Am 14. März 2025 fand im Schützenhaus Dornheim eine projektgebietsübergreifende landwirtschaftliche Fachveranstaltung statt. Im Fokus standen chemische Bodenuntersuchungen, deren Aussagekraft sowie geeignete ackerbauliche Maßnahmen, um die Bodenstruktur zu verbessern und somit letztlich die Widerstandsfähigkeit bei Starkregen und Dürreperioden zu erhöhen.
Die ca. 20 teilnehmenden Landwirte hörten am Freitagnachmittag zwei Vorträge. Zunächst erläuterte Dr. Joachim Liebler (Regierung von Unterfranken) die Stärken und Schwächen verschiedener chemischer Bodenuntersuchungen. Eine gute Kenntnis der Nährstoffgehalte und Nährstoffverhältnisse im Boden ist absolute Grundvoraussetzung, damit Landwirte entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenstruktur und zur ausgewogenen Ernährung der Kulturpflanzen ableiten können. Es ist daher sehr wichtig, beim Thema Bodenuntersuchung gewissenhaft vorzugehen – von der Probenahme über die Auswahl der Bodenuntersuchungsmethode bis zur Auswertung der Ergebnisse und letztlich der Ableitung von Maßnahmen. Bei seinen Ausführungen wies Dr. Liebler darauf hin, dass chemische Bodenuntersuchungen zwar ein sehr wichtiger Anhaltspunkt seien, aber dennoch nur einen begrenzten Einblick in die reale Situation des komplexen Ökosystems Boden bieten könnten.
Im zweiten Vortrag des Nachmittags teilte ein innovativer Landwirt aus dem boden:ständig Projektgebiet Obernzenn viele Praxis-Erfahrungen zu bodenverbessernden Anbauverfahren. Im Rahmen des dortigen boden:ständig-Projekts wurden viele interessante Verfahren, wie zum Beispiel die Ansaat vielfältiger Zwischenfruchtmischungen, die Drohnensaat, das Walzen von Zwischenfrucht-Beständen sowie intensive Kalkung und Gips-Düngung erprobt. Mittlerweile hat der Landwirt auch einige Erfahrungen mit Direktsaat und Strip-Till gemacht. Dabei stellte er auch heraus, dass nicht jeder Versuch direkt einwandfrei klappt. Oft benötigt es abhängig von den Bodenverhältnissen noch kleine Kniffe, Anpassungen und Lust am Ausprobieren um zum Erfolg zu kommen. Um die Wirtschaftlichkeit des Betriebs nicht zu gefährden ist ein schrittweises Rantasten auf Teilflächen empfehlenswert.
Die regen Diskussionen nach den Vorträgen zeigten das große Interesse der örtlichen Landwirte für die vorgestellten Themen. Im Rahmen des boden:ständig-Projekts Birklingen-Dornheim konnten dank dem Engagement der Landwirte im ersten Jahr der Projektlaufzeit bereits Demoversuche zur Direktsaat von Zwischenfrüchten angelegt werden. Diese sollen nun bei der Mais-Aussaat fortgeführt werden. Außerdem wurden im Winter Bodenproben zur Untersuchung im Labor gezogen. Aufbauend auf den Ergebnissen werden nun entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Viele der bei der Fachveranstaltung andiskutierten Themen werden die Landwirte also auch weiterhin begleiten.