Gut 20 Mitglieder konnte der Vorsitzende des VdK Ortsverbandes Hohenwart, Willi Irnhauser im Gasthaus Metzgerbräu zur Jahresversammlung begrüßen. Sein besonderer Gruß galt der leitenden Geschäftsführerin des Kreisverbandes Pfaffenhofen Bettina Wörmann. Nach der Begrüßung gab Kassier Harald Bäumler seinen Kassenbericht ab, der zu keinen Beanstandungen Anlass gab.
Gleich mit einer guten Nachricht begann Bettina Wörmann ihr Referat. Die Zahl der Mitglieder stieg auch im letzten Jahr und so verzeichnet der VdK Bayern schon rund 830.000 Mitglieder. In ganz Bayern ist so der VdK seit vielen Jahren wichtiger Bestandteil und Akteur des gesellschaftlichen Lebens.
Darüber hinaus, so Wörmann trägt der VdK zum Funktionieren unserer Gesellschaft mit seiner Rechtsberatung und rechtlichen Vertretung in sozialrechtlichen Belangen bei. An jedem Arbeitstag werden 1500 Beratungen in Bayern durchgeführt. Zudem werden 450 Anträge gestellt, 150 Widersprüche eingeleitet und 45 Klagen bearbeitet. So konnte der VdK Bayern im Jahre 2023 120 Millionen Euro an Nachzahlungen erstreiten.
Der VdK, betont Wörmann, kämpft im Interesse ihrer Mitglieder für ein sozialeres Land. Beunruhigend sieht sie dabei die Wahlerfolge der AfD bei den letzten Wahlen. Rechtsextreme und rechtspopulistische Bewegungen und Organisationen wie eben die AFD, stehen gegen alle Grundwerte des VdK und des Sozialstaates. Deshalb distanziert sich der VdK klar gegen diese Ideologien.
Ein großes Thema erklärt Wörmann, ist für uns die Rente. Knackpunkt ist dabei, dass das Renteneintrittsalter demnächst auf 67 Jahre steigen wird. Und das soll nicht das Ende sein. In Politik und Medien wird viel darüber geredet, dass die Menschen noch länger Arbeiten können. Der VdK vertritt hier einen ganz klaren Standpunkt. Wer länger arbeiten will, kann das gerne machen. Entsprechende Regelungen gibt es heute schon. Die Rente muss den Lebensstandard sichern, wenn Menschen zu ihrem Regelrentenalter in Rente gehen. Auch die Altersrente für besonders langjährig Versicherte darf nicht in Frage gestellt werden. 86 % der Menschen wollen das laut einer VdK Umfrage ebenfalls.
Wörmann zählte auf, was der VdK in Sachen Rente in den letzten Jahren alles erreicht hat. Dazu gehört unter anderem, dass 2014 und 2019 die Anrechnung von Kindererziehungszeiten für ältere Mütter erheblich verbessert wurde. Auch die Einführung der Grundrente 2021 und die Energiepauschale von 300 Euro sind Verbesserungen die in den letzten 5 Jahren auf Druck des VdK hin umgesetzt wurden.
Ein weiteres wichtiges Thema, so Wörmann, das den VdK umtreibt ist die Pflege. Ein Kernanliegen ist es eine würdevolle Pflege für alle sicherzustellen. Auch die Bedeutung der Angehörigenpflege sollte dabei nicht zu kurz kommen. Der VdK fordert mehr pflegerische und finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige. Eine stetige Erhöhung der Beiträge prangert der VdK an und verlangt stattdessen eine Grundsanierung der Pflegeversicherung. Versicherungsfremde Leistungen müssen zwingend aus Steuermitteln bezahlt werden.
Kritische Worte bleiben auch bei der Krankenhausversorgung nicht aus. Zwar gibt Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten viel Geld aus, die Versorgungsqualität aber ist bestenfalls Mittelmaß. Operationen dürfen nicht unnötig aus finanziellen Blickpunkten durchgeführt werden. Es ist eine bessere Spezialisierung anzustreben. Es wird dazu führen, dass nicht mehr alle Kliniken in der gewohnten Weise bestehen bleiben können. Eine flächendeckende Versorgung bei Notfällen in einem Flächenland wie Bayern muss aber zwingend gewährleistet sein. Eine klare Klinikplanung auch des Freistaates Bayern, um eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen, wäre dazu nötig.
Keine Fortschritte sieht der VdK beim Thema Barrierefreiheit. Bei vielen Forderungen blieb es bei Versprechungen, die aber noch nicht umgesetzt wurden.
Wie bei so vielen Themen ist ein einheitliches Muster zu erkennen: Es hakt am Ende am Geld.
Wörmann sprach in ihrem Referat präzise soziale Brennpunkte in Deutschland an. Der VdK hat dabei in den letzten Jahren viel erreicht und wird sich auch weiter für Verbesserungen einsetzen, ist die zentrale Aussage der Ausführungen.
Text: Ernst Petz