Zum Tag des Friedhofs:Besondere Friedhofsbesichtigung in Hammelburg

Zahlreiche Interessierte nahmen zum Tag des Friedhofs an der vom örtlichen Obst- und Gartenbauverein und der Friedhofsverwaltung der Stadt angebotenen Friedhofsführung teil.

Der ehemalige Küster Franz Josef Schneider führte über den 1543 angelegten „neuen Friedhof“ der Stadt und veranschaulichte mit vielen Bildern seine Recherchen.

Im Mittelpunkt des Friedhofs steht die 1872 – 1875 nach den Plänen von Karl von Hess im Neugotischen Stil gebaute Kapelle mit der Familiengruft. Als älteste Grabstelle des Friedhofs zeigte Schneider ein Sandstein-Kreuz aus dem Jahr 1548.

Der ehemalige Pfarrer Johannes Martin trug viel zur Aufwertung des Friedhofes bei. So ließ er vom aus Hammelburg stammenden Bildhauer Kaspar Ruppert die künstlerisch wertvollen Kreuzwegstationen schaffen. Noch heute sind viele Bronzereliefe und andere Arbeiten des Künstlers, die mit „KR“ gekennzeichnet sind, auf dem Friedhofs zu sehen. Unter anderem auch der Stein seines eigenen Grabes, sowie der seiner Eltern mit den Bildern deren Namensapostel.

In der jüngeren Geschichte des Friedhofs wurden zuerst einige Urnenwände gebaut und 2014 ein erstes Urnenfeld angelegt. In den vergangenen Jahren sind, mit Unterstützung des OGV, immer mehr Urnenanlagen dazu gekommen. So entstanden der Weinberg, bezugnehmend auf die älteste Weinstadt Frankens, der Gartenteich, das Insektenhotel oder die Eidechsenburg. Außerdem findet man auch im „alten“ Friedhof an Stellen aufgelassener Grabstätten u.a. die Mariengrotte und einige Rosenbeete für Urnenbestattungen.

Das neueste Urnenfeld symbolisiert ein „Schiff der Hoffnung und des Friedens“ mit von einer Hobbykünstlerin angefertigten Tonstelen.

Im Jahr 2015 wurde der Friedhof beim Wettbewerb „Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur“ vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V mit einem 1. Preis ausgezeichnet.