Titel Logo
Amtliches Mitteilungsblatt der Gemeinde Küps
Ausgabe 10/2024
Aus dem Rathaus wird berichtet
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Eindrückliche Zeitreise in die Vergangenheit

Im Küpser Rathaus wurde die Ausstellung „Zeit hinterlässt Spuren“ eröffnet. Historische Fotografien zeigen, wie stark sich der Ort Küps verändert hat.

Es ist eine beeindruckende Zeitreise in die Vergangenheit, die derzeit in der kleinen Rathaus-Galerie in Küps zu sehen ist. Zahlreiche Besucher wollten dann auch dabei sein, als Erster Bürgermeister Bernd Rebhan die Ausstellung „Zeit hinterlässt Spuren“ anlässlich des „Tags der Städtebauförderung“ eröffnete. Bei den Schwarz-Weiß-Bildern handelt es sich um Aufnahmen aus den 1920er und 1930er-Jahren, die vom ortansässigen Fotografen Achim Bühler in langwieriger und zeitaufwändiger Arbeit aufbereitet wurden.

„Für den Markt Küps ist die Städtebauförderung ein wichtiges Instrument“, zeigte sich der Bürgermeister der Regierung für diese Fördermöglichkeit sehr dankbar. Ein Meilenstein der städtebaulichen Entwicklung in Küps sei das kommunale Umbaumanagement verbunden mit dem kommunalen Förderprogramm für die Sanierungsgebiete. Gemeindeumbaumanagerin Nicola Völkel, die sich auch unter den Besuchern der Ausstellungseröffnung befand, helfe seit einigen Jahren den Bürgern, im Rahmen von Sanierungsberatungen den Kernort städtebaulich zu entwickeln und aufzuwerten. Voller Vorfreude zeigte er sich in diesem Zusammenhang auf die Einweihung des neuen Domizils des Gemeindeumbaumanagements „Am Plan“ am kommenden Samstag, womit man einen weiteren Schritt in der innerörtlichen, städtebaulichen Entwicklung abschließen könne. Da die Sanierungskosten den Aufwand für einen Neubau überschritten hätten, entschied sich man sich für einen Neubau an gleicher Stelle, der dem Gebäude - bekannt als „Demelshaus“ - in seiner ursprünglichen Form gleicht.

„Für dieses und auch für weitere Projekte war es immer wichtig zu wissen, wie die Gebäude früher ausgesehen haben“, verdeutlichte er, welchen großen Schatz historische Fotos darstellten. Über Jahre hinweg sammele man nunmehr schon Fotos für die Erstellung eines Bildbands über Küps, nachdem die Gebietsreform schon weit über 40 Jahre zurückliege. Zu verdanken sei die Ausstellung vor allem dem ortsansässigen Fotografen Achim Bühler, der aktuell zusammen mit dem Markt Küps ein digitales Fotoarchiv aufbaue, sowie Bauamtsleiter Christian Ebertsch, der sich der Historie von Küps mit großem Herzblut verschrieben habe. Dank gebühre nicht zuletzt der Bevölkerung für das Zurverfügungstellen ihre alten Aufnahmen sowie dem Fördermittelgeber für das Sponsoring der Veranstaltung am „Tag der Städtebauförderung“ wie auch des Ausstellungskatalogs.

„Wir haben vor einem Jahr begonnen und mittlerweile weit über 1000 Bilder digitalisiert“, erklärte Achim Bühler. Eine Vielzahl der Aufnahmen stamme aus dem Gemeindearchiv, aber auch viele Küpser hätten ihr Fotoarchiv geöffnet. Auch nach 40 Jahren Berufserfahrung staune er noch immer, was man aus diesen oft sehr in Mitleidenschaft gezogenen Bildern alles herausholen könne. Eindringlich bat er die Bevölkerung, ihre Aufnahmen nicht selbst zu scannen, sondern der Marktgemeinde im Original zu übergeben, die sie ihnen natürlich wieder zurückgebe. Wenn er die Bilder digital fotografiere, sei sowohl die Auflösung als auch die Farbtiefe um ein Vielfaches höher. Die Fotos bzw. Negative reproduziere man nicht nur, sondern man restauriere und optimiere. Jedes Bild werde zudem nachgeschärft.

Die Aufnahmen sind für mich wie Wimmelbilder“, bekundete er, dass ihn dabei vor allem die kleinen Details faszinierten und berührten. Die Leute sollten sich dann auch beim Betrachten Zeit lassen und auf Kleinigkeiten achten. Die heutige Sorglosigkeit im nahezu kostenfreien Knipsen und der damit verbundene Werteverfall hätten maßgebliche Konsequenzen für die Archive der Zukunft. „Wir haben wohl in 200 Jahren wenige Möglichkeiten, eine Ausstellung wie heute zu machen“, bedauerte er. Wahrscheinlich werde man in 100 oder 200 Jahren über unsere heutige Zeit weniger wissen als wir jetzt über die Zeit vor dem 30-jährigen Krieg. An die Bevölkerung appellierte er, vorhandene Daten zu sichern und Fotos auszudrucken. Ein Fotoalbum sei hier nicht die schlechteste Idee.

Nach der mühevollen Aufarbeitung und - soweit möglich - Datierung wurden nun die Fotos mit vielen spektakuläre Eindrücken der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eindrucksvoll spiegeln die historischen Aufnahmen die Ortsgeschichte wider. Einhellig stellte man fest, wie sehr sich der Ort verändert hat. Auch viele ehemals stattliche Gebäude gibt es nicht mehr. Ein Ausstellungskatalog mit 40 Fotos ist für 8 Euro im Rathaus zu erwerben.

Die Ausstellung kann hier zu den üblichen Öffnungszeiten bis auf weiteres betrachtet werden.

hs