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Amtliches Mitteilungsblatt der Gemeinde Küps
Ausgabe 17/2024
Kirchliche Nachrichten
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Evang.-Luth. Kirchengemeinde Schmölz Nachrichten

Zum Namenstag des Kirchenpatrons luden Kirchenführerin Inge Wieder und Restauratorin Petra Zenkel-Schirmer zu einer Führung ein.

Inge Wieder ging auf die häufigen Engelsdarstellungen und die bemalte Decke ein, bevor sie zu den Emporenbildern kam. Sie berichtete, dass bereits 1584 eine Empore in der Kirche eingebaut wurde, die mit biblischen Geschichten bemalt war. Rund 100 Jahre später wurde die Kirche aufgestockt, um mehr Platz für eine zweite Empore zu erhalten. Nach allgemeinem Brauch wurden auf der unteren Empore das Neue Testament und auf der oberen Empore das Alte Testament dargestellt, so wie sie heute noch zu sehen sind.

Wieder stellte die einzelnen Bilder vor und wies dabei auf entsprechende Sinngehalte hin. Dabei gab sie auch zu, dass heutzutage der besondere Symbolcharakter mancher Darstellungen nicht mehr nachzuvollziehen sei. Bedauern sprach sie darüber aus, dass seit dem Abbau der Choremporen diese Bilder verloren sind.

Ganz eindrücklich machte sie klar, dass die Anzahl von 70 Bildern eine große Besonderheit sei, die weit und breit ihresgleichen suche. 333 Jahre sind die Bilder jetzt alt und bedürfen dringend fachlicher Hilfe, um sie auch für kommende Generationen zu erhalten.

Im Anschluss berichtete Restauratorin Petra Zenkel-Schirmer über ihre umfangreichen Untersuchungen. Sie stellte fest, dass wenn man die Bilder aus der Nähe betrachtet, sich vielfach die Farbschicht vom Untergrund gelöst hat, was auch bereits zu Farbverlusten geführt hat. Jedoch sind noch gut 60 Prozent der ursprünglichen Malschicht erhalten. Das verwendete Bauholz besteht zum großen Teil aus Eiche. Teilweise wurde sogar Holz vom ersten Emporenbau im 16. Jahrhundert zweitverwendet.

Eine Festigung sei laut Zenkel-Schirmer dringend notwendig, um diesen Kirchenschatz zu erhalten. Sie erklärte, dass für die Restaurierung der Kirchenraum komplett eingerüstet werden müsse und die Arbeiten ein halbes bis dreiviertel Jahr dauern werden.

Nachdem die umfangreiche Fotodokumentation mit den zahlreichen Besucher eingehend betrachtet und besprochen wurde, nahm man die Einladung des Kirchenvorstands zu Kaffee und Kuchen an.