Sportlich aktiv trotz Hitze
Sport ist gesund, aber hohe Temperaturen können den Körper zusätzlich belasten. Um dessen Überhitzung zu begegnen, produziert der Körper vermehrt Schweiß und kühlt ihn dadurch. „Damit verbunden ist allerdings ein Flüssigkeitsverlust, den Sportler ausgleichen sollten“, so Miriam Kugler, Gesundheitsexpertin bei der AOK in Ingolstadt. Wie viel Flüssigkeit Sportler während des Trainings verlieren, ist abhängig von der Sportart, Dauer, Intensität, Trainingszustand, Wetter, Körpergewicht und Geschlecht. Trainierte schwitzen mehr als Untrainierte, ebenso Männer mehr als Frauen. Männer sind hierbei im Vorteil: Sie haben einen höheren Wasseranteil im Körper, schwitzen deshalb mehr und bleiben so leistungsfähiger, weil der männliche Körper schneller abkühlt.
Körperlich leistungsfähiger durch Trinken
Wer genau wissen möchte, was er während des Sports rausschwitzt, der stellt sich vor und nach der Bewegungseinheit auf die Waage. Die Differenz entspricht etwa der Menge, die über den Schweiß verloren gegangen ist. Wird während der körperlichen Aktivität getrunken, dann muss diese Menge nach dem Sport vom Gewicht abgezogen werden. „Dem Schweißverlust muss während des Trainings nicht 1:1 entgegengewirkt werden“ so Miriam Kugler und empfiehlt: „Bei kurzen Sporteinheiten braucht es keine Flüssigkeitszufuhr. Dauert das Training eine Stunde oder länger, sollte während des Sports getrunken werden – abhängig von Gewicht und Temperatur zwischen 0,4 und 0,8 Liter pro Stunde.“ Und dabei gilt: Das ideale Sportgetränk ist in erster Linie Wasser.
Tipps für Sport bei großer Hitze
Wer es bei großer Hitze mit dem Sport übertreibt oder sich nicht ausreichend vor der Sonne schützt, riskiert eine Überwärmung des Körpers. Das kann sogar zu einem Hitzschlag führen. Erste Anzeichen dafür sind Kopfschmerzen, Schwäche, Übelkeit oder Schwindel. „Daher sollte man das Training den Wetterbedingungen anpassen und sich entsprechend vorbereiten“, so Miriam Kugler. Klettern die Temperaturen nach oben, dann ist die beste Wahl eine kurze, luftdurchlässige Sportbekleidung und eine atmungsaktive Kopfbedeckung. Alle Körperstellen, die nicht mit Kleidung bedeckt sind, benötigen einen guten Sonnenschutz. Je nach Hauttyp und Dauer der Sporteinheit sollte der passende Lichtschutzfaktor gewählt werden. „Am besten eine halbe Stunde vor Trainingsbeginn auftragen, dann läuft die Sonnencreme mit den ersten Schweißtropfen nicht in die Augen“, rät Miriam Kugler. Sport in der Mittagshitze belastet den Körper stark und sollte deshalb vermieden werden. Ideal sind die kühlen Morgenstunden. Die Luft ist noch wohltuend frisch und die Ozonbelastung am geringsten. Alternativ kann auch abends trainiert werden, wenn es nicht mehr so warm ist. „Heiße Sommertage sind nicht die richtige Zeit für sportliche Höchstleistungen“, so Miriam Kugler. Es ist ratsam, bei hohen Temperaturen die Belastung herunterzufahren und gemäßigt zu trainieren, damit der Kreislauf nicht überfordert wird. Zwischendurch Pausen einlegen, wenn der Körper danach verlangt. Extra-Tipp, um Überhitzungen zu vermeiden: Arme, Schultern und Kopf zwischendurch immer wieder mit Wasser kühlen.
Viel trinken und leicht essen an heißen Tagen
Deftige Kost und große Portionen belasten die Verdauung. Kommen dann noch hohe Temperaturen an heißen Sommertagen dazu, fühlt man sich nach einer üppigen Mahlzeit zusätzlich schlapp. „Je heißer, kälter, fettiger oder eiweißreicher, umso mehr Energie muss der Körper für die Verdauung aufwenden“, sagt Lena Kurzhals, Gesundheitsexpertin bei der AOK in Ingolstadt. Nicht zu heiß und nicht eiskalt – das gilt übrigens auch für Getränke. Beides strengt den Körper an, weil er die Temperaturunterschiede auszugleichen versucht.
