Der zweigeschossige Massivbau mit Satteldach aus dem Jahr 1924, mit Sandsteingewänden und Heiligenfigur steht in Waigolshausen.
Er ist im Interkommunalen Denkmalkonzept Oberes Werntal als regionaltypisch und erhaltenswert/ortsbildprägend kategorisiert.
Damit ergibt sich in Abstimmung mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) ein Anspruch auf die Werrntaldorf-Förderung.
Familie Strobel nutzte diese Chance.
Ausgangslage:
Die zweite Generation, die ebenfalls mit am Hof wohnt, hatte weiteren Familiennachwuchs bekommen. Ein weiteres Kinderzimmer wurde benötigt.
Deshalb sollte der leerstehende Dachboden ausgebaut, isoliert und Dachfenster eingebaut werden.
Es stellte sich aber heraus, dass der bestehende Dachstuhl eine geringe Tragfähigkeit aufwies. Dieser wurde einst als Getreidelager genutzt.
Für die damalige Zeit der Landwirtschaft gut und ausreichend.
Einem Ausbau mit liegenden Dachfenstern und Isolierung würde er hingegen nicht standhalten können.
Also wurde erneut überlegt und man fasste den Entschluss, dass der Dachstuhl komplett erneuert wird, mit Dämmung und Innenausbau.
Gedacht, getan: Es wurde ein Planungsbüro, Energieberater und Statiker hinzugezogen. Die Gestaltung wurde mit dem ALE abgestimmt, der Bauplan dann bei der Gemeinde eingereicht, um die Baugenehmigung zu erhalten.
Vom Energieberater wurde ein Sanierungsfahrplan erstellt und BAFA-Mittel für effiziente Gebäude-Einzelmaßnahem beantragt, ebenso wurde ein Förderantrag beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) gestellt.
Nach den Förderzusagen wurde 2024 mit der Baumaßnahme begonnen.
Ein ehemaliges Getreidelager wird zur neuen Wohnfläche
Neben dem neuen Dachstuhl kamen zusätzliche vier Gauben aufs Dach.
Sie lassen die neuen Räume hell und freundlich wirken.
„Es war die absolut richtige Entscheidung – richtig schön ist es geworden“ freut sich Familie Strobel über die Veränderung, auch wenn es noch viel zu tun gibt.
Der Innenausbau soll bis zum Herbst abgeschlossen sein.
Schon jetzt macht sich die energetische Verbesserung bemerkbar. Zog die Wärme einst direkt durchs Dach, hält der neue Dachstuhl mit Isolierung nun die Wärme im Haus und lässt die Hitze im Sommer draußen.
Für alle Beteiligten eine gute Sache, die sowohl das Klima, als auch den Geldbeutel schont.
Neue Wohnfläche entstanden
Die Zusammenarbeit mit der Zimmerei und der Planerin sowie dem Statiker ging Hand in Hand, lobt Familie Strobel. So ließen sich auch der Fränkische Baustil der Fenster und der Erhalt der Aufschieblinge an der Giebelseite in Abstimmung mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) vor Ort gut integrieren.
Informationen zur Werntaldorf-Förderung
Möchten Sie auch etwas sanieren? neu anstreichen? Fenster oder das Dach erneuern?
Wenn ihr Anwesen oder die Nebengebäude, ihr Hoftor oder ihre Mauer bei uns im Interkommunalen Denkmalkonzept Oberes Werntal als regionaltypisch oder ortsbildprägend registriert ist, haben Sie Anspruch auf die Förderung und können diese für Ihr Vorhaben nutzen. Die Antragsstellung erfolgt über das Amt für Ländliche Entwicklung (Würzburg).
Wie hoch wird gefördert?
20-35% der Sanierungskosten für regionaltypische Bausubstanz innerhalb der zehn ILE-Gemeinden, die nicht in einer Dorferneuerungs- oder Städtebauförderungsmaßnahme sind.
80-85% der Kosten für eine Bestandsuntersuchung für unter Denkmalschutz stehende Gebäude.
Bei Fragen informiert das ILE-Büro im Rathaus in Euerbach unter Tel. 09726- 91 55 27 (vormittags 9-13 Uhr, außer Freitag).