Nenzenheim (cle). Ist Nenzenheim reif für eine eigene U-Bahn? In den Augen der Ortsburschen schon. In der begleitenden Zeitung zur Kirchweihpredigt war jedenfalls schon einmal eine Skizze für die zwei Linien abgebildet, die in Iphofens größtem Stadtteil die Wege noch kürzer machen sollen. Nur eine irrwitzige Idee – was die Realität in den vergangenen Monaten allerdings an Kuriosem vorgebracht hat, erlebten am Sonntag die Besucherinnen und Besucher des Umzugs zur Kirchweih live vor Ort noch einmal nach.
Kirchweihpredigerin Amelie Eisen präsentierte mit Adrian Sandreuter einen neuen Vorleser der gedichteten Zeilen auf dem Wagen am Marktplatz, der von Hunderten umringt war. Zu hören bekamen die Gäste einige Geschichten rund um den wohl aktivsten Verein im Dorf – die Freiwillige Feuerwehr. Die nutzt anscheinend den Mannschaftsbus nicht nur hie und da für Transporte von Hähnchen zum Grillen oder für Ausflüge in Schwimmbäder, die Mitglieder sind auch immer wieder für Späße gut.
Ein junger Kamerad hatte den scherzhaften Aufruf des Schriftführers, es der Volkacher Wehr gleich zu tun und einen erotischen Kalender mit den Floriansjüngern zu kreieren, allerdings ernst genommen und sich sofort als Modell empfohlen. Sehr zur Belustigung der gesamten Whats-App-Gruppe. Ein anderer verpasste dagegen fast den Einsatz zu einer Ölspur, weil er gerade in amourösen Momenten weilte und eine Erektion ihn daran hinderte, die Hose fachgerecht anzuziehen.
Auch rund um den Wein gibt es in der Wein-Gemeinde am Tannenberg immer einiges zu erleben. Der Vorsitzende des Weinbauvereins tauchte auch dieses Jahr wieder als „Weinbergsprofessor“ in der Predigt auf – einen Titel, den er sich durch Emsigkeit wohl verdient hat, wie in der Geschichte rund um den Kühlwagen zu hören war, den er am Weinfest wieder auf Vordermann bringen wollte und erst nach einer Weile bemerkte, dass der Stecker gar nicht in der Dose ist. Doch auch die Weinprinzessin hatte ihre Episode, da sie es mit dem Öl nachfüllen bei ihrem Auto viel zu gut meinte und mit dem Beatmungsschlauch wieder alles wettmachen musste.
Szenen aus der Predigt waren wieder auf den Themenwagen nachgebaut und mit Kindern aus dem Dorf als Akteure nachgestellt. Dazu gab es Musik der Blaskapelle aus Krassolzheim, die bereits am Vormittag das Absingen von Kirchweihlieder am Marktplatz begleitet hatten, das auf den traditionellen Gottesdienstbesuch folgte.
Vorangegangen war am Samstag nach dem Aufstellen des Kirchweihbaumes am Marktplatz ein kulinarischer Tanzabend im Feuerwehrsaal, wo tags zuvor ein Schlachtschüssel-Essen und eine DJ-Party der Ortsburschen stattgefunden hatte.
BU: Zum Nenzenheimer Kirchweihumzug kamen wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher am Marktplatz zusammen. Foto: Lechner