Sehr geehrte Damen und Herren,
wie können wir die Betreuung und Versorgung von Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren gut bewältigen und noch besser gestalten? Diese Frage beschäftigt mich als bayerischen Staatsminister für Gesundheit und Pflege, aber auch viele Betroffene und Angehörige. Denn früher oder später betrifft Pflege uns alle! Wir stellen heute die Weichen für die umfassende und menschenfreundliche Pflege von morgen.
Klar ist: Wir brauchen einen weiteren Ausbau der pflegerischen Infrastruktur, die stationäre und ambulante Angebote umfasst. Klar ist auch: Pflege geschieht vor Ort. Sie muss individuell und passgenau sein, denn jede Pflegesituation ist anders. Hier sind besonders die Kommunen gefordert, vielfältige Angebote wohnortnah für ihre Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Viele Kommunen haben sich bereits auf den Weg gemacht und gehen die aktuellen Herausforderungen mit großem Engagement an – zum Beispiel mit lokalen oder interkommunalen pflegerischen Quartierskonzepten, die die nachbarschaftliche Vernetzung unterstützen.
Wie können wir noch mehr von den bereits gewonnenen Erfahrungen profitieren und im Austausch neue Ideen entwickeln? Hier setzt unsere digitale Veranstaltungsreihe mit Informationen und Impulsen aus Wissenschaft und Praxis an. Die zweite Veranstaltung wird sich schwerpunktmäßig mit der Pflege im sozialen Nahraum beschäftigen.
Freuen Sie sich auf einen Vortrag über die Entwicklung und Vernetzung des sozialen Nahraums, die Vorstellung der Expertengruppe Pflegebedarfsplanung, sowie den Bericht einer Gemeinde über ihr Wohn- und Pflegekonzept. Erfahren Sie außerdem etwas über ein Gemeindeschwester-Modellprojekt im Landkreis Kronach und ein Quartierskonzept aus der Stadt Nürnberg.
Ich wünsche Ihnen interessante Vorträge, anregende Diskussionen und neue Impulse für die Umsetzung bei Ihnen vor Ort!
„Wohnen und Pflege in Bayern“ ist eine reine Online-Veranstaltung, die für Sie kostenlos ist. Sie können via Smartphone, Tablet oder Computer teilnehmen. Wich tig ist vor allem, dass ein aktueller Browser installiert ist.
Die Teilnahme an der virtuellen Veranstaltung ist auch für technisch Ungeübte einfach. Sie müssen dafür keine Software herunterladen.
Falls Sie während der Veranstaltung technische Probleme haben sollten, steht Ihnen immer auch online eine Kontaktperson zur Verfügung.
Alle aktuellen Informationen zur Veran- staltungsreihe „Wohnen und Pflege in Bayern“ finden Sie unter www.wohnenundpflege.bayern.de. Wenn Sie hier klicken, werden Sie automatisch zur Registrierung weitergeleitet.
Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie sich gerne an das Bayerische Landesamt für Pflege wenden. Sie erreichen uns per Mail unter veranstaltungen@lfp.bayern.de oder telefonisch unter 09621/9669-1313.
| 10:00 Uhr | Begrüßung | |
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| Melitta Varlam | |
| 10:05 Uhr | Videogrußwort | |
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| Klaus Holetschek MdL | |
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| Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege | |
| 10:15 Uhr | Pflegebedarfsermittlung in der Kommune – Werkstattbericht eines bayerischen Projekts | |
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| Romy Eberlein, Landkreis Forchheim | |
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| Birgit Greger, Landeshauptstadt München | |
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| Tobias Konrad, Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg Julia Meier, Bayerisches Landesamt für Pflege | |
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| Klaus Schmitz, Stadt Nürnberg | |
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| Jamie Lee Wendel, Bayerisches Landesamt für Statistik | |
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| Ausgangspunkt des Projekts ist die Annahme, dass eine zielgerichtete kommunale Einwirkung auf den Pflegemarkt vor Ort einer adäquaten Datengrundlage bedarf. Laut des „Gutachtens für den Bereich der Pflege 2025 bis 2050 in Bayern“ haben 41% der bayerischen Kommunen in den letzten fünf Jahren keine aktuelle Pflegebedarfsermittlung erarbeitet (vgl. IGES 2021). Welche Unterstützung braucht es also, damit die Bedarfsermittlung vor Ort stattfindet und bayernweit nach einem einheitlichen Ansatz durchgeführt werden kann? Eine Expertengruppe hat sich auf den Weg gemacht, hierfür Antworten vorzuschlagen. | |
| 10:45 Uhr | Entwicklung und Vernetzung des sozialen Nahraums für Pflegebedürftige | |
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| Jutta Weigand | |
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| Geschäftsführerin Zentrum für Senioren Sozialstiftung Bamberg | |