Flüssigkeit und Mineralstoffe ersetzen
Sonne, Hitze oder gar Schwüle fordern den Körper, er reagiert mit vermehrtem Schwitzen. Der Schweiß verdunstet auf der Hautoberfläche und hilft so, die Körpertemperatur stabil zu halten. „Wer gesund ist und ausreichend trinkt, steckt auch sehr hohe Temperaturen in der Regel gut weg,“ so Lena Kurzhals. Dagegen kann große Hitze Menschen mit Durchblutungsstörungen, Säuglingen, Kleinkindern und Senioren zu schaffen machen. Gerade bei Älteren lässt das Durstgefühl nach, zudem erfolgt die Regulierung ihrer Körpertemperatur zunehmend langsamer. „Durch Schwitzen bei sommerlichen Temperaturen verliert der Körper mehr Flüssigkeit als sonst – im Durchschnitt zweieinhalb bis drei Liter – und er scheidet mehr Mineralstoffe aus“, sagt Lena Kurzhalsund warnt vor der Gefahr, dass der Körper regelrecht austrocknen kann. Dies betrifft neben älteren Menschen auch Säuglinge und Kleinkinder.
Durst löschen mit Wasser
„Das A und O bei großer Hitze ist trinken, trinken, trinken“, so Lena Kurzhals. Die besten Durstlöscher sind Leitungs- oder Mineralwasser. Sie liefern wie Früchte- oder Kräutertees und Fruchtsaftschorlen – aus höchstens einem Drittel Saft und mindestens zwei Dritteln Wasser – neben Flüssigkeit auch Mineralstoffe. Am besten ist es, Getränke über den ganzen Tag zu verteilen und, falls nötig, Erinnerungshilfen zu benutzen. Auch Kinder brauchen öfter einmal eine Erinnerung ans Trinken. Um eisgekühlte Cola und Limonade sollte man allerdings einen Bogen machen. Sie sind sehr zucker- und kalorienreich, löschen bestenfalls sehr kurzzeitig den Durst, führen zu vermehrtem Schwitzen und können sogar Magenbeschwerden verursachen. Lena Kurzhalsrät außerdem dringend von alkoholischen Getränken ab – sie erweitern die Gefäße und entziehen dem Körper sogar Flüssigkeit. Durch körperliche Aktivität verliert man zusätzlich Wasser und Mineralien. Bei einer Hitzewelle gilt es daher, Sport und Anstrengung wohl zu dosieren bzw. auf die kühleren Tageszeiten zu legen. Genügend Trinken ist auch im heißen Büro wichtig. Was oft unterschätzt wird, ist die Temperatur im Auto auf der Urlaubsreise. Doch selbst mit Klimaanlage gehört ausreichend Flüssigkeit ins Reisegepäck.
Bei Hitze Gemüse und Obst bevorzugen
„Im Sommer ist es am besten, auf leichte Kost aus der Region zu setzen“, sagt Lena Kurzhals. Obst, Salat und Gemüse gehören im Sommer bevorzugt auf den Speiseplan: Gerichte wie gemischte bunte Salate, Gemüsepfannen oder -suppen mit grünen Bohnen, Blumenkohl, Brokkoliund Zucchini sind leicht und daher bei Hitze zuträglicher. „Mit wasserreichen Obst- und Gemüsesorten wie Melone, Beeren, Gurken und Tomaten tun Sie gleichzeitig etwas für den Flüssigkeits- und Mineralstoff-Haushalt“, bekräftigt Lena Kurzhals.
Kinderunfälle bestmöglich vermeiden
Kinder sind neugierig und wollen alles erkunden. Nicht selten ist das mit kleinen Unfällen, Schrammen, Kratzern und blauen Flecken verbunden. „Damit es dabei bleibt und nichts Schlimmeres passiert, können Eltern auf ein paar Dinge besonders achten“, so Rainer Stegmayr, Teamleiter Markt und Gesundheit von der AOK in Ingolstadt. Leichte Unfälle passieren bei Kindern immer wieder – sie stolpern, klemmen sich die Finger oder schlagen sich das Knie auf. Oft ist dann der Schreck größer als die Verletzung. Manchmal allerdings wird es gefährlich: Zu den häufigsten Unfällen im Haushalt gehören Verbrennungen, aber auch Vergiftungen oder Verätzungen, sei es durch Putzmittel oder Medikamente, die sich Kinder in einem unbeobachteten Moment greifen. „Im Notfall, sollten Eltern daher gleich die Telefonnummern von örtlichen Arztpraxen und der Giftnotrufzentrale parat haben“, rät Rainer Stegmayr.
