Unverbrauchte Lebensmittel, entsorgte Kleidung, Plastikberge und Müll in der Natur - Abfälle haben viele Gesichter und in ihrer Summe sind es allein 414 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle in Deutschland laut Statistischem Bundesamt - und das mit steigender Tendenz.
Um den lokalen Entwicklungen im Ressourcenverbrauch Rechnung zu tragen, hatte das Landratsamt Pfaffenhofen kürzlich zur Auftaktveranstaltung zur Gründung und Etablierung eines Netzwerks zu Abfallvermeidungsstrategien geladen. Über 40 engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter sowie am Thema Abfallvermeidung Interessierte kamen dieser Einladung nach.
„Innerhalb dieses Netzwerkes können verschiedene Akteure aus der Bevölkerung und der Wirtschaft, aber auch unterschiedliche Initiativen und Vereine aus dem Landkreis und der Stadt Pfaffenhofen zusammengeführt und im gemeinsamen Engagement gestärkt werden“, so Landrat Albert Gürtner bei seiner Begrüßung. Ziel des Netzwerkes sei es, zusammen mit allen Akteuren aufmerksamkeitsstarke Aktionen und Projekte zu finden, mit denen Bevölkerung und Wirtschaft des Landkreises Pfaffenhofen am besten erreicht und überzeugt werden können, um die Vorteile von Abfallvermeidung aufzuzeigen.
„Besonders wichtig ist, dass alle Gemeinden des Landkreises und alle am Thema interessierten Personen und Initiativen eingebunden werden, so dass die Erarbeitung von Abfallvermeidungsstrategien weit aufgestellt flächendeckend stattfinden kann“, so Katja Wischmeier vom Sachbereich Klimaschutz & Energie am Landratsamt.
Nach der Begrüßung und den einleitenden Worten ging es tiefer in die Materie Abfallvermeidung. Als Keynote-Sprecher geladen, hielt André Rückert vom Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft der Technischen Universität Dresden einen Vortrag über das Thema „Kommunale Abfallvermeidung“. Darin erörterte er grundlegend die Zusammenhänge der Kreislaufwirtschaft. An dem praktischen Beispiel der Abfallvermeidung aus Dresden zeigte er Grundlagen und Voraussetzungen, aber auch die Chancen auf, die sich für Kommunen und Gemeinden ergeben. Neben dem Ressourcenschutz und der Vermeidung von Treibhausemissionen könne zugleich der regionale Arbeitsmarkt durch Einbindung regionaler Akteure (Verkäufer, Fahrer, Handwerker) gestärkt werden. Nicht zu vernachlässigen seien die Einsparungen der Entsorgungskosten für den Landkreis durch ein geringeres Abfallaufkommen.
Elke Müller, Werkleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Pfaffenhofen ergänzte die Ideen zur Abfallvermeidung durch den Status quo der Abfallsituation, aber auch durch Beispiele von bereits vorhandener Abfallvermeidung im Landkreis. So wurde auf die gute Auslastung des Wertstoffhofs hingewiesen, aber auch auf weitere Förderungsmöglichkeiten, die der Bevölkerung zugutekommen, wie die Eigenkompostierung mit einem Zuschuss von 60 % des Kaufpreises sowie die Anschaffung von Mehrwegwindeln mit einmalig pro Kind 145 Euro.
Beide Fördermaßnahmen, die sowohl den sozialen als auch ökologischen Nachhaltigkeitsaspekt betreffen, werden von Seiten der Bevölkerung gut angenommen.
Nur, wie erfahren die Bürgerinnen und Bürger von alldem? Als wichtige Maßnahme plant die Fachstelle Klimaschutz & Energie des Landratsamts Pfaffenhofen ein kleine, aber umfassende Nachschlagebroschüre zu allen vorhandenen Angeboten.
Zusätzlich wird, wie durch den Klimaschutzbeauftragten des Landratsamtes Maximilian Weidenhiller aufgezeigt, das Netzwerk zu Abfallvermeidungsstrategien sich inhaltlich mit verschiedenen Themen in eigenen Projekten (Wiederver-/Aufwertung von Konsumgütern, Reduzierung von Verpackungsmüll, Lebensmittelrettung, Naturschutz u.a.) und seinen Akteuren befassen.
In der abschließenden Diskussion kristallisierten sich bereits erste Projektinteressensbekundungen der Teilnehmenden heraus.
Eine Liste mit den jeweiligen Projekten, dem Projektstatus und den Akteuren wird zukünftig auf der Website des Landkreises unter https://www.landkreis-pfaffenhofen.de/umwelt/klimaschutz-und-energie/ verzeichnet sein.
Das Netzwerk zu Abfallvermeidungsstrategien freut sich auch weiterhin über Interessierte, die nachträglich zu einem Projekt mit Engagement und tollen Ideen dazu stoßen.
Kontakt: Katja Wischmeier,
E-Mail katja.wischmeier@landratsamt-paf.de, Tel. 08441 27-398
Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. „Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm ist ein wichtiges Instrument für die Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie und für den Aufbau des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Mit dem Vertragsnaturschutzprogramm werden ökologisch wertvolle Lebensräume, die auf eine naturschonende Bewirtschaftung angewiesen sind, erhalten und optimiert“, so Landrat Albert Gürtner.
Landwirte, die im Rahmen des Förderprogramms auf freiwilliger Basis ihre Flächen fünf Jahre nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten für ihre Leistung ein angemessenes Entgelt. Es honoriert die auf Naturschutzziele abgestimmte Bewirtschaftung von Wiesen, Weiden, Äckern und Teichen in ökologisch wertvollen Gebieten. Wie die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Pfaffenhofen mitteilt, ist der Abschluss von Verträgen im Rahmen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm noch bis zum 23. Februar 2023 möglich.
Im Landkreis Pfaffenhofen liegt der Schwerpunkt auf dem Erhalt der traditionell extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft als Lebensraum zahlreicher bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Albert Gürtner: „Landwirte, die sich für das Vertragsnaturschutzprogramm entscheiden, setzen sich mit ihrer Arbeit für den Arten- und Biotopschutz im Landkreis ein. Um den Artenverlust zu stoppen, ist sowohl die Verlängerung auslaufender Verträge, als auch die Aufnahme weiterer Flächen in das Förderprogramm wünschenswert.“ Die heute vielfach bedrohten Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten könnten nur so erhalten werden.
Alle Vertragsteilnehmer aus dem Jahr 2018, die ab 2023 ihren Vertrag verlängern möchten, erhalten basierend auf die von der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführte Abfrage ihr Bewertungsblatt per Post oder E-Mail zugesandt. Bisherige Vertragsnehmer, die noch keine Rückmeldung auf die von Oktober bis Dezember versandte Abfrage gegeben haben, werden gebeten, dies noch telefonisch (Franziska Wenger, 08441 27-3186), auf dem Postweg (Landratsamt Pfaffenhofen a.d.Ilm, Untere Naturschutzbehörde, Hauptplatz 22, 85276 Pfaffenhofen a.d.Ilm) oder per E-Mail (franziska.wenger@landratsamt-paf.de) nachzuholen.
Für alle Neuinteressenten steht ebenfalls Franziska Wenger unter den genannten Kontaktdaten zur Verfügung.
Nach der gemeinsamen Erarbeitung eines Maßnahmenkonzepts für die Interessenten eines Neuabschlusses wird diesen ebenfalls ein Bewertungsblatt per Post oder E-Mail zugesandt. Bei Fragen zum Bewertungsblatt können sich die Bewirtschafter ebenfalls an Frau Wenger wenden.
Die im Bewertungsblatt enthaltenen Daten werden zeitgleich elektronisch an das zuständige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übertragen. Über den iBALIS-Account können die Bewirtschafter die vereinbarten Maßnahmen noch einmal einsehen und diese final bestätigen. Zu beachten ist in jedem Fall, dass auch die endgültige Beantragung über den iBALIS-Account bis spätestens 23. Februar 2023 durch den Bewirtschafter erfolgen muss.