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| Die demographische Entwicklung wird unser Zusammenleben in den Kommunen deutlich beeinflussen. Der hohe Anteil an älteren Menschen, deren Wirkungskreis sich oftmals wieder in das nahe häusliche Umfeld verlagern wird, stellt besondere Anforderungen an die Infrastruktur der Stadtteile und Quartiere. Die Sozialstiftung Bamberg engagiert sich als großer Sozial- und Gesundheitsanbieter bereits seit 2015 mit mehreren Quartierbüros im Stadtgebiet Bamberg. Der Vortrag beschäftigt sich mit den umfangreich vorliegenden Erfahrungen der Umsetzungspraxis, zeigt wichtige erste Meilensteine der Quartiersarbeit auf und beleuchtet die Bedeutung der Bürgerbeteiligung. | |
| 11:15 Uhr | Attraktives Leben & Wohnen für Seniorinnen und Senioren in Ried | |
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| Bürgermeister Erwin Gerstlacher, Claudia Bordon-Vieler | |
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| Gemeinde Ried, LKR Aichach-Friedberg | |
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| In der Gemeinde Ried, LKR Aichach-Friedberg, fand 2016 eine Seniorinnen und Senioren-Umfrage statt und die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger wünschten sich mehr Informations- und Freizeitveranstaltungen. Daraufhin hat sich ein Arbeitskreis diesem Thema angenommen und sich für das Quartierskonzept entschieden. | |
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| Die Umsetzung erfolgte 2018 mit Einstellung einer „Kümmerin“, die Ansprechpartnerin, Kontakt- und Koordinationsstelle für die Rieder Seniorinnen und Senioren ist. Zum Thema „Wohnformen im Alter“ hat die Gemeinde Ried ein Konzept, entwickelt, dass 2022/2023 umgesetzt wird. | |
| 11:45 Uhr | Kaffeepause | |
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| Modellprojekt: Flexible Altenhilfe-Gemeindeschwestern Teuschnitz | |
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| Cornelia Thron | |
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| Geschäftsführender Vorstand Caritasverband für den Landkreis Kronach e.V. | |
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| Wie soll und kann die Versorgung der Seniorinnen und Senioren im ländlichen Raum in Zukunft gesichert werden, anlässlich des sich abzeichnenden Mangels an Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Physio-/Ergotherapeutinnen und Physio-/ Ergotherapeuten sowie fehlenden Nachfolgern für Apotheken? | |
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| Am Beispiel der Stadt Teuschnitz mit Reichenbach und Tschirn als Verwaltungsgemeinschaft wurde ein aufsuchender Begleit- und Unterstützungsansatz für älter werdende, von Vereinsamung und Überforderung bedrohte Haushalte entwickelt und modellhaft erprobt. Die Ergebnisse sind eindrucksvoll. Sie zeigen wachsenden Beratungs- und Unterstützungsbedarf auf lokaler Ebene. Mit finanzieller Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege konnte die Idee „Gemeindeschwester“, die im Mix der Themen Gesundheit und Soziales über aufsuchende Einzelfall-Hilfe, Beratung sowie Kontakt- und Netzwerkarbeit für den kommunalen Raum wirkt, in die Tat umgesetzt werden. | |
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| Besonderheiten | |
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| • | Stärkung der medizinisch-pflegerischen Versorgung |
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| • | Verbesserung der Lebenssituation durch die Entwicklung individueller Hilfestellungen |
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| • | Mix von Quartiersmanagement (Kontaktarbeit im Sozialraum) und Case Management (Kontaktarbeit zu Haushalten mit Unterstützungsbedarf) |
| 12:30 Uhr | Case Management als wichtiges Steuerungsinstrument in der wohnortnahen Gesundheitsversorgung - Ein zukunftsorientiertes Projekt im Nürnberger Osten | |
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| Andrea Leretz, Romana Drexler, Christine Wittl | |
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| Evangelischer Gemeindeverein Nürnberg-Mögeldorf e.V. Der Evangelische Gemeindeverein Nürnberg-Mögeldorf e.V. stellt sich als „So- zialesNetz“ aus dem Nürnberger Osten vor. Anhand von Praxisbeispielen wird die Arbeit sowie die Steuerung von und durch Case Management aufgezeigt. Dabei wird der Benefit für die Betroffenen beschrieben und die Wichtigkeit des „an die Hand nehmen“ im Versorgungsdschungel, im Gegensatz zur telefonischen Beratung oder den Defiziten in der Krankenhaus-Überleitung, dar- gestellt. Ebenso werden die Grundlagen der Arbeit im Case Management er- läutert und die Bedeutung der Vernetzung mit den ergänzenden Einrichtungen und Angeboten aufgezeigt. | |
| 13:00 Uhr | Schlusswort - Veranstaltungsende | |