Rückblick zum 3. BauschauHaus in Geldersheim mit Fachvortrag zur Baukultur

Geldersheim. „Kultur entsteht, wenn Menschen sich austauschen“, so die Einstiegsworte von Kreisheimatpfleger Guido Spahn, der im Rahmen des dritten BauschauHauses in Geldersheim zusammen mit Architektin Barbara Kiesel über das Thema Baukultur referierte. Er warb um Mitdenker und Mitlenker in Sachen fränkische Baukultur und schärfte das Bewusstsein für die Details. Eng verknüpft mit der Publikation „Gut gebaut im Landkreis Schweinfurt“, dem Baukulturhandbuch, zeigte er die Wertigkeiten und Schönheiten auf, die in Bestandsgebäuden stecken. Baukörper, Fassaden, Farben und Dachlandschaften, Straßenzüge und Plätze gestalten unsere Dörfer und bieten einen Wiedererkennungswert, vermitteln ein Heimatgefühl. Doch wenn saniert oder abgerissen werden muss, wie gehe ich damit um? Zentral war daher die Frage, was fügt sich ein? Wie gelingt ein Neubau in gewachsener Struktur? Was ist noch heute praktikabel und nutzbar?

Die klassischen Zwei- oder Dreiseithöfe bieten zum Beispiel viel Platz für individuelle Wohnformen, Hobbys, Bürogebäude oder Werkstätten. Wichtig ist es, die Grenz- und Giebelständigkeit der ursprünglichen Bebauung im Blick zu behalten, damit sich der Neubau in die städtebauliche Struktur einfügt. Auch Bestandsmaterial kann wiederverwendet und neu in Szene gesetzt werden.

Vorbildlich gestalten wollen dies die Gastgeber des BauschauHauses Isabell und Frank Ebner, die in viel Eigenleistung ein altes Anwesen sanieren und dabei transparent zeigen, wie es funktioniert. Zahlreiche Interessierte waren gekommen, um sich den Baufortschritt anzusehen. Frank Ebner führte durch die Räumlichkeiten. Bürgermeisterin Bettina Bärmann (Gemeinde Niederwerrn), Sprecherin im Handlungsfeld Innenentwicklung in der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal, dankte den beiden für ihr großes Engagement, denn „Leben im Ort braucht eine große Anstrengung, es ist ein großes Thema, das von vielen angegangen werden muss“. Gemeint sind damit sowohl kommunale, als auch private Bemühungen. Die Mitgliedsgemeinden der ILE Oberes Werntal bieten daher zahlreiche Förder- und Beratungsmöglichkeiten, beispielsweise über die Bauhütte Obbach und zukünftig auch über das Werntal-Dorf Projekt an. Beim BauschauHaus steht der Erfahrungsaustausch und die Wissensvermittlung im Vordergrund. Ein nächstes BauschauHaus wird es am Samstag, den 21. Oktober 2023 geben.

Das Bauschauhaus öffnete seine Türen für Interessierte. Nächster Termin: Oktober 2023