesundheitskasse trägt so dazu bei, dass insbesondere Kinder lernen, Medien mit Freude und vor allem gefahrlos zu nutzen“, so Christian De Lapuente, Beiratsvorsitzender bei der AOK in Ingolstadt. Ein zu hoher und falscher Medienkonsum kann der Gesundheit von Kindern schaden. Computerspiele, Surfen im Internet, Chatten und Fernsehen verhindern Bewegung und ersetzen bei vielen Kindern soziale Kontakte. Zudem können sich Ängste entwickeln, wenn Kinder nicht altersgerechte Inhalten anschauen. Eltern sollten auch dafür sorgen, dass ihre Kinder sicher im Internet unterwegs sind. „Helfen kann dabei die Initiative SCHAU HIN!, die Eltern unterstützt, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken“, so Christian De Lapuente. Expertinnen und Experten beantworten Fragen, geben Orientierung und konkrete alltagstaugliche Tipps für kompetente Mediennutzung.
Ab diesem Frühjahr ist der Bereich Medienkompetenz auch fester Bestandteil des AOK-Präventionsprogramms „JolinchenKids - fit und gesund in der KiTa“. „Im Mittelpunkt standen bislang Ernährung, Bewegung, seelisches Wohlbefinden und Nachhaltigkeit, ergänzt wird das Programm jetzt um das Modul Medienkompetenz“, freut sich Christian De Lapuente. Seit der Einführung von JolinchenKids im Jahr 2014 beteiligten sich in der Region Ingolstadt 40 Kitas, über 3.300 Kinderund deren Familien konnten damit erreicht werden.
Weitere Informationen zur Initiative SCHAU HIN! gibt es unter www.schau-hin.info und zum Gesundheitsprogramm JolinchenKids unter www.aok.de/bayern/jolinchenkids.
Zwischen 2012 und 2021 gingen nur 48 Prozent der Frauen und 46 Prozent der Männer zur Darmspiegelung (Koloskopie) für die Früherkennung von Krebs, obwohl sie Anspruch darauf hatten. Das zeigt eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für die bayerischen AOK-Versicherten. Die AOK Ingolstadt weist deshalb auf die Möglichkeiten der Vorsorge hin. „Einen Anspruch auf eine Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung haben Frauen ab 55, Männer bereits ab 50 Jahren“, erläutert Ulrich Resch, Direktor,bei der AOK in Ingolstadt. Versicherte ab 55 Jahren können alternativ zur Darmspiegelung alle zwei Jahre ihren Stuhl auf verborgenes Blut untersuchen lassen.
Positiver Trend in Ingolstadt
Nur, wenn die Vorstufen eines Tumors rechtzeitig erkannt und entfernt werden, lässt Krebs sich zuverlässig verhindern. Aber auch im Falle einer Erkrankung ist weitere Früherkennung lebenswichtig“, so Ulrich Resch. In der Stadt Ingolstadt zeigte sich zuletzt ein positiver Trend bei der Koloskopie zur Darmkrebsfrüherkennung. Im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019 nahmen im Jahr 2021 mehr Versicherte diese Vorsorgeleistung in Anspruch. In der Stadt Ingolstadt gab es 2021 rund 4 Prozent mehr Früherkennungskoloskopien als 2019“, so Ulrich Resch.
Leider zeichne sich für das erste Halbjahr 2022 ein negativer Trend ab. Die Früherkennungskoloskopien gingen laut Ulrich Resch leicht um 1 Prozent nach unten.
Vorsorgeberechtigte erhalten Einladung
Darmkrebs ist laut Bericht des Krebsregisters Bayern die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und Männern im Freistaat. Deshalb geht die AOK Bayern aktiv auf ihre Versicherten zu, um sie auf diese wichtigen Untersuchungen aufmerksam zu machen. „Damit niemand die Darmkrebsfrüherkennung verpasst, verschicken wir regelmäßig Einladungen an unsere Versicherten im entsprechenden Vorsorge-Alter und klären über die verschiedenen Untersuchungen auf“, ergänzt Ulrich Resch.
Mehr Informationen zur Darmkrebsvorsorge: www.aok.de > Suchbegriff: Darmkrebsvorsorge.
Zwischen 2018 und 2021 verzeichnet die AOK Bayern einen deutlichen Anstieg des behandlungsbedürftigen Übergewichts. „Die Adipositas, also starkes Übergewicht, ist in den vergangenen vier Jahren bei unseren erwachsenen Versicherten bayernweit um rund vier Prozent und bei den AOK-versicherten Kindern und Jugendlichen um 13,5 Prozent angestiegen“, fasst Miriam Hofbeck, Gesundheitsexpertin bei der AOK in Ingolstadt das Ergebnis der aktuellen AOK-Auswertung zusammen. In Bayern waren 2021 knapp 14,2 Prozent der erwachsenen AOK-Versicherten sowie 4,8 Prozent der versicherten im Kindes- und Jugendalter stark übergewichtig.
Ganz ähnlich sieht es laut Miriam Hofbeck in Ingolstadt aus. 2021 stellten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte in der Stadt Ingolstadt bei 13,52 Prozent der erwachsenen AOK-Versicherten die Diagnose Adipositas, bei den Kindern und Jugendlichen waren es 5,38 Prozent.
„Damit lag die Stadt Ingolstadt 2021 bei den Erwachsenen etwa im sowie auch bei Kindern und Jugendliche etwa im bayerischen Durchschnitt“, sagt Miriam Hofbeck.
Leider hätten sich die Zahlen seit 2018 negativ entwickelt. Das bedeutet bei den Erwachsenen zwischen 2018 und 2021 ein Plus von 6,53 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Adipositas, bei den Kindern und Jugendlichen (ebenfalls) ein Plus von 16,54 Prozent.
Nord-Süd-Gefälle bei Adipositas und anderen chronischen Erkrankungen
„In Bayern zeigt sich bei den Erwachsenen in Bezug auf die Adipositas ein Nord-Süd-Gefälle, das wir schon von den Indikationen Diabetes mellitus Typ 2 und Koronare Herzerkrankung kennen“, sagt Miriam Hofbeck. Die höchste Adipositas-Häufigkeit ist jeweils im Norden Bayerns zu finden: Spitzenreiter ist die Stadt Hof mit 22,8 Prozent von Adipositas betroffenen AOK-versicherten Erwachsenen im Jahr 2021, gefolgt von den Landkreisen Haßberge (20,4 Prozent) und Hof (20 Prozent). Die drei Kreise mit der niedrigsten Adipositashäufigkeit der Erwachsenen liegen alle im Süden Bayerns: Dies sind die Landkreise Starnberg (8,6 Prozent), Miesbach (10,3 Prozent) und Garmisch-Partenkirchen (10,5 Prozent). Bei den AOK-versicherten Kindern und Jugendlichen ist dieses Gefälle allerdings deutlich geringer ausgeprägt.
Prävention bei Kindern stärken
„Die Weichen für eine Adipositas werden meist schon im frühen Kindesalter gestellt“, so Miriam Hofbeck. Prävention sei daher ein wichtiger Faktor. Die AOK Ingolstadt engagiert sich deshalb mit verschiedenen Präventionsprogrammen, die bei Kindern und Jugendlichen die Gesundheitskompetenz für gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung fördern sollen.
Diese Themen bringt die AOK mit „JolinchenKids“ in die Kindertagesstätten im Freistaat. In Schulen ist die Gesundheitskasse zum Beispiel mit dem AOK-Zuckerkompass, der „GemüseAckerdemie“ oder der „Philipp Lahm Schultour“ präsent.