Mögliche Gefahren zu Hause verringern
Für Kinder ist die Küche ein verheißungsvoller, aber auch gefährlicher Ort: Schnell kann zum Beispiel die Hand an der heißen Herdplatte verbrannt sein, zumal Kinder noch nicht so schnell reagieren und die Finger wegziehen können. „Auch elektrische Küchengeräte wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine sollten für die kleinen Entdecker außer Reichweite verstaut sein“, empfiehlt Rainer Stegmayr. Das gilt ebenso für die dazugehörigen Kabel. Abseits der Elektrogeräte lauern ebenfalls Gefahrenquellen. Daher ist es ratsam, Tischdecken auf Küchen- und Esstischen zu entfernen, denn Kinder ziehen gerne daran, so dass Kaffeebecher und Teekannen samt heißem Inhalt herunterfallen und zu schwerwiegenden Verbrennungen bei den Kleinen führen können. Vor allem bei Kleinkindern ist es wichtig – wenn man eine Treppe hat – diese abzusperren. Rainer Stegmayr empfiehlt zudem: Steckdosen sollten gesichert sein. Flüssigkeiten wie Putzmittel, die schön bunt aussehen und vielleicht auch gut riechen, stets wegschließen. Das Gleiche gilt für Medikamente.
AOK-Seminar „Erste Hilfe bei Babys und Kleinkindern“
Wie man bei alltäglichen Verletzungen und auch im Notfall bei Säuglingen und Kindern Erste Hilfe leistet, können Eltern und Großeltern in dem Seminar „Erste Hilfe bei Babys und Kleinkindern“ am 09. Oktober in Ingolstadt lernen. Die Teilnehmenden erfahren, wie sie im Notfall sicher reagieren und richtige Maßnahmen einleiten. Zudem gibt der Notfall-Experte vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Tipps, wie man im eigenen Umfeld Gefahrenquellen erkennt und ausschaltet. Das Seminar bietet die AOK-Direktion Ingolstadt in Kooperation mit den Schulen des Arbeiter-Samariter-Bundes in Bayern (ASB-Schulen)an.
Eine Anmeldung ist möglich unter in.gesundheit@service.by.aok.de
Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenfrei.
Organspende - Richtig. Wichtig. Lebenswichtig
Unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig“ fand dieses Jahr der Tag der Organspende statt. Der Tag soll dazu beitragen, Ängste und Vorurteile zu diesem Thema abzubauen und sich bewusst noch zu Lebzeiten für oder gegen eine Organspende zu entscheiden.
Dokumentierter Wille entlastet Angehörige
Der unerwartete Tod eines geliebten Menschen ist für Hinterbliebene ein schmerzhaftes Ereignis. In dieser Situation mit der Frage nach einer Organspende konfrontiert zu werden, bringt für sie eine große zusätzliche Belastung – vor allem dann, wenn der Wille der Verstorbenen nicht bekannt ist. „Mit einem Organspendeausweis oder dem Eintrag im Organspende-Register schafft man Klarheit und nimmt den Druck von den Angehörigen“, so Ulrich Resch, Direktorvon der AOK in Ingolstadt. Inihrem aktuellen Bericht weist die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) darauf hin, dass die Angehörigen in fast drei Viertel (74,4 Prozent) der Fälle einer Organspende nicht zustimmen. Auch wenn es in Bayern im Jahr 2024 mit 157 Organspendern mehr Spendende als im Jahr 2023 (126) gab: Die Zahl der Menschen, die im Freistaat auf ein Spenderorgan warten, liegt laut Bayerischem Gesundheitsministerium bei über 1.100.
Organspendeausweis und -Register
Seit März 2024 kann man seine persönliche Entscheidung zur Organspende nicht nur mithilfe eines Organspendeausweises oder einer Patientenverfügung, sondern auch digital im Organspende-Register dokumentieren. Alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren können sich kostenfrei in diesem Online-Register beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) registrieren. „Unsere Versicherten können zudem ihre Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende seit September 2024 auch über die App „AOK Mein Leben“ dort eintragen“, ergänzt Ulrich Resch. Bisher hätten diese digitalen Möglichkeiten laut BfArM etwas über 310.000 Menschen genutzt; damit seien die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Darüber hinaus ist weiterhin offen, ob in Deutschland die sogenannte Widerspruchslösung eingeführt werden soll. Diese besteht in anderen Ländern Europas wie etwa in Frankreich, Irland, Italien oder Spanien: Wer dort zu Lebzeiten nicht widerspricht, gilt automatisch als Organspenderin oder -spender.
