Buchen-Nachwuchs: links einjährig und unverbissen, rechts über 10 Jahre alt, jährlich verbissen und abgestorben
Im Zuge der Stadtratssitzung am 19.07.2023 wurde der alljährliche Waldbegang des Stadtrats mit dem Forstbetrieb durchgeführt.
Anhand zweier Waldbilder erläuterten Betriebsleiter Matthias Wallrapp und Revierleiter Bastian Ehrenfels sowohl die anstehenden Herausforderungen bei der Waldbewirtschaftung im Zuge des Klimawandels und einhergehender Trockenheit und Hitze als auch ein Beispiel eines gelungenen Waldumbaus über zahlreiche Förstergenerationen hinweg.
Zum ersten Waldbild traf sich die Gruppe in der Waldabteilung Stürzelberg im Ortsteil Untereschenbach. Dort gerät die Buche auf Grund der geringen Wasserhaltefähigkeit des Bodens in Verbindung mit der extremen Trockenheit seit 2018 an die Grenze ihrer Existenzfähigkeit. Im Zuge eines vom Freistaat geförderten Praxisanbauversuchs sollen zur Anreicherung die Alternativbaumarten Libanon- und Atlaszeder in den Bestand eingebracht und an anderen Stellen mit gruppenweisen Pflanzungen trockenheitstoleranter, heimischer Baumarten wie dem Spitzahorn und der Vogelkirsche ergänzt werden.
Kritisch beleuchtet wurden die augenscheinlich hohen Wildbestände, erkennbar an zahlreichen Baumarten, die sich auf Grund des nährstoffreichen Bodens an dieser Stelle eigentlich wohlfühlen, jedoch über Jahre hinweg verbissen werden und zum Großteil letztlich absterben.Am zweiten Waldbild in der Abteilung Eisengrube im Ortsteil Diebach wurden die Früchte des konsequent vorangetriebenen Waldumbaus deutlich. Die von Trockenheit und Borkenkäfer geschädigten Fichten wurden hier entlang der Staatsstraße gefällt. Unter den Fichten steht jedoch bereits der Nachwuchs aus zahlreichen Laubbaumarten wie bspw. Buche, Hainbuche, Bergahorn und Vogelkirsche. Dies hat den positiven Effekt, dass die Entnahme der älteren Bäume keinen wesentlichen Einfluss auf das Ökosystem hat, da keine Freiflächensituation entsteht, sondern bereits zum Zeitpunkt der Fällung eine neue Waldgeneration herangewachsen ist.
Beim traditionellen gemeinsamen Abendessen im Musikerheim in Diebach bedankte sich der Stadtrat für die gute Zusammenarbeit.