In der Mehrfachantragsphase 2023 ist dann zusätzlich ein Eintrag der geeigneten Nutzungscodes (NC) bei den für das Vertragsnaturschutzprogramm vorgesehenen Feldstücken erforderlich. Sofern hierzu Fragen auftreten, können diese direkt mit den zuständigen Sachbearbeitern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geklärt werden.
Auch hinsichtlich der weiteren Möglichkeiten zur ökologischen Bewirtschaftung von Feldstücken im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) und der aufgrund der Gemeinsamen Agrarreform 2023 in der ersten Säule als Ökoregelungen (ÖR) zu beantragenden Förderungen können die Bewirtschafter direkt mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kontakt treten.
Ein besonderes Augenmerk sollte bei der Planung der ökologischen Bewirtschaftung von Feldstücken im Rahmen der unterschiedlichen Förderprogramme auf die Kombinierbarkeit der Maßnahmen gelegt werden, damit bei der zu einem späteren Zeitpunkt erfolgenden Mehrfachantragstellung keine Unstimmigkeiten auftreten.
Angebot in den Gemeinden soll ausgebaut werden
In allen Gemeinden des Landkreises Pfaffenhofen soll ein bedarfsgerechtes Bildungsangebot für die dortigen Familien weiter ausgebaut werden. Das ist das Ziel von Eva-Maria Schlagenhaufer, neue Mitarbeiterin für den Bereich Elternbildung in der Abteilung Familie, Jugend, Bildung am Landratsamt Pfaffenhofen.
Eva-Maria Schlagenhaufer ist Sozialpädagogin (B.A.), Resilienz Trainerin und selbst Mutter von zwei Kindern.
„Einen Ort der Begegnung und des Austausches zu schaffen, miteinander in den Dialog zu gehen und die Bedürfnisse von Eltern in den Fokus zu stellen ist Herzensangelegenheit“, so Eva-Maria Schlagenhaufer.
Themenbereiche wie „Resilienz – Starke Eltern, Starke Kinder“, „Die Kindliche Sexualität – ist das normal?“, „Freiheit in Grenzen“, „Elternkompetenzen stärken“ und das große Feld der Kommunikation soll in Form von Vorträgen, Workshops, Impulsvorträgen und/oder Weiterbildungen in Präsenz und online abgedeckt werden. Ebenso möchte die Sozialpädagogin individuelle Vorträge auf Nach- und Anfragen zu aktuellen Themen anbieten.
„Die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse von Eltern stellen einen wichtigen Teil meiner Arbeitsgrundlage dar. Nur so wird es mir möglich ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen und anzubieten“, so die Sozialpädagogin.
Weiterhin ist Eva-Maria Schlagenhaufer als Regionalbeauftragte Ansprechpartnerin für das Projekt „ELTERNTALK“. Dieses lebensnahe und wirksame Projekt gibt es schon seit mehr als zehn Jahren im Landkreis Pfaffenhofen. Eva-Maria Schlagenhaufer: „Die Grundidee dabei ist, dass Eltern Expertinnen und Experten ihrer eigenen Lebenswelt und ihrer Kinder sind und von einem gemeinsamen Austausch mit anderen Müttern und Vätern sehr profitieren.“ Das Projekt wird von der Bayerischen Staatsregierung gefördert.
Hierfür werden laufend interessierte Eltern gesucht, die sich als Moderator engagieren oder als Gastgeber für einen Talk bei sich zu Hause anbieten wollen. Themen, die bei einem moderierten Talk besprochen werden sind z.B. Handy/Smartphone, Internet, Konsum oder Suchtvorbeugung. Die Moderatoren erhalten nach einer Schulung für jeden Talk eine Aufwandsentschädigung, die Gastgeber ein Gastgeschenk.
„Wenn Ihr Interesse geweckt wurde, Sie Fragen oder Themen haben die Sie bewegen, nehmen Sie sehr gerne Kontakt auf“, so Eva-Maria Schlagenhaufer.
Kontakt: Eva-Maria Schlagenhaufer, Besonderer Fachdienst II – Elternbildung, Hauptplatz 22, 85276 Pfaffenhofen, Mobil: 0162 1581 882, Mail: eva-maria.schlagenhaufer@landratsamt-paf.de