Entscheidungshilfen nutzen
Die AOK hilft mit dem Online-Angebot „Entscheidungshilfe Organspende“ dabei, Argumente für oder gegen eine Organspende zu finden. Dazu gehören rechtliche Fragestellungen genauso wie Fragen zu den medizinischen Voraussetzungen oder den Erfolgsaussichten für eine Transplantation. Auch der Ablauf einer Organspende wird beschrieben.„Für Menschen, die ihre Fragen lieber im persönlichen Kontakt klären wollen, gibt es ein weiteres Angebot“, so Ulrich Resch. Die AOK unterstützt das „Infotelefon Organspende“ der DSO und des Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit (BiÖG). Expertinnen und Experten beraten montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr zu allen Anliegen rund um das Thema Organspende. Das Beratungsteam ist unter der kostenlosen Service-Telefonnummer 0800 90 40 400 erreichbar.
Allergene erkennen und meiden
In Deutschland leiden laut Bundesinstitut für Risikobewertung etwa 4 Prozent der Bevölkerung unter einer Nahrungsmittelallergie. Studien zufolge sind Kinder etwas häufiger betroffen als Erwachsene. „Viele Lebensmittel können eine allergische Reaktion hervorrufen. Dann springt das Immunsystem unangemessen auf harmlose Stoffe an, die mit der Nahrung aufgenommen werden“, so Rainer Stegmayr, Teamleiter Markt und Gesundheit von der AOK in Ingolstadt. Lebensmittelallergien werden oft durch Eiweiße verursacht. Die häufigsten Allergieauslöser sind in der Kuhmilch zu finden, gefolgt von Weizen, Eiern, Fisch und Meeresfrüchten sowie Nüssen und Hülsenfrüchten.
Nahrungsmittel-Allergene vermeiden
Treten nach dem Essen öfters Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Hautreaktionen auf, weisen diese eventuell auf eine Allergie hin. Dann ist es hilfreich, ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem man aufschreibt, was man gegessen hat und welche körperlichen Auswirkungen es gab. „Das kann beim nächsten Schritt, dem Besuch bei Hausarzt oder Allergologin die Diagnostik unterstützen“, bekräftigt Rainer Stegmayr. Besonders, wenn Kinder betroffen sind, ist es sinnvoll, zu notieren, wann welche Beschwerden aufgetreten sind und eventuelle Hautreaktionen zu fotografieren, um den Verlauf oder Veränderungen festzuhalten. „Das hilft, genauer einzuschätzen, ob die Symptome tatsächlich auf eine Lebensmittelallergie hindeuten und welche Produkte die Verursacher sein könnten“, sagt Rainer Stegmayr. Sobald die Allergene bekannt sind, ist es wichtig, bei jedem Einkauf die Zutatenliste genau zu lesen. Um Verbraucherinnen und Verbrauchern eine sichere Lebensmittelauswahl zu ermöglichen, sind die Hersteller gesetzlich verpflichtet, die 14 häufigsten Auslöser von Allergien und Unverträglichkeiten auf ihren Produkten zu kennzeichnen. Bei Kleinkindern im Haushalt empfiehlt es sich, alle gefährlichen Nahrungsmittel zu verbannen oder zumindest allergieauslösende Lebensmittel für sie unerreichbar aufzubewahren. Auch beim Kochen ist Vorsicht das oberste Gebot: Speisen mit und ohne Allergen getrennt zubereiten, separate und saubere Schneidebretter, Gläser oder Messer verwenden, um eine versehentliche Übertragung auszuschließen.
Das Umfeld von Kindern einbeziehen
Selbst kleinste Mengen des allergieauslösenden Lebensmittels können bereits Beschwerden hervorrufen. „Oft schwillt dann die Mundschleimhaut an oder der Hals kratzt“, sagt Rainer Stegmayr. Seltener sind Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen, Schnupfen, Niesattacken, Asthma und Nesselausschlag oder eine Schwellung von Lid, Lippen oder Kehlkopf und eine dadurch bedingte Atemnot. Bei der schwersten allergischen Reaktion, dem anaphylaktischen Schock, kann es sogar zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufzusammenbruch kommen. „Wenn bei einem Kind die Nahrungsmittelallergie besonders stark ausgeprägt ist, benötigt es ein Notfallset mit wichtigen Medikamenten, wie zum Beispiel Antihistaminika, Cortisontabletten oder einer Adrenalinspritze“, so Rainer Stegmayr. Diese Medikamente verschreibt bei Bedarf der Kinderarzt. Es ist zudem wichtig, die Schule oder Kindertagesstätte über die Lebensmittelallergie des Kindes zu informieren, um die Allergie auch bei der Gemeinschaftsverpflegung, Feiern oder Ausflügen zu berücksichtigen und im Notfall richtig zu reagieren.