Der Wunsch nach modernem, hellen und barrierefreien Wohnraum beschreibt das Wohnen der Zukunft, führt jedoch auch zu weiterer Flächenversiegelung. Der aktuelle Bedarf für Wohnraum spiegelt sich im Ziel der Bundesregierung wider, in Deutschland 400.000 Wohnungen, davon 100.000 Sozialwohnungen, jährlich neu zu bauen - doch das wäre fatal, denn die Bautätigkeiten in diesem Umfang verursachen bis zu 99 Millionen Tonnen Treibhausgase und damit deutlich mehr als der Betrieb sämtlicher 43 Millionen Altbauten. Jeder Quadratmeter zählt, so sieht es auch Daniel Fuhrhop, Wirtschaftswissenschaftler, Wohnwendeökonom und Autor - denkt dabei aber zuerst ans Flächensparen und daran, Wohnraumpotenziale im Bestand nutzbar zu machen. Im Vortrag „Der unsichtbare Wohnraum“ am Dienstag, 18. April um 18.30 Uhr in der Alten Synagoge Kitzingen zeigt der Referent daher Alternativen zum Neubau auf.
Beim Blick auf die Bestandsbauten und die aktuelle Wohnfläche pro Kopf - in Unterfranken sind das durchschnittlich 50 m2 - stößt man auf Paare und Einzelpersonen, die nach dem Auszug der Kinder das Familienheim alleine bewohnen, ein Muster das für mehrere Generationen Gültigkeit hat. Ehemalige Kinder- und Spielzimmer sind nun ein so genannter „unsichtbarer Wohnraum“, den man anders nutzen könnte. Hierfür gibt es erprobte Programme, Häuser umzubauen und neu zu beleben. Daniel Fuhrhop erklärt, wie die Erfolgsmodelle klimaschädlichen Neubau vermeiden und gegen Einsamkeit helfen, denn sie schaffen Nähe und Nachbarschaft. Der Vortrag ist eine Kooperation des Regionalmanagements Kitzinger Land sowie der vhs Kitzingen und ist Teil der Veranstaltungsreihe Energiewende und Klimaschutz im Kitzinger Land. Er wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Der Eintritt ist